Galactus

Hunger

von Joshua Hale Fikalov
Rezension von Stefan Cernohuby | 31. Mai 2014

Hunger

Zu jedem großen Konzept gibt es eine Antithese. Zum Leben gibt es den Tod, zur Schöpfung gibt es die Zerstörung. So muss alles was einen Anfang hat, auch ein Ende haben. Im Fall des Marvel-Universums hat das Ende aller Existenz eine personifizierte Manifestation: Galactus. Jene Entität die sich durch den Tod bewohnter Welten ernährt, hat nun ihre eigene Mini-Serie erhalten, deren erster Band "Hunger" uns als Rezensionsmuster vorliegt.

Rick Jones ist im "normalen" Marvel-Universum hauptsächlich bekannt als Sidekick des Hulk. In einem anderen, bedrohten Universum, ist er jedoch der Auserwählte des Beobachters. Eines Beobachters, der ihn jedoch als Werkzeug betrachtet, die Realität zu schützen, wenn notwendig. Und das ist in Kürze der Fall. Denn auf Erde 1610 (offizielle Marvel-Klassifikation) bedroht der sogenannte Gah-Lak-Tus-Schwarm, eine Armada aus energiefressenden Maschinen, seit Äonen die bewohnten Welten der Galaxis. Doch nun wird die Bedrohung ungleich größer, als durch eine Instabilität der Realität Galactus in das Universum eindringt und mit dem Schwarm verschmilzt. Der Silver Surfer und Mar-Vel von den Kree versuchen den Kampf aufzunehmen, doch vergeblich. Erst als Rick Jones zu ihnen stößt, gibt es wieder eine kleine Chance, Milliarden von Leben zu retten.
Die weibliche Vision im ultimativen Universum ist eigens dafür geschaffen worden, den bereits erwähnten Schwarm aufzuhalten, steht dann aber der Entität Galactus gegenüber. Ihr bleibt nur wenig Zeit dafür, festzustellen, wie sehr die Wichtigkeit ihrer Gefühle gegenüber ihrem Geliebten unterschätzt hat.

Was ist Galactus? Wer das Marvel-Universum schon seit längerem kennt, hat eine vage Ahnung von einer Antwort. Galactus, der Weltenverschlinger, Mörder unzähliger Kreaturen und Auslöscher ganzer Zivilisationen. Und doch ist er ein vernunftbegabtes Wesen, das vieles versteht, weil es schon beinah alles gesehen hat, was existiert - meistens zumindest. Denn sein Hunger, der in diesem Band überproportional gesteigert wird, macht ihn mitunter blind und taub gegenüber Argumenten. Hier hat der Leser es definitiv mit einem Crossover zu tun, da im Ultimates-Universum ursprünglich keine Entität namens Galactus existiert hat. Dieser besitzt nun das Wissen über die Vergangenheit beider Universen und genügend Hunger, um ein ernsthaftes Problem darzustellen. Der erste Band dieser Mini-Serie ist allerdings etwas unbefriedigend, da die Kombination der beiden Existenzen zu einem eher dummen und vom titelgebenden Hunger gesteuerten Galactus führt. Ein Zustand der sich am Ende wieder ändert, was die Bedrohung aber keineswegs geringer macht. Doch leider dämpft diese Zwischenperiode die Begeisterung über den Comic und macht ihn letztlich nur durchschnittlich. Für Fans ist er allerdings empfehlenswert.

"Hunger" ist das zentrale Thema des ersten Bandes der Mini-Serie "Galactus". Einer Serie, die sich einer uralten und mächtigen Entität widmet, die nun die Grenzen ihres Universums gesprengt hat. Man darf sehr gespannt sein, wie sich die Reihe weiter entwickelt, auch wenn der erste Teil nicht ganz die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt. Kenner von Marvel-Comics werden aber trotzdem ihre Freude am Comic haben.

Details

  • Serie:
  • Band:
    1
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    05/2014
  • Umfang:
    116 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3862019160
  • ISBN 13:
    9783862019168
  • Preis (D):
    12,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration: