112 Gründe Feuerwehrmann zu sein


Eine Hommage an den schönsten Beruf der Welt
von Martin Meyer-Pyritz
Rezension von Stefan Cernohuby | 02. Juli 2016

112 Gründe Feuerwehrmann zu sein

Hat man einmal einen Beruf gewählt und sich darin etabliert, ist es relativ schwer, nochmals neu anzufangen. Möchte man sich aber nur in Erinnerung rufen, was für einen anderen Beruf spricht, kann man zu einem Buch aus dem Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf greifen. Denn in diesem ist das Werk „112 Gründe Feuerwehrmann zu sein“ von Martin Meyer-Pyritz erschienen.

Die Hommage an den schönsten Beruf der Welt, natürlich jenen, den der Verfasser 35 Jahre ausgeübt hat, beginnt mit einer beeindruckenden Übersicht der Gründe, die in unterschiedliche Kapitel gegliedert sind. Mit einem Witz und dem Hinweis, dass die Gründe aus dem wahren Leben gegriffen sind, geht es zur eigentlichen Materie.
Schon in frühster Kindheit gibt es gute Gründe, um Feuerwehrmann zu werden. Nicht nur, dass man von Blaulicht, Tatütata und großen roten Feuerwehrautos träumt, Feuerwehrmänner sind bekanntlich Helden und unverwundbar.
Weiter geht es mit der Jugendzeit, in der sich der Schwerpunkt der Vorstellungen ein wenig verschiebt. Hier spielen Fahrzeuge und heiße Bräute eine Rolle. Doch auch Eltern könnten es gutheißen, wenn ihre Kinder Feuerwehrmann werden, nicht zuletzt, weil sie dann den Beamtenstatus erhalten.
Während der Ausbildung mögen einige Kindheitsfantasien zerplatzen, trotzdem gibt es in selbiger mehr als 50 Gründe, die für den Beruf sprechen. Das Retten von Mensch, Tier und Gut spielt dabei natürlich eine Rolle, aber auch die vielen unterschiedlichen Fähigkeiten, die man sich in diesem Zeitraum aneignet. Während der Feuerwehralltag nur zehn Gründe beherbergt, weiß das Kapitel über den Einsatz sowohl mit kreativ humorvollen, als auch mit praktischen Gründen zu überzeugen – nicht zuletzt auch wegen der Rutschstangen.
Abgerundet wird der Band mit speziellen Aufgaben und anderen Gründen.
Insgesamt halten sich Humor und aus der Praxis gegriffene Situationsbeschreibungen, die manchmal auch einige Seiten lang sind, die Waage.

Wenn ein ehemaliger Feuerwehrmann ein humorvolles Buch darüber schreiben will, aus welchen Gründen man Feuerwehrmann werden sollte oder bereits ist, muss man sich darauf einstellen, dass auch ein Teil Ernst dabei ist. Und das ist auch gut so, denn Feuerwehrmann ist einer der verantwortungsvollsten Berufe, die man als Erwachsener ausüben kann. So ist die Mischung zwischen eher humorvollen und nicht ganz ernst zu nehmenden Gründen gelungen. Martin Meyer-Pyritz besitzt nicht nur einen feurigen Nachnamen sondern weiß sehr viel über das Verhalten und die Erlebnisse von Feuerwehrmännern im Einsatz zu berichten. Wenn es tatsächlich einmal um Situationen geht, die er nicht selbst erlebt hat, kennt er den einen oder anderen Kollegen, der dies getan hat und kann diesen zitieren oder zumindest als Referenz anführen. Auch ruft das Buch in Erinnerung, was die Feuerwehr, die in den Augen vieler ihren ganzen Tag am Sportplatz verplempert und vielleicht einen Einsatz am Tag fährt, wirklich leistet – auch in der Bandbreite der Aufgaben. Insofern ist das Werk nicht nur gut geeignet um den Leser zu unterhalten und sich möglicherweise zu fragen, warum er eigentlich einen anderen Berufsweg eingeschlagen hat, sondern auch ein Geschenk für jugendliche Feuerwehrfans und vielleicht sogar für jemanden, der bei der Feuerwehr arbeitet. Denn es steckt auch eine ganze Menge positiver Energie zwischen den Buchdeckeln, obwohl bewusst auf einige negative Seiten verzichtet wurde.

„112 Gründe Feuerwehrmann zu sein“ von Martin Meyer-Pyritz ist nicht nur eine Liebeserklärung an dessen ehemaligen Beruf. Es ist ein Buch, das die Vielseitigkeit und Wichtigkeit eines ganzen Berufsstandes sowohl von einer ernsten als auch von einer humorvollen Seite aus beleuchtet. Für alle Feuerwehrfans ist das Buch beinahe ein Pflichtkauf. Aber auch für andere Leute ist es einen Tipp wert, kann man sich mit selbigem doch einmal in Erinnerung rufen, was unsere Feuerwehr eigentlich leistet.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Anspruch:
  • Humor: