Shortlist - Was fehlt da noch?


Rezension von Stefan Cernohuby | 23. Februar 2020

Shortlist - Was fehlt da noch?

Wissen ist Macht. Insbesondere an Universitäten oder bei Quiz- und Wissensspielen. Das im moses. Verlag erschienene Spiel „Shortlist – Was fehlt da noch?“ versucht ein alternatives Konzept einzuführen. Man darf gespannt sein, was der Tukan alles wissen will, beziehungsweise was er einem für Möglichkeiten im Spiel eröffnet.

Das Spielprinzip ist ziemlich einfach. Auf jeder Karte stehen eine Frage und die mögliche Zahl an Antworten. Pro Karte gibt es sieben Gewinnkristalle zu gewinnen. Gefragt wird immer Reihum. Wenn ein Spieler eine richtige Antwort gibt, erhält er einen Kristall. Bei einer falschen Antwort muss man einen an den Fragesteller aus dem eigenen Vorrat abgeben, beziehungsweise aus dem allgemeinen Vorrat übergeben, wenn man keine Kristalle hat. Jeder darf so lange mitraten, bis alle sieben Kristalle einer Spielrunde vergeben sind. Jeder hat zudem auch eine „Ich bin dran!!!“-Karte, mit der er sich bei einer Frage vordrängen kann, also vor den anderen Spielern an die Reihe kommen. Die Wissensgebiete sind breit gefächert, von Literatur über Griechische Götter und Formel-1-Sieger gibt es sehr viele. Manche darunter sind auch nicht unbedingt richtig oder falsch, sondern nur Meinungsumfragen unter einer repräsentativen Menge Menschen.

Shortlist - Was fehlt da noch?

Gerade die letzte Kategorie macht das Spiel ein bisschen knifflig. Denn einerseits können sich bei einer Meinungsumfrage mitunter halbrichtige Antworten zwischen die richtigen schummeln (Gundel Gaukeley als Bewohnerin Entenhausens) und andererseits dazu führen, dass naheliegende Antworten nicht auf Karten auftauchen. So findet man beim Sightseeing in London keine Baker Street 221B und kein Kevin James unter den Magiern. Solche kleinen Details können ebenso zu Frust führen wie Fragen, die wirklich nur auf Deutschland gemünzt sind und die man als Österreicher oder Schweizer schlichtweg nicht wissen kann. Fragen, die man wohl besser auslässt, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen. Insgesamt ist der Schwierigkeitsgrad sehr unterschiedlich. Dem einen mag es ziemlich leichtfallen, die Titel aller Romane von Harry Potter aufzuzählen, für den anderen ist es eher schwierig, die erfolgreichsten Musicals der Geschichte herauszufiltern. Ein wenig schade ist auch, dass man bei einer größeren Zahl an Antworten bei bestimmten Fragen, einige niemals hören wird – da man zu leicht auf andere kommt. Und da stets nur ein Spieler für eine Karte Quizmaster ist, ist der Lerneffekt leider auch nicht so ausgeprägt. Das macht Shortlist zu einem soliden Spiel für zwischendurch, aber leider zu keinem besonders herausragenden.

Shortlist - Was fehlt da noch?

„Shortlist – Was fehlt da noch?“ ist ein Spiel von Martin Nedergaard Andersen, das jetzt auch auf Deutsch bei Moses erschienen ist. Es geht hier um eine bestimmte Zahl Begriffen, die man abwechselnd errät und so Kristalle sammelt. Nach einer bestimmten Anzahl an Runden gewinnt derjenige, der die meisten Kristalle errungen hat. Ein flottes und einfaches Spiel, wenngleich auch kein völlig ausgewogenes, was die Wissensgebiete angeht. Aber wer sich gerne einem guten Quiz widmet, ist auch hier nicht an der falschen Adresse.

Details

  • Verlag:
  • Erschienen:
    12/2019
  • Umfang:
    198 Karten, 65 Kristalle
  • Typ:
    Spiel
  • EAN:
    4033477903365
  • ISBN 13:
    4033477903365

Bewertung

  • Gesamt:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Spieltiefe:

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