Dark Worlds

von Alfred Wallon
Rezension von Stefan Cernohuby | 14. April 2014

Dark Worlds

Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, wie eine postapokalyptische Welt aussehen könnte. Aber eine bereits in vielen Versionen erfolgreiche Variante basiert auf einem westernähnlichen Szenario, inmitten einer staubigen Einöde. Von Alfred Wallon, einem Autor bei dem man getrost behaupten kann, dass er mit Western mehr als nur ein wenig Erfahrung hat, ist nun ein Endzeit-Western im Verlag Torsten Low erschienen. Ein Werk, das wir uns näher ansehen wollten.

Als Ryan und sein Vater Paul auf der Suche nach einigen vermissten Rindern nahe der Sümpfe von grauenhaften Sumpfkreaturen angegriffen werden, zeigt sich zum ersten Mal, dass er anders ist. Zu ruhig und beherrscht bleibt er, trotz der Gefahr - zu gut schießt er. Doch erst als einige Verbrecher, mit denen sie sich ich der nahen Stadt im Streit getrennt haben, seinen ohnehin schon schwer verletzten Vater tödlich verwunden, erfährt Ryan die Wahrheit. Er ist lediglich adoptiert, sein richtiger Vater ist der legendäre General Luther Collins. Als er aufbricht, hat er dennoch nur ein Ziel: Die Mörder seiner Pflegeeltern zu töten. Sein Weg führt ihn in die Stadt Sidon, ein Ort, wie er noch nie gesehen hat. Und doch herrscht hier ein Diktator, der keinerlei von seiner abweichenden Meinung duldet. Ein geglückter Putschversuch gegen jenen RICHTER hat leider trotzdem negative Folgen. Denn der abgesetzte Herrscher macht sich mit einem überlebenden Mörder seiner Eltern auf die Suche nach dem Versteck des Generals. Denn dort soll der letzte Überlebende einer längst vergessenen Zeit ein Arsenal hüten, das nahezu unbegrenztes Zerstörungspotenzial beherbergt. Waffen, mit denen der RICHTER nicht nur Sidon zurückerobern, sondern auch größere Ziele verfolgen könnte.

Wie so meist funktioniert auch bei Alfred Wallon der Western als Basis für eine Endzeit-Erzählung. Die Geschichte ist dabei spanend, unterhaltsam und mit bleihaltiger Luft versehen. Allerdings muss man einige Punkte hinterfragen, die nicht ganz so klar erscheinen. Warum beispielsweise Protagonist Ryan Collins, eigentlich Luther, all jene Fähigkeiten besitzt, mit denen er aufwarten kann, ist etwas unklar. Er ist bei seinen Pflegeeltern aufgewachsen, die ihn weder besonders militärisch-taktisch trainiert haben, noch ihm speziell den Umgang mit Waffen oder den unbewaffneten Zweikampf beigebracht haben. Dennoch ist er von Natur aus brillant in diesen Dingen und allen anderen überlegen. Dieses Detail zieht sich durch den ganzen Roman. Da ist die Tatsache, wie viele unterschiedliche Charaktere von einer Kugel getroffen werden und reflexmäßig noch einen Schuss abgeben, der natürlich sein Ziel verfehlt, ist dagegen schon eher in die Kategorie amüsant einzuordnen. Dennoch ist "Dark Worlds" mit Sicherheit kein schlechtes Buch. Sowohl der Western-Flair der postapokalyptischen Umgebung als auch die Action sorgen für unterhaltsame Lektüre. Allen Fans von Alfred Wallon und der bereits genannten Genre-Kombination kann man den Roman daher mit gutem Gewissen empfehlen.

In "Dark Worlds" sieht sich der Leser mit einem von Alfred Wallon konstruierten Endzeit-Szenario konfrontiert, das trotz allem sehr starke Western-Züge besitzt. Die Handlung rund um die Waffen eines vergessenen und untergegangenen Zeitalters ist spannend, wenngleich der Protagonist beinahe schon ein wenig zu übermächtig ist, berücksichtigt man seinen Hintergrund. Doch davon einmal abgesehen kann man hier einen soliden wenngleich nicht herausragenden postapokalyptischen Western-Roman erwerben, der allen Fans des Autors sicher zu gefallen weiß.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    03/2014
  • Umfang:
    488 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3940036226
  • ISBN 13:
    9783940036223
  • Preis (D):
    13,9 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
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  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung