Fear Itself

Nackte Angst

von Ed Brubaker, Matt Fraction
Rezension von Stefan Cernohuby | 08. Oktober 2013

Nackte Angst

Angst kann sehr gesund und hilfreich sein. Sie lässt uns in entscheidenden Situationen vorsichtiger sein und gibt uns möglicherweise auch den nötigen Adrenalinkick, um die notwendige Anstrengung zu erbringen um Probleme zu beseitigen. Anders sieht es aber sicherlich aus, wenn Angst personifiziert wird und man gegen sie antreten muss. In "Fear Itself" passiert den größten Helden des Marvel-Universums etwas in dieser Art...

Auch wenn der eine oder andere große Gegenspieler zu Fall gebracht wurde, heißt das nicht, dass die zweite Generation nicht die gleichen Ambitionen hegt, wie ihre Vorgänger. So hat Red Skul eine Tochter, die den sprechenden Namen "Sin" trägt. Gemeinsam mit Baron Zemo stöbert sie Informationen über ein mächtiges Artefakt auf, lässt ihn aber dann allein in der Wüste zurück. Während die Rächer gerade versuchen, die aufkommende wirtschaftliche Depression durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wie den Bau eines neuen Asgards zu mindern, wird eine neue Bedrohung erschaffen. Denn als Sin das Artefakt ergreift, an dem ihr Vater einst gescheitert ist, wird ihr die Macht einer Göttin zuteil. Denn es handelt sich um den Hammer der Skadi. Und sofort befreit sie ihren Vater aus seinem Gefängnis - das heißt, den Vater ihrer göttlichen Hälfte. Es handelt sich um die Schlange, die das Gegenteil von dem verkörpert, was Odin ausmacht. Jener falsche Allvater ist die personifizierte Angst und wird umso mächtiger, je mehr Furcht die Menschen verspüren.
Und er bringt weitere unheilige aber machtvolle Hämmer auf die Erde, welche ihre Träger verändern und deren Ziele jenen der Schlange unterordnen. So kommt es, dass unter anderem Ben Grimm (das Ding), der Hulk, Juggernaut und Titania den Helden gegenüber stehen. Tony Stark sieht nur eine Möglichkeit. Abgesehen davon, dass Odin zulässt, dass Thor mit ihnen in den Kampf zieht, muss er die Schmiede der Asen verwenden, um wirkungsvollere Waffen zu erschaffen.

Im Grunde ist der Sammelband für "Fear Itself" ein programmiertes Highlight. Mit Ed Brubaker und Matt Fraction als Autoren, sowie Scot Eaton und Stuart Immonen als Illustratoren ist die Basis schon vorab gelegt. Vor allem der Brubaker-Teil als Intro ist mehr als gelungen, da kommt zum Teil sogar ein wenig Gänsehautstimmung auf. Leider verkommt die zweite Hälfte des Werks ein wenig zur Massenschlägerei, selbst wenn es um zwischengöttliche Differenzen, epische Schlachten zwischen Gut und Böse sowie den Tod verdienter Kämpfer für das Gute geht. Besonders nachdem Tony mit seinen "Zauberwaffen" aus Asgard zurückkommt, wird es ein wenig seltsam - siehe Wolverine als "Stachelschwein". So werden zwar einzelne Weichen gestellt, um verschiedenen Charakteren Folgegeschichten zu ermöglichen - was wiederum gut gelungen ist. Insofern kann man das Werk zwar genießen, aber leider nicht gänzlich. Obwohl die Bewertung überwiegend positiv ausfällt, ist es fraglich, ob alle Leser bereit sind, den Preis von knapp 20 Euro zu zahlen.

Ed Brubaker und Matt Fraction allein sind leider noch kein Garant für eine komplett gelungene Storyline. "Fear Itself" hat ein tolles Intro und ebenso gute Momentaufnahmen, besitzt jedoch auch Leerläufe. Dementsprechend muss man trotz der schönen Illustrationen abwägen, ob man das Komplettpaket in dieser Form erwerben möchte.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: