Wie der Bulle fliegen lernte


Die Cartoons von Red Bull
von Kastner & Partners (Hrsg.)
Rezension von Stefan Cernohuby | 02. Mai 2018

Wie der Bulle fliegen lernte

Es gibt Tiere, die man in der Regel nicht mit dem Himmel assoziiert. Vögel, ja. Fledermäuse auch. Unter Umständen sogar Insekten, fliegende Fische und Flughörnchen. Aber Rindviecher? Nein. Tatsächlich ist es einem Unternehmen aus dem Salzburger Umland gelungen, sich im Laufe von etwas mehr als 25 Jahren nicht nur mit einem Slogan zu etablieren, sondern auch einen eigenen Comicstil zu entwickeln. Die Rede ist von Red Bull, dem Slogan „Red Bull verleiht Flügel“ und den damit zusammenhängenden Cartoons und Comics. Dies alles ist in einem gewaltigen Sammelband bei Pantauro erschienen und trägt den Titel „Wie der Bulle fliegen lernte – Die Cartoons von Red Bull“.

Nach einer Kürzest-Einleitung von Gründervater Dieter Mateschitz geht es sofort in den erinnerungswürdigen Dialog zwischen einem eine Dose zeichnenden Leonardo und einem Kritiker, der letztendlich meint „Na, da Vinci dir alles Gute“ (Österreichischer Dialekt für „da wünsche ich dir“). Und obwohl die Reihenfolge dieser Skizze als einzige nicht chronologisch eingeordnet ist, werden hier bereits die Marschroute und das Konzept bestimmt. Humor, markige Sprüche und Selbstironie. So auch bei der Märchenprinzessin, die dem Frosch einen Red Bull gibt, statt ihn zu küssen und ihn dann letzten Endes auf Schwingen entschwinden sieht. Auch einem Teufel mag ein Red Bull sehr gut schmecken, aber ob es in seiner Position wirklich ratsam ist, weiße Flügel zu haben? Fliegende Holländer ohne fliegende Holländer im Stück, Kannibalen mit flieh(g)ender Beute und ein Dialog zwischen Don Camillo und Peppone kommen einem sicher in Erinnerung. Es gibt einige halbwitzige Geschichten mit Putzfrauen, Charakterstudien und Kriegsgebieten. Davon wird man aber wieder schnell durch einen wortlosen Cartoon mit einem Beamten und einer Taube und einem wortwitzigen „Max und Moritz“-Gedicht entschädigt. Und so reist man in der Zeit von 1987 bis 2015 und kann sich der Cartoons in unterschiedlichen Stadien und Varianten erfreuen.Nach einer Kürzest-Einleitung von Gründervater Dieter Mateschitz geht es sofort in den erinnerungswürdigen Dialog zwischen einem eine Dose zeichnenden Leonardo und einem Kritiker, der letztendlich meint „Na, da Vinci dir alles Gute“ (Österreichischer Dialekt für „da wünsche ich dir“). Und obwohl die Reihenfolge dieser Skizze als einzige nicht chronologisch eingeordnet ist, werden hier bereits die Marschroute und das Konzept bestimmt. Humor, markige Sprüche und Selbstironie. So auch bei der Märchenprinzessin, die dem Frosch einen Red Bull gibt, statt ihn zu küssen und ihn dann letzten Endes auf Schwingen entschwinden sieht. Auch einem Teufel mag ein Red Bull sehr gut schmecken, aber ob es in seiner Position wirklich ratsam ist, weiße Flügel zu haben? Fliegende Holländer ohne fliegende Holländer im Stück, Kannibalen mit flieh(g)ender Beute und ein Dialog zwischen Don Camillo und Peppone kommen einem sicher in Erinnerung. Es gibt einige halbwitzige Geschichten mit Putzfrauen, Charakterstudien und Kriegsgebieten. Davon wird man aber wieder schnell durch einen wortlosen Cartoon mit einem Beamten und einer Taube und einem wortwitzigen „Max und Moritz“-Gedicht entschädigt. Und so reist man in der Zeit von 1987 bis 2015 und kann sich der Cartoons in unterschiedlichen Stadien und Varianten erfreuen.

Für viele Menschen ist es heute noch immer eine Art Wunder, dass ein Energydrink aus Österreich es geschafft hat, sich überall auf der Welt zu etablieren und mittlerweile ganz andere Geschäftszweige zu erschließen. Mitverantwortlich dafür sind aber sicherlich Slogan und Cartoons/Comics. Denn die eingängigen Reime, die seltsamen Geschichten, der überraschend witzige Zeichenstil und das unvermeidliche Ende „Red Bull verleiht Flügel“ haben eine derartige Eigendynamik, dass dies sicherlich besonders in der Anfangsphase des Unternehmens in Fuschl am See mit Grund für den Erfolg war. Und man kann sich als Leser beim Durchblättern bestens amüsieren. Tiefgreifendere Informationen als die Bilder und die Texte gibt es allerdings nicht. Wer sich damit anfreunden kann, tätigt trotzdem keinen Fehlkauf.

„Wie der Bulle fliegen lernte – Die Cartoons von Red Bull“ ist ein über 220 Seiten starker und überformatiger Bilderband, der die Cartoons und Comics von Red Bull seit 1987 enthält. Humor, Wortwitz und gelungene Darstellung der Protagonisten hat die Zeichnungen damals in fast Werbespots verwandelt, die man kaum vergessen konnte, selbst wenn man das wollte. Und hier hat man einen Querschnitt mit über 25 Jahren vorliegen. Einen Band, den man gerne durchschmökert. Ein Werk, das wir allen, die in nostalgischen „Red Bull“-Werbungen schwelgen wollen, durchaus empfehlen können.

Details

Bewertung

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