Justice League

Ewiger Winter


Band 1
von Marco Santucci, Phil Hester
Rezension von Gabriel Zupcan | 10. Oktober 2021

Ewiger Winter

Aus dem eisigen Norden kommt eine neue Gefahr, die sich nach vielen Jahren wieder regt. Ein mächtiger Beherrscher der kalten Elemente stürzt die Erde in eine weltweite Eiszeit. Kann die Justice League den Frost aufhalten, bevor alles erfroren ist?

Stagg Industries hat zu tief gegraben! Der gierige Konzern ist auf der Suche nach den Überresten von Supermans Festung und bohrt im arktischen Eis, in der Hoffnung kryptonische Technologie bergen zu können. Unter dem Eis jedoch sind kryptonische Kristalle und irdische Magie eine unheilige Allianz eingegangen. Als die Justice League auf den Notruf des Konzerns reagiert, stoßen sie auf aggressive Eiskristallwesen. Dem nicht genug. Aus den Untiefen des Eises erhebt sich ein Eisriese, dessen Eismagie die ganze Welt nach und nach zufrieren lässt: der Frost King.
Hinter seinem Erscheinen steht eine alte Geschichte. Bereits vor über 1000 Jahren, im Frühmittelalter, musste sich eine Gruppe außergewöhnlicher Helden dem Frost King stellen. Diese Proto-Justice League bestand damals aus Swamp Thing, Dianas Mutter Hyppolita, dem unsterblichen Krieger Viking Prince und Black Adam…

Aus den Federn von Andy Lanning und Ron Marz (dem Erfinder von Green Lantern Kyle Rayner) kommt mit „Ewiger Winter“ ein kleines, aber feines Event für die Justice League. In klassischer Justice League-Manier werden hier Superschurken eingebuchtet, während nebenbei Smalltalk über das Privatleben betrieben wird. Batman kann das zwar als echter Profi nicht gutheißen, aber es sorgt für Zusammenhalt. Alte Gefahren werden hinaufbeschworen, wobei hier mit der Figur des Frost King ein interessanter Charakter eingebaut wurde, dessen Hintergrundgeschichte in einer Rückblende enthüllt wird. Ebenso spannend ist die Idee einer Allianz aus den „Justice Leaguern“ des Jahres 1000. Knallharte antike Krieger im Kampf gegen Eismonster lassen ein gewisses Sword & Sorcery Feeling aufkommen, das für Abwechslung sorgt. Ebenso fehlt es nicht an epischen Momenten, wenn z.B. Aquaman in die Untiefen des Erdkerns hinabtaucht, um einem alten Geheimnis auf die Spur zu kommen.
Abgerundet wird die Erzählung in „Ewiger Winter“ von wunderbar winterlich-kühlen Zeichnungen, die dennoch in satten Farben leuchten. Es haben sich viele Künstler abgewechselt, darunter Marco Santucci und Howard Porter (dessen „arktischer“ Batman ist ein besonders cooles Highlight). Anders als in anderen Serien, wo jeder Band von einem anderen Künstler gestaltet wird, stört es hier den Erzählverlauf nicht, auch wenn ein spürbar anderer Zeichenstil verwendet wird.

Die Grundessenz einer guten Justice League Story im klassischen JL Line-Up (statt Hal Jordan jedoch mit John Stewart!): eine globale Gefahr mit enormer Macht, Geheimnisse, die aufgedeckt werden, Armeen die niedergerungen werden müssen, titanische Questen und große Gefühle. Eingetaucht in ansprechende Eis-Optik. Ein wortwörtlich cooler Band.

Details

Bewertung

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