Der Orden der Andala

von Manuela P. Forst
Rezension von Stefan Cernohuby | 02. April 2011

Der Orden der Andala

Bei literarischen Stilrichtungen ist es wie überall sonst. Wer wiederholt und kopiert hat verloren. Die Fantasyliteratur bietet zwar eine nahezu unerschöpfliche Vielfalt an Möglichkeiten, manche Autoren machen es sich aber zu leicht. Ob sich Manuela P. Forst mit ihrem Roman "Der Orden der Andala" auf neues Gebiet begeben hat oder doch altbewährten und etwas ausgetretenen Pfaden gefolgt ist, wollten wir uns näher ansehen.

Ianett ist keine Person, die man unterschätzen sollte. Etwas, das viele ihrer Gegner erst viel zu spät herausfinden. Die im Orden der Andala großgezogene junge Frau ist alles andere als harmlos. Mit Schwert und Bumerang bewaffnet zieht sie immer wieder aus, um die für ihren Orden wichtigen magischen Steine zu sammeln. Letztere befinden sich oft an entlegenen Stellen in unbekanntem und gefährlichem Gebiet. Doch davon lässt sich die kämpferische Ianett nicht aufhalten und ist bereit, jedes Risiko einzugehen. Stets wird sie von ihrer treuen Freundin, der Berglöwin Tikha begleitet. Als sie eines Tages den mutmaßlich letzten Zwerg trifft, der ihr erklärt, es gäbe gar keine magischen Steine, ignoriert sie diese lachhafte Aussage. Doch wenig später wird ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt, als sie einen Soldaten trifft, der behauptet ihr Bruder zu sein. Nachdem sich diese Behauptung als wahr herausstellt, müssen sich die beiden mehrfach gefährlicher Kreaturen erwehren, darunter Mantikoren und Harpyien, die beide aus der Hölle stammen und die immer häufiger auftreten. Als sich Hinweise auftun, warum diese Wesen ihren Weg auf die Welt finden, kann Ianett diesen nicht glauben und bezieht Stellung gegen ihren Bruder. Doch wird sie sich am Ende auf der richtigen Seite befinden?

Das Buch hat einen sehr deutlich gezeichneten und von Anfang an erkennbaren Handlungsfaden, der ohne eine Pause einzulegen, durchgezogen wird. Somit ist der gesamte Ablauf des Buchs sehr geradlinig. Kein Wunder, ist das Werk doch auch "nur" 135 Seiten lang. Die wichtigen drei Charaktere des Romans sind gut gezeichnet, auch wenn einige Fragen offen bleiben. Beispielsweise woher Ianett ihre exotische Fernkampfwaffe hat oder wieso sie sich an kein Ereignis aus ihrer Kindheit erinnern kann. Man trifft auch hier auf einige Klischees, darunter der Oberbösewicht, der unbedingt seine gesamten Pläne ausplaudern muss. Stilistisch gesehen ist das Werk wechselhaft gelungen. Zu Beginn wird man mit begeisterter und beinahe zu ausgeschmückter Sprache konfrontiert. Danach beruhigen sich die Formulierungen wieder und bleiben bis zum Ende des Werks qualitativ gleich. Von der erzählten Geschichte selbst kann man sagen, dass sie zwar keine übertrieben genialen Elemente enthält, aber doch deutlich von bekannten Abläufen abweicht. Dies kann durchaus als positiv behandelt werden, auch wenn das Ende des Romans vermutlich nicht jedem Leser gefallen wird. Einzig und allein der zündende Funke fehlt, der ein Werk aus der Masse hervorstechen lässt. Dementsprechend kann man mit "Der Orden der Andala" einen Fantasyroman erwerben, der im Bereich des guten Durchschnitts angesiedelt ist.

"Der Orden der Andala" von Manuela P. Forst ist ein Fantasyroman auf etwas anderen Pfaden. Zwar erzählt das Buch keine herausragende Geschichte, doch die spannende Handlung lässt den Leser über einige kleinere Schwächen hinwegsehen. Insgesamt kann man das Buch als gelungen und als soliden Durchschnitt bezeichnen. Um sich darüber zu erheben fehlt allerdings doch ein wenig der geniale Einfall, der das Buch zu etwas ganz besonderem machen würde. Der Preis von 9,50 geht allerdings in Ordnung.

Details

  • Autor*in:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    02/2011
  • Umfang:
    135 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3842332505
  • ISBN 13:
    9783842332508
  • Preis (D):
    9,5 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:

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