Loki

Liebesgrüße aus Asgard

von Al Ewing, Lee Garbett
Rezension von Stefan Cernohuby | 31. Januar 2016

Liebesgrüße aus Asgard

In einem Universum von Superhelden gibt es eine Konstante. Wenn wirklich wichtige Charaktere sterben, bleiben sie meist nicht allzu lange tot. Das gilt insbesondere für Götter. Nachdem es nach vielen Begebenheiten tatsächlich gelungen ist Loki, den Meister der Lüge, zu töten, ist es kein Wunder, dass er wiedergeboren wird. Ein wenig absonderlich ist jedoch die Art seiner Rückkehr. Diese Geschichte wird im ersten Teil von „Loki“ erzählt und trägt den Untertitel „Liebesgrüße aus Asgard“.

Die Geschichte beginnt damit, dass ein junger und charismatischer Loki beginnt, unblutig fünf Schlüssel an sich zu bringen, die überall im Universum verteilt sind. Zwar sät er wie immer Zwietracht, doch eher als ungewollte und humorvolle Begleiterscheinung. Tatsächlich nimmt er seine Aufgabe als „Agent der Allmutter“ oder „Agent von Asgard“ sehr ernst und arbeitet wie ein Geheimagent – inklusive der Frauengeschichten. Was er jedoch nicht weiß ist, dass die Essenz seines früheren Ichs nicht völlig verschwunden ist und seine Vorgesetzten haben noch Pläne mit ihm. Während er also selbst eine faszinierende Sterbliche kennenlernt, die all seine Tricks und Tarnungen durchschaut, plant er für einen neuen Auftrag. Gleichzeitig beginnt Loki seine eigene Vergangenheit umzuschreiben, um mit seinem alten Ich den Pfad für seines neuen Ichs maßgeblich zu beeinflussen. Manchmal ist Loki daher mit seinen eigenen Entscheidungen nicht einverstanden – vor allem, wenn sie über seinen Kopf hinweg getroffen werden.

Loki war schon immer ein ambivalenter Charakter. Das gilt sowohl für die nordische Göttersage selbst, als auch für das Comicderivat. Ja, er ist der Gott des Schabernacks, der Sohn eines Eisriesen und strebt meist danach, alle Reiche des Weltenbaums an sich zu reißen. Und doch hat er eine unbewusste Anziehungskraft, egal ob als Trickser, Verführer, Ränkeschmied oder Verräter. Auch in seiner neuen Rolle als junger Agent Asgards hat er eine Menge zu bieten. Zusätzlich zu seinen Bewährten Qualitäten versprüht er nun einen Humor, der nicht immer auf Kosten der anderen geht – zumindest in seiner jugendlichen Inkarnation. Denn der „alte“ Loki ist immer noch genauso wie früher.
„Liebesgrüße aus Asgard“ ist somit ein toller Einstieg in eine neue Reihe. Al Ewing und Lee Garbett als Zeichner ergänzen sich prächtig und auch der Übersetzer Stefan Pannor reklamiert sich mit einigen Einwürfen mit in die Handlung. So, wie es vermutlich auch Loki gefallen würde. Insgesamt handelt es sich um einen Band, den Fans des Prinzen der Lügen nicht verpassen sollten.

„Liebesgrüße aus Asgard“ heißt der erste Band der Soloreihe „Loki“ und trägt diesen Beinahe-Bond-Titel nicht zu Unrecht. Denn die von Al Ewing erzählte und von Lee Garbett illustrierte Geschichte machen aus Loki einen Geheimagenten. Spannend, unterhaltsam und vor allem humorvoll kann man als Marvel-Fan auf jeden Fall zugreifen. Denn die Handlung verspricht noch sehr interessant zu werden.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
  • Illustration:

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