Wolverine
Die Jubiläumsausgabe
von Jeph Loeb, Simone Bianchi
Rezension von Stefan Cernohuby
| 18. Juni 2009
In beinahe jeder erschaffenen Welt gibt es unverzeihliche und ewige Feinde. Mehrere Beispiele dafür finden sich auch im Marvel-Universum, besonders augenscheinlich wird das Problem bei den Kontrahenten Wolverine und Sabertooth. Doch in Band 50 - der Jubiläumsausgabe der Wolverine-Serie - soll es mit einem der beiden Charaktere endgültig zu Ende gehen. Bleibt eigentlich nur mehr herauszufinden, wie Logan seinen Erzfeind Creed beseitigt, nicht wahr?
Irgendetwas ist schiefgegangen. Victor Creed alias Sabertooth war schon immer ein psychopathischer und gewissenloser Killer mit einer besonderen Vorliebe für Frauen - zumindest was das Töten anbelangt. Doch nun ist er endgültig ausgerastet und nur noch ein instinktgeleitetes Monster. Logan beschließt, dass es nun genug ist. Er greift zu seiner Muramasa-Klinge macht sich auf seinem ältesten Feind endgültig den Garaus zu machen. Doch ist dieser eigentlich nicht für sein Handeln verantwortlich. Irgendjemand zieht im Hintergrund die Fäden und lässt Wolverine und Sabertooth wie Marionetten tanzen. Was haben Wild Child - angeblich von gleicher Art wie Wolverine - und die langsam durchbrechenden Erinnerungen mit der ganzen Angelegenheit zu tun? Wie viel Wahres ist in der Geschichte enthalten, dass Wolverine in Wahrheit eine Art Wolfsmensch ist? Und wer ist der geheimnisvolle Romulus, der scheinbar überall seine Hand mit ihm Spiel hat? Fragen, die zumindest teilweise in Band 50 der Serie beantwortet werden.
Seit Jahrzehnten an Realzeit und noch länger in den Comics bekämpft Wolverine Sabertooth. Der Konflikt zwischen den beiden hat sich erst über die Jahre herauskristallisiert und schien für alle Ewigkeit anzuhalten. Die Tatsache, dass diese Feindschaft nun ein endgültiges Ende haben soll, könnte manchem übel aufstoßen. Auch das neuerliche Verwirrspiel um Wolverines Herkunft, die in diesem Band angezettelt wird, ist sicher nicht jedermanns Sache. Nach den „Wolverine Origins“, in denen erstmals ein Teil einer längst vergessen scheinenden Vergangenheit aufgerollt wurde, gibt es hier eine möglicherweise ergänzende Geschichte, die sich aber auch durchaus zum Widerspruch entwickeln könnte. So glaubten unter anderem viele Leser in „Dog“, Wolverines eigentlichem Halbbruder, Sabertooth erkennen zu können - was allerdings anschließend von den Autoren und Zeichnern dementiert wurde. Daher lässt der aktuelle Band noch mehr Konfusion aufkommen als bisher üblich war und ist deshalb nur als durchschnittlicher Comicband zu bezeichnen. Fans von Wolverine werden den Jubiläumsband zwar unbedingt lesen wollen, die Frage ist nur, wie begeistert sie davon sein werden...
Fünfzig einzelne Comics umfasst die aktuelle Wolverine-Reihe mittlerweile. Gerade der Jubiläumsband ist allerdings schwere Kost, wartet er doch mit einigen unschönen Überraschungen und neuerlichen Verwirrungen um die Herkunft eines der beliebtesten Charaktere aus dem Marvel-Universum auf.
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