Der Mordclub von Shaftesbury

Ein Herz und eine tote Seele

von Emily Winston
Rezension von Emilia Engel | 22. Juni 2023

Ein Herz und eine tote Seele

Penelope St. James hat es gut verkraftet, dass ihr ehemaliger Boss sie mit der Zweigstelle einer elitären Londoner Partnervermittlungsagentur ganz schön reingelegt hat. Nun betreibt sie eben mit eigenen Mitteln ihre ganz eigene Agentur in dem kleinen Dorf. Die Einwohner Shaftesbury haben Penelope schon in ihr Herz geschlossen, doch dass ihre Agentur kein verdecktes Detektivbüro ist, das haben sie wohl noch nicht ganz begriffen. Denn es bleibt auch diesmal wieder jede Menge Unerklärliches, das ausgerechnet Penelope lösen soll.

Wieder einmal warten stürmische Zeiten auf das kleine Dorf Shaftesbury. Schon seit einigen Tagen wird die Gemeinde von einem äußerst handgreiflichen Raben gestört. Aber auch ein Dieb scheint durch die Häuser der Gemeindemitglieder zu gehen. Das bietet reichlich Stoff für wilde Gerüchte und die Einwohner sind in heller Aufregung. Natürlich wird Penelope wieder zum Handkuss gebeten. Wer, wenn nicht sie, hat das Zeug, diese Rätsel und Fälle zu lösen? Wenn es nur bei diesen Fällen bleiben würde, wäre das für Penelope ja noch zu verschmerzen. Doch sie muss sich auch noch mit dem neuen Pfarrer herumschlagen, ein unangenehmer Zeitgenosse, der kein bisschen zögert, seine Schäfchen zu maßregeln und nach ihrem Bibelwissen zu testen. Leider muss Penelope die Hochzeit ihrer Freunde planen und da muss sie wohl oder übel auch mit dem Pfarrer reden. Doch als sie ihn sprechen möchte, findet sie ihn tot in der Kirche.
Schon wieder ein Mord in diesem kleinen, beschaulichen Dorf. Natürlich ermittelt die Polizei, doch alle im Dorf sind sich sicher, dass Penelope St.James den Mörder finden wird. Klar, dass das alles der jungen Frau etwas viel wird. Zum Glück hat sie in ihrem Nachbarn, dem charmanten Tierarzt Sam, einen guten Freund. Mit ihm kann sie über ihre Fälle reden und auch loslassen. Ganz langsam scheinen die Gefühle der beiden füreinander immer offensichtlicher zu werden. Ob Penelopes Abneigung gegen Tiere da ein Hindernis sein wird?
Jedenfalls hat sie Sam und seine achtjährige, schlaue Tochter Lilly schon sehr ins Herz geschlossen. Gemeinsam brüten sie über den Fällen und finden auch heraus, wer die neuen Mieter des Anwesens Highgrove Hall sind und wie viel Spaß man mit ihnen haben kann.

Mit dem zweiten Band der Reihe “Der Mordclub von Shaftesbury" ist Emily Winston eine gelungene Fortsetzung geglückt. Wieder werden die Leserinnen und Leser vom Charme dieses kleinen Dorfes in den Bann gezogen. Mit den sehr eigenwilligen, aber doch recht liebevollen Charakteren eignet sich dieser Roman richtig zur anregenden Wohlfühllektüre. Penelope ist eine toughe Frau, die es liebt, sich chic zu machen und gerne teure Markenkleidung trägt. Dennoch ist sie kein dummes Modepüppchen. Im Gegenteil. Sie ist eine schlaue und bedachte junge Frau, die sich viele Gedanken macht. Kein Wunder, dass sich die Dorfbewohner an sie wenden, um all die “unlösbaren” Fälle zu klären.
Die Beziehung zu Sam wird in diesem Band auch etwas vertieft, was die Leserschaft sehr freuen wird. Denn schon im ersten Teil hat es geknistert und nichts ist langweiliger, als viele Bände zu warten, bis es endlich etwas wird. Es ist aber auch herrlich amüsant zu sehen, wie schüchtern und zögerlich Penelope sein kann, ebenso Sam.
Fälle gibt es in diesem Band mehr als genug, was Penelope etwas ins Straucheln bringt. Denn zum ersten Mal läuft ihre Partnervermittlungsagentur so richtig gut an und neue Klienten warten auf den Partner fürs Leben.
Amüsant und unterhaltsam geschrieben hat uns auch dieser Band der Krimireihe überzeugt.

Für eine leichte, spannende und etwas romantische Lektüre ist “Ein Herz und eine tote Seele” bestens geeignet. Skurrile Persönlichkeiten, lustige Dialoge und die kindliche Schlauheit von Sams Tochter Lilly sorgen für jede Menge Lesespaß. Wer den ersten Band verschlungen hat, wird auch mit diesem Teil seine Freude haben.

Details

Bewertung

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