Praxis Capture One Pro 10


RAW-Entwicklung, Fotobearbeitung und Bildverwaltung
von Sascha Erni
Rezension von Michael Seirer | 19. September 2017

Praxis Capture One Pro 10

Jahr für Jahr werden neue Rekorde erreicht: Immer mehr Bilder werden aufgenommen, immer mehr werde über soziale Netze geteilt. Jedes Smartphone hat eine immer bessere Kamera eingebaut, aber auch Spiegelreflex- und Systemkameras werden immer besser, können Videos in 4K Qualität aufnehmen und sind über WLAN und Bluetooth mit dem Smartphone verbunden. So wundert es kaum, dass der Bedarf an Software wächst, die verspricht, riesige Anzahl von Fotos katalogisieren und bearbeiten zu können. Schnell stößt man auf Lightroom von Adobe - dem Platzhirsch auf diesem Gebiet. Aperture, ein würdiger Konkurrent von Apple, wurde 2015 eingestellt.

Phase One, Hersteller von hochwertigen Digital-Rückteilen für Mittelformatkameras von beispielsweise Mamiya und Hasselblad, hat für seine Hardware eine passende Software mit dem Namen Capture One entwickelt. Dieser RAW-Konverter kann aber auch mit RAW-Dateien von Canon, Nikon etc. arbeiten. “Praxis Capture One Pro 10” tritt an, um dem Leser die grundlegenden Konzepte und Arbeitsweisen in Theorie und Praxis zu erklären.

Nach einem historischen Abriss der Entstehungsgeschichte von Capture One werden Grundkonzepte wie das nicht-destruktive Arbeiten, die Render-Pipeline und Lizenzierungsfragen behandelt. Im Besonderen wird dabei auf die ICC Profile eingegangen.

Nach der empfohlenen Hardware werden die einzelnen Register, wie zum Beispiel “Bibliothek”, “Farben”, “Belichtung” oder “Objektiv”, erklärt. Besonders im Fokus ist dabei der Workflow inklusive tethered shooting (kabelgebundenes Fotografieren) und die Arbeit mit Farben - eine Spezialität von Capture One. Themen wie das Schärfen und die Ausgabe dürfen ebenfalls nicht fehlen.

Das Inhaltsverzeichnis liest sich wie ein Herunterbeten der einzelnen Elemente der Benutzeroberfläche. Aber schon im Vorwort legt der Autor darauf Wert, dass das Buch keine Tutorial-Sammlung sein soll. Vielmehr wird versucht, die Konzepte von Capture One zu erläutern, damit man selbst in der Lage ist, das Werkzeug bestmöglich in seinen eigenen Workflow zu integrieren. Durch Ablaufdiagramme werden die zur Verfügung stehenden Werkzeuge im Kontext erklärt.

 

Ist das Buch für Benutzer von Lightroom geeignet? Wer sich bereits in Lightroom auskennt, dem kann das Buch einen guten Eindruck vom Leistungsumfang von Capture One geben. Viele der grundlegenden Ideen und Konzepte werden in dem Fall schon bekannt sein, in einigen Bereichen tickt Capture One jedoch anders und hier liefert der Autor Ideen, wie man fehlende Funktionalitäten in Capture One umsetzen kann. Ob man dafür ein knapp 400 Seiten starkes Buch liest, ist jedoch fraglich.

“Capture One Pro 10” zeichnet sich durch eine umfassende Darstellung der Software aus und beinhaltete viele Tipps und Tricks und einige durchgängige Beispiele zur Bildbearbeitung. Dabei werden die Werkzeuge im Kontext und Arbeitsablauf erklärt und das jeweilige Zwischenergebnis durch Fotos dargestellt. Damit ist es für Neulinge und ebenso für Leser mit Vorkenntnissen in Lightroom oder Aperture geeignet, die einen Umstieg auf Capture One Pro in Erwägung ziehen.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Genre:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    04/2017
  • Umfang:
    412 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • ISBN 13:
    9783864904646
  • Preis (D):
    34,90 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Anspruch: