Wolverine

Der Tod von Wolverine - Requiem, Teil 1

von Gerry Duggan
Rezension von Stefan Cernohuby | 08. Oktober 2015

Der Tod von Wolverine - Requiem, Teil 1

Wenn jemand der Beste ist, in dem ist was er tut, und darüber hinaus nicht nett, macht er sich in der Regel nicht viele Freunde. Stirbt eine solche Person, so weint ihr selten jemand eine Träne nach – könnte man zumindest denken. Doch nun, da Wolverine tot ist, wird immer mehr ehemaligen Gefährten, Freunden und Feinden klar, welche tiefe Spuren in der Geschichte der klauenbewehrte Kanadier interlassen hat. Grund genug für „Der Tod von Wolverine – Requiem“, dessen ersten Teil wir vorliegen haben.

Ein Mann namens Sharp erwacht in einer Einrichtung, in der man offenbar Experimente an ihm durchgeführt hat. Er trifft auf Wachen, überwältigt sie und findet andere Menschen, an denen man ebenfalls Versuche angestellt hat. Alle haben sie nun seltsame Superkräfte. Doch er selbst erinnert sich an ein Leben, das lange vor seinem stattgefunden hat. Steckt in ihm der Geist von Logan?
Auch Captain America und Deadpool waren in der Vergangenheit immer wieder Gefährten von Wolverine. Und da sie trotz aller Reibereien gute Freunde waren, beseitigen sie dessen Spuren, um zu verhindern, dass jemand Wolverine klont. Auf der Suche nach einem Messer mit Logans Blut darauf, müssen sie allerdings in eine AIM-Basis eindringen und selbiges extrahieren. Und auch wenn Cap die Anspielungen von Deadpool größtenteils nicht versteht, haben der gealterte Supersoldat und der Söldner mit Schnauze dennoch großen Spaß – und schwelgen in Erinnerungen.
Scott Summers alias Cyclops war nie ein Freund von Logan, aber am Ende trinkt er doch auf dessen Wohl – auf eine Weise, die auch ihm gefallen hätte.
Auch Piotr und Kurt, besser bekannt als Colossos und Nightcrawler, haben eine Aufgabe. Sie ehren die verstorbene Ehefrau von Logan und bringen ihr etwas, auf das sie lange wartet.
Und auch eine junge Dame, die irgendwie zur Familie gehört hat, feiert ihr Gedenken an Wolverine auf eigene Art und Weise.

Irgendwie ist es seltsam. Eine der Konstanten im Marvel-Universum ist nicht mehr da. Wolverine war der zäheste, nervigste und manchmal auch der anstrengendste Beste in dem was er tat. Und nun tut er das nicht mehr, was allen anderen schmerzhaft bewusst wird. Die Geschichten im aktuell vorliegenden Band sind einzelne, derzeit noch nicht zusammenhängende Erzählungen. Diese sind trotzdem stimmungsvoll und spannend, mit der richtigen Portion Ernst, versteckt zwischen den Witzen. Insofern kann man diesen Sammelband mit Geschichten rund um die Aufarbeitung von Wolverines Tod jedem Fan empfehlen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass der wütende Kanadier tatsächlich tot bleibt, ist eher gering. Die Frage ist eher, wie lange es dauert, bis er sich wieder unter den Lebenden befindet. Jetzt gilt es aber erst einmal sein „Totsein“ zu zelebrieren, und das geschieht hier sehr würdig.

„Der Tod von Wolverine“ ist nun Tatsache. Der erste Teil von „Requiem“, der uns hier vorliegt, beschäftigt sich in erster Linie damit, wie andere damit umgehen. Geschichten, die gleichermaßen spannend wie witzig, ernst und ausbaufähig sind. Geschichten, wie sie Fans von Wolverine gerne lesen werden. Insofern können wir den Band nur empfehlen.

Details

Bewertung

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