Das Ende der Menschheit

von Stephen Baxter
Rezension von Stefan Cernohuby | 08. November 2017

Das Ende der Menschheit

Das Leben ist eine Aneinanderreihung von Ereignissen, die sich in der Regel wiederholen. Obwohl man in manchen Fällen ganz gut auf eine Wiederholung verzichten könnte, wie beispielsweise im Fall einer außerirdischen Invasion auf der Erde. Doch leider bekommt man selten das was man möchte und so muss sich die Erde nur siebzehn Jahre nach dem ersten Angriff der Marsianer nochmals zittern. „Das Ende der Menschheit“ nennt sich die (mehr oder weniger) offizielle Fortsetzung von H. G. Wells‘ „Krieg der Welten“, für die Stephen Baxter verantwortlich ist.

Viel Zeit ist vergangen seit dem gescheiterten Invasionsversuch der Marsianer. Zeit, in der man besonders in England nicht untätig war und einige Entwicklungen weitergetrieben hat. Doch aller Vorbereitung und Zuversicht zum Trotz wird die Menschheit kalt erwischt, als eine weite Invasionswelle auf der Erde eintrifft. Denn auch die Außerirdischen haben aus ihren Fehlern gelernt und schaffen es relativ einfach, sich gegen die Briten zu behaupten. Zwar toben die Kämpfe eine Weile, doch letztendlich bleiben die Invasoren siegreich. Und es bleibt nicht bei der einen Welle an Angreifern, diesmal soll offenbar die ganze Welt überrannt werden. Die Geschichte wird mehr oder weniger aus der Perspektive von Julie Elphinstone erzählt. Einer Journalistin, welche die ehemalige Schwägerin von Walter Jenkins ist. Dem Mann, der die Geschichte der ersten Invasion in Buchform dokumentiert hat. Doch Julie wird nicht nur mit Helden und Feiglingen konfrontiert, sie erhält auch selbst die Möglichkeit, die Invasion zu beenden. Es ist jedoch eine Möglichkeit, die sie selbst nicht nutzen möchte...

Stephen Baxters autorisierte Fortsetzung von „Krieg der Welten“ ist vor allem eines: lang. Sehr lang. Während sich das Original in unterschiedlichen (und nicht illustrierten) Versionen knapp an die 200 Seiten heranarbeitet, muss man hier auch ohne jegliche Bilder beinahe 600 Seiten lesen. Und hier ist das „müssen“ leider wirklich Programm. Denn der Plot zieht sich zum Teil zäh wie Kaugummi. Besonders an einer Stelle ist man wirklich versucht, das Buch zur Seite zu legen, als die Protagonistin für sich beschließt, die Marsianer nicht auf die Art und Weise zu beseitigen, für die man sie vorgesehen hat. Nein, lieber lässt man die Angreifer die Menschheit weiter ausdünnen und zuerst noch auf allen Kontinenten und in großen Städten Angst und Schrecken verbreiten. Der Roman, der im englischen Original „Massacre of Mankind“ heißt, ist leider nur stellenweise fesselnd und spannend. Das ist sehr überraschend und auch enttäuschend, denn schließlich ist Stephen Baxter kein Unbekannter. Mit vielen erfolgreichen Romanen und zahlreichen Preisen ausgezeichnet, hätte man sich hier wirklich weit mehr erwartet. Insofern muss man – besonders als Kenner und Fan von H. G. Wells‘ Werken – von diesem Roman abraten. Selbst Fans von Stephen Baxter sollten nicht unbedingt zugreifen, könnte einem das Werk in seiner Form sogar den Genuss anderer Romane des Autors vermiesen.

„Das Ende der Menschheit“ oder zu Englisch „Massacre of Mankind“ ist eine offizielle Fortsetzung des Klassikers „Krieg der Welten“ von H. G. Wells. Leider hat deren Autor, der bekannte britische Science-Fiction-Autor Stephen Baxter hiermit kein glückliches Händchen gehabt. Mit gewaltiger Überlänge und nur wenig Spannung kann das Werk leider gar nicht überzeugen. So ist es beinahe schade um die Zeit, die man in die Lektüre des Romans investiert hat. Es bleibt zu hoffen dass die Erbengemeinschaft hier kein weiteres Werk ermöglicht.

Details

  • Autor*in:
  • Originaltitel:
    Massacre of Mankind
  • Verlag:
  • Erschienen:
    10/2017
  • Umfang:
    592 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ISBN 13:
    9783453318458
  • Preis (D):
    16,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl: