Der Mordclub von Shaftesbury

Eine Tote bleibt selten allein

von Emily Winston
Rezension von Emilia Engel | 05. Februar 2023

Eine Tote bleibt selten allein

Damit hätte Penelope St. James nicht gerechnet, als sie mit ihrer Zweigstelle einer Partnervermittlungsagentur in das Dorf Shaftesbury kam. Alles stellt sich anders heraus als es ihr angepriesen wurde. Doch Penelope ist niemand, der leicht klein beigibt. Und wenn sie schon mal hier ist, kann sie auch noch dem einen oder anderen Problem der schrulligen Dorfbewohner zu Leibe rücken. Und schon bald ist Penelope eine wertvolle Stütze der Gemeinde.

Penelope St. James liebt es, sich modisch und elegant zu kleiden, bei ihrem Beruf ist das auch ein Muss. Als langjährige Angestellte der exklusivsten Partnervermittlungsagentur Londons hatte sie bisher viel Erfolg. Nun soll sie ihre eigene Filiale am Land eröffnen. Hier soll es viele wohlhabende Menschen geben, die sie vermitteln kann. Doch ihre Ankunft in dem kleinen englischen Dorf läuft ganz anders als geplant. Internetanschluss scheint man hier vergebens zu suchen und zum Telefonieren hat man nur am Friedhof genug Empfang. Bevor sie ihr Geschäftslokal überhaupt fertig eingerichtet hat, gibt es seitens der Dorfbewohner schon die wildesten Vermutungen, was für ein Geschäft sie hier eröffnet. Diese reichen vom Sonnenstudio über einen Kiosk bis zu einem Detektivbüro. Das ist nicht unbedingt der erste Eindruck, den Penelope machen wollte. Aber sie muss zugeben, dass die Bewohner dieses Dorfes, so eigenwillig und sonderbar sie scheinen, sie herzlich in ihrer Mitte aufnehmen. Ganz besonders ihr Nachbar Sam, der Tierarzt des Ortes, und seine äußerst aufgeweckte, achtjährige Tochter Lilly haben es der jungen Frau angetan. Ehe sie sich versieht, steckt Penelope in mehreren Projekten, die nichts mit ihrer eigentlichen Arbeit zu tun haben. Unter anderem soll sie einen Unruhestifter aufspüren, also vielleicht führt sie ja doch eine Privatdetektei.
So idyllisch wie es scheint, ist dieses Dorf möglicherweise doch nicht, denn was hat es mit diesem Unfallopfer auf sich, das Penelope findet? Sieht das Ganze nicht doch eher nach Mord aus?

Emily Winston hat mit “Der Mordclub von Shaftesbury” einen wunderbar unterhaltsamen Roman verfasst, der vor Charme und Humor nur so sprüht. Penelope St. James ist eine äußerst charmante Protagonistin, die es versteht, in andere Menschen hineinzublicken und mit ihnen umzugehen. Wie sich herausstellt, ist sie außerdem ganz gut darin, andere Menschen zusammenbringen und für gemeinsame Projekte zu begeistern. Ihre Arbeit in dem Dorf läuft nicht wie es ihr Londoner Chef prophezeit hat. Doch Penelope ist eine zielstrebige Frau, die sich nicht so leicht von ihrem Ziel abbringen lässt. Mit ihrer freundlichen, zuvorkommenden Art nimmt sie die Dorfbewohner schnell für sich ein. Besonders der alleinerziehende Tierarzt ist von Penelope angetan und freut sich über jede Begegnung. Seine Tochter Lilly ist ein außerordentlich schlaues Kind, was immer wieder zu lustigen Momenten führt.
Der Leser und die Leserinnen können sich auf einige unterhaltsame und amüsante Dialoge freuen. Überhaupt ist dieser Roman mit einem Augenzwinkern geschrieben, der beim Lesen sofort für Heiterkeit und Leichtigkeit sorgt.
Als erster Teil einer neuen Reihe ist dieser Band bisher mehr Roman als Krimi. Doch das tut der Unterhaltung keinen Abbruch. Das Buch sorgt für einige genussvolle Lesestunden!

Wer britisches Flair und außergewöhnliche Charaktere mag, ist bei dieser neuen Krimireihe genau richtig. Spannend, liebevoll und voller Humor geschrieben, tauchen wir  in das Leben von Shaftesbury und seinen Bewohnern en. Und da gibt es allerhand zu entdecken.
Wir freuen uns jedenfalls, wenn im Frühjahr der zweite Band erscheint.

 

Details

Bewertung

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