Die neunte Expansion, Der Loganische Krieg

Der Loganische Krieg: Aufstand der Betrogenen


D9E - Der Loganische Krieg
von Stefan Cernohuby
Rezension von Gabriel Zupcan | 17. Juni 2018

Der Loganische Krieg: Aufstand der Betrogenen

Eine Gruppe Rebellen auf einem Himmelfahrtskommando. Ein Konzernanalytiker der sein Gewissen entdeckt. Eine mysteriöse Kurierpilotin. Ihre Schicksale werden zusammengeführt, als auf dem Industriemond Saxum ein Aufstand gegen die loganischen Unterdrücker beginnt.

Willkommen im Universum von „D9E – Der Loganische Krieg“. Ohne große Vorkenntnisse dieser fiktiven Science-Fiction-Welt wird schnell klar, was hier Sache ist. Die in Konzernstrukturen organisierten Loganer betreiben in großem Maße genetische Manipulation an Menschen. Solcherart veränderte Personen wurden als widerstandsfähige Industriearbeiter auf dem Mond Saxum angesiedelt. Doch die Loganer kümmern sich nicht sonderlich um die verächtlich „Kreaturen“ genannten Arbeiter, sie werden mehr oder weniger wie Sklaven betrachtet und nicht einmal als Menschen anerkannt. Entsprechend schlecht sind die Lebensbedingungen auf dem industriell schwer ausgebeuteten Mond und es brodelt in der Bevölkerung. Eine Gruppe an Rebellen, angeführt von Pakh Chaser lauert einem Spezialkommando der Loganer auf, das nach Saxum gekommen ist, um die Anführer der Dissidenten zu liquidieren. Die Aktion gelingt unter schweren Verlusten und plötzlich ist das Rebellenkommando im Besitz eines loganischen Shuttles.
Auf Logus, der Heimat der Loganer wird André Gheorghe Zeuge eines brutalen Verhörs eines der Dissidenten. Im letzten Atemzug bietet der sterbende Saxumer Informationen an, die Gheorghe staunen lassen. Der loganische Konzernmitarbeiter erfährt, dass auch die Bevölkerung von Logus über die Machenschaften der Konzerne auf dem Industriemond belogen wird. Er entschließt sich seinem Gewissen zu folgen und zu handeln. Doch dazu muss er sich in der Haifischgesellschaft der Konzernspitze behaupten und manches Risiko wagen, was höchst ungewöhnlich für einen Bürohengst ist.

Der umtriebige Stefan Cernohuby, der vor allem für seine Steampunk-Anthologien bekannt ist, liefert hier eine kurzweilige und actionreiche Novelle ab. Auch Leser die die Hauptreihe „Die neunte Expansion“  nicht kennen, kommen einfach in den Genuss einer Geschichte, die sich um zwei Männer dreht, die deutlich über sich hinauswachsen. Die Welt von „D9E“ ist vergleichbar mit der diverser Space Operas, wer dieses Genre also kennt, fühlt sich alsbald zu Hause. Ein kleines Glossar mit der Universums-spezifischen Terminologie wäre nicht schlecht gewesen, aber der Leser hat auch so keinerlei Probleme der Handlung zu folgen. Die Seitenzahl ist begrenzt, und so geht es Schlag auf Schlag, wie man es von Heftromanen gewohnt ist. Zeit für detailverliebte Ausführungen bleibt nicht. Stefan Cernohuby vermeidet es den Leser einzulullen. Sobald ein spannender Punkt erreicht ist, wechselt die Perspektive zur Alternativhandlung, wie mit einem schnellen Schnitt in der Star Wars-Trilogie. Dieser Effekt wird manchmal etwas überstrapaziert, wenn mit unfassbar wichtigen Enthüllungen die der Charakter macht, der Leser wieder und wieder auf die Folter gespannt wird, nur um einen weiteren Szenenwechsel zu erleben. Insgesamt fühlt man sich an einen soliden Actionfilm der 80er Jahre erinnert. Die Helden sind muskelbepackte Draufgänger, die mit lockeren Sprüchen nicht geizen, die Action ist geradlinig und brutal. Viele Klischees werden bedient, aber das ist wohl auch dem Genre der Space Opera geschuldet. Doch die schleimigen Konzernmanager, die versuchen mit der Arbeit anderer Leute Lob zu ernten, sind nicht nur klischeehaft, sondern gleichzeitig auch aus dem Leben gegriffen.

Insgesamt ist „Aufstand der Betrogenen“ ein solider und rasanter Einstieg in das Universum von „D9E“. Man kann seine Neugier auf Fragen die sich auftun gerne mit dem Konsum anderer Bände aus dem „Loganischen Krieg“ befriedigen.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Erotik:

Könnte Ihnen auch gefallen: