Dämonen-Serie

Ein Dämon lässt die Kühe fliegen

von Robert Asprin
Rezension von Stefan Cernohuby | 13. Dezember 2004

Ein Dämon lässt die Kühe fliegen

Was soll man sich denken, wenn man den Titel des vorliegenden Buchs liest und noch nie etwas vom Autor gehört hat? „Ein Dämon lässt die Kühe fliegen“ lautet jener Titel. Zuerst vermutlich ein dickes Fragezeichen. Normalerweise haben Dämonen und Kühe in einem Buch keine gemeinsame Daseinsberechtigung. Falls doch, reduziert sich die Erscheinung des Rinds meist auf eine Erwähnung in Steakform. Also, wieder einmal eine sträfliche Fehlübersetzung und Fehlinterpretation des englischen Originaltitels? Sollte man meinen, ist aber nicht so!

Der Zauberlehrling Skeeve versucht alles, um den langweiligen Lektionen seines dämonischen Lehrmeisters Aahz zu entkommen. Eine seltsame magische Schatzkarte, die ewigen Reichtum in Form einer „Goldenen Kuh“ verspricht, kommt ihm da gerade recht. Gemeinsam mit Aahz und seiner Bekannten Tanda macht Skeeve sich auf, um das güldene Rindvieh zu finden. Abenteuer, hart feilschende Händler und Missverständnisse sind vorprogrammiert, als die Karte sie weit jenseits aller ihnen bekannten Dimensionen führt.
Nun kommt es zu einem mehrmaligen Hin und Her, zwischen Wüstenwelten und dem Bazar von Tauf, DEM Umschlagplatz für Informationen. Entgegen üblichen Klischees sind sich die Herren auch nicht zu schade um nach dem Weg zu fragen. Leider gibt es selbigen nur gegen Bezahlung.

Allen, die Robert Asprin bereits kennen, werden ganz andere Gedanken durch den Kopf schießen. Ist dies die langerwartete Fortsetzung des Dämonen-Zyklus, mit neuen Abenteuern ihrer Helden Skeeve und Aahz?
Ja und nein. Dieses Buch spielt zwischen Band 3 und 4 der nun 10 Romane umfassenden Reihe des Kultautors und wird allen Fans als Vorgeschmack auf die tatsächliche Fortsetzung Den letzten beißen die Dämonen serviert, die 2005 erscheinen soll.
Der Teil des Romans mit der Suche nach dem richtigen Weg hemmt die Handlung über weite Strecken. Bevor die Reisenden eine Dimension voller Kühe erreichen, und dort nach einem goldenen Exemplar Ausschau halten, vergehen vier langatmige Kapitel.
Natürlich wäre das Buch kein bisschen spannend, wenn die zuvor erwähnten Tiere wirklich nur herkömmliche Wiederkäuer wären.
Der Autor versucht der Geschichte einige überraschende Wendungen zu geben, auch wenn das Ende leider relativ vorhersehbar ist.
Trotzdem bleibt eines sicher in Erinnerung. Ein kuschelfreudiger Zauberlehrling, der schon jetzt Ansätze eines Meistermagiers erkennen lässt.
Im Vorwort schreibt der Autor selbst, dass dieses Buch nur zur Übung entstanden sei, um nach einer langen schöpferischen Pause (seit 1994) wieder zurück zu seinen Charakteren zu finden. Leider liest sich dieser Roman genau so.

„Ein Dämon lässt die Kühe fliegen“ ist ein Zwischenband der „Dämonen-Serie“ von Robert Asprin. Leider ist es kein besonders guter Band. Die Handlung wirkt hölzern und eindimensional. Weder Wortwitz noch Endpointe können wirklich überzeugen. Es bleibt zu hoffen, dass sich seine Taktik als richtig erweist und die lang erwartete Fortsetzung nicht ebenso weit hinter den Erwartungen zurückbleibt wie dieser Band.

Details

Bewertung

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