Die Kleinschmeckerin


Meine besten Veggie-Rezepte für Kinder
von Vanessa von Hilchen
Rezension von Emilia Engel | 06. April 2018

Die Kleinschmeckerin

Wer kennt das nicht - irgendwann gehen einem die Ideen für leckere Rezepte aus und es landet immer dasselbe auf dem Tisch. Zudem sollten die Gerichte nicht allzu aufwändig sein, da mit Kindern der Alltag ohnehin oft sehr hektisch ist und nicht so viel Zeit bleibt, um ausgefallene Zutaten zu kaufen oder langwierig Essen zuzubereiten.Vanessa von Hilchen zeigt uns in ihrem wunderbaren Kochbuch, dass gesunde, vegetarische Küche für Kinder weder langweilig noch kompliziert sein muss.

Vanessa von Hilchen, die Kleinschmeckerin, ist eine leidenschaftliche Esserin, Mutter von zwei Kindern und eine erfolgreiche Foodbloggerin. Es ist ihr ein Herzensanliegen, dass gesundes und leckeres vegetarisches Essen Hand in Hand gehen. Gerade Kinder sollten eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Gemüse zu sich nehmen. Die Autorin macht deutlich, dass die Eltern hier als Vorbild eine große Verantwortung haben. Denn die Kleinen lernen ja von uns Erwachsenen.

Nach einer kleinen Einführung, stellt uns die Autorin ihren Vorratsschrank vor. Ganz undogmatisch schreibt sie, welche Lebensmittel sie bevorzugt und welche positiven Inhaltsstoffe diese bieten - ohne dabei mit erhobenem Finger zu belehren. Das erste Kapitel mit Rezepten beschäftigt sich mit Selbstgemachten - wie zum Beispiel selbstgemachte Instant-Gemüsebrühe, Kinder-Ketchup, etc. Eben jene Basics, die man sich bequemerweise kauft, die aber, wie man hier sieht, völlig einfach nachzukochen sind. Ganz ohne Zusatzstoffe, Hefe und weißen Zucker. Darauf folgen die Frühstücksrezepte, die von Müsli bis Eiergerichte zu selbstgebackenen Brötchen reichen. Hier wird jeder Frühstückstyp fündig! In dem Kapitel “Auf die Hand” finden wir Fingerfood, das sich ausgezeichnet für Kinder eignet. Sie sind eine ideale Jause für die Schule oder unterwegs. In “Schnelle Gerichte”, “Kinder-Klassiker” und “Familien-Hits” finden wir teils sehr schnelle Rezepte, gesunde Fastfood-Varianten und leckeres Comfortfood, mit italienischem und indischen Touch.
Natürlich darf eines selbst bei einem gesunden Kochbuch nicht fehlen: “Süßes für die Seele”. Hier gibt es wundervolle und sündig aussehende Desserts, die man jedoch ohne schlechtem Gewissen genießen kann, da alle mit alternativen Süßungsmittel zubereitet werden. Den Abschluss bilden Rezepte für besondere Anlässe.
Als kleine Küchenhelfer gibt es noch einen Saisonkalender - wann welches Gemüse und Obst Saison hat - und einen Wochenplaner, mit dem die organisierte Frau (oder Mann) schon vorab übersichtlich die Rezepte der Woche festlegen kann und sich somit das Einkaufen erleichtert.

“Die Kleinschmeckerin - Meine besten Veggie-Rezepte für Kinder” ist ein sehr ansprechendes Kochbuch. Man spürt mit wieviel Liebe und Leidenschaft die Autorin bei der Sache ist. Leckere Fotos laden hier zum Nachkochen ein.
Die Rezepte sind einfach, aber nicht einfallslos. Das Buch wartet mit vielen verschiedenen Gemüse- und Getreidesorten oder Getreidealternativen auf. Die Rezepte brillieren mit meist kurzen Zutatenlisten und Zutaten, die überall leicht zu bekommen sind. Die Anleitungen sind simpel und bei jedem Rezept sind Stellen des Textes bunt markiert - das sind jene Stellen, die leicht von Kindern ausgeführt werden können. Das ist eine ganz tolle Idee, um die Kinder mit ins Kochen einbeziehen zu können. Denn Kochen macht ja nicht nur (manchmal) Mühe, sondern eben auch Spaß und da dürfen die Kleinen ruhig dran teilhaben!
Unter den Rezepten steht übersichtlich wie lang die Zubereitungszeit ist, für wieviele Personen das Rezept ausgelegt ist und wieviel Kalorien, Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate in einer Portion enthalten sind. Vegane Rezepte werden eigens hervorgehoben.
Ein Manko, das vielen Kochbüchern eigen ist, ist auch hier zu finden - bei den Temperaturangaben des Backofens steht nicht dabei ob Ober-/Unterhitze oder Umluft gemeint ist. Natürlich kennt jeder seinen Herd am Besten und jeder Backofen variiert etwas in der Hitze, aber es macht eben dennoch einen Unterschied.

Zwei von drei nachgekochten Gerichten sind bei der erwachsenen und der einjährigen Esserschaft sehr gut angekommen. Bei dem dritten handelte es sich um das Ofengemüse-Curry. Für ein Curry waren eindeutig zu wenige Zwiebeln drin, nämlich gar keine. Und sowohl die dort angegebenen Mengen für Kokosmilch und Sojasauce sind viel zu hoch bemessen. Gerade bei Kindern - aber nicht nur dort - sollte man mit dem doch sehr würzigen Geschmack der Sojasauce sparsam umgehen und so beließen wir es bei ein paar Spritzern. Aber es ist wie bei so vielen Dingen im Leben: die Geschmäcker sind verschieden und wir sind ja keine Schafe, die auf biegen und brechen sich an jedes Detail eines Rezeptes halten müssen.

Das neue vegetarische Kochbuch “Die Kleinschmeckerin” aus dem Gräfe und Unzer Verlag ist ein wirklich empfehlenswertes Kochbuch für Groß und Klein. Es lädt dazu ein seine Essgewohnheiten zu überdenken und einen gesünderen und dennoch schmackhaften Weg einzuschlagen. Nicht nur die reinen Vegetarier werden hier auf ihren Genuß kommen, sondern auch Fleischtiger und Flexitarier können hier reichlich Inspirationen für ihr Essen finden.

Die Kleinschmeckerin

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