Banshee Blues – Der Fluch der Todesfeen

von Nina Blazon
Rezension von Stefan Cernohuby | 25. Oktober 2025

Banshee Blues – Der Fluch der Todesfeen

Es gibt Wesen im Volksglauben, die nicht den besten Leumund besitzen. Banshees zum Beispiel. Es heißt, wenn sie ihre Stimme erheben, wird das Nahen des Todes angekündigt. Doch was, wenn es eine weitere Art gibt, von der keiner weiß? Eine Mischung aus klassischen Banshees und Menschen? Davon erzählt Nina Blazon in ihrem Roman „Banshee Blues – der Fluch der Todesfeen“.

Deirdre alias Dee arbeitet in einem Job, der für ihr Volk sehr ungewöhnlich ist. Sie ist hauptsächlich Songwriterin. Für eine Bansheeny, also eine Frau, die keinen lauten Ton von sich geben darf, weil sonst alle um sie herum tot umfallen, ist das sehr ungewöhnlich. Und doch ist ihr außergewöhnliches musikalisches Verständnis der Hauptgrund dafür, warum die von ihr unterstützte Band Northern Tides auf dem Weg nach oben ist. Selbst wenn sie den anderen gegenüber verheimlicht, dass Leadsänger Arvo und sie ein Verhältnis haben. Sie hat sich längst daran gewöhnt, immer vorsichtig zu sein und niemanden zu gefährden und auch die Geister derer, die sie durch Unachtsamkeit auf dem Gewissen hat, gehören zu ihrem Alltag. Bis eines Tages mehrere Dinge zusammentreffen. Ihre jüngere Schwester will mit auf ein Konzert, ein Serienkiller geht in der Stadt um und zu schlechter Letzt taucht ein feuriger Rachegeist auf, der es auf Dee abgesehen zu haben scheint. Als ihre magischen Verbündeten scheitern und sie mit dem Geist Kontakt aufnimmt, sieht sie nur eine Möglichkeit, ihrer eigenen Auslöschung zu entkommen. Sie muss dem verstorbenen Mann namens Freddie helfen. Gejagt von ihrer eigenen Verwandtschaft beginnt ein Roadtrip durch mehrere Länder, der sich nicht nur auf Straßen beschränkt.

Es wird gesagt, dass der Fluch einer Bansheeny die Liebe ist. Liebe, die sie in die Welt gebracht hat und die trotzdem verhindert, jemals mit anderen Menschen völlig normal zusammenzuleben. Das merkt man auch an der Protagonistin, die zu Beginn scheinbar glücklich in ihrer Beziehung ist, aber gewisse Grenzen trotzdem niemals überschreitet. Etwas, das sie erst zu hinterfragen beginnt, als sich ihr übersinnliches Erbe zu manifestieren beginnt und nicht nur ihre eigene Existenz in Frage gestellt wird. Man leidet mit der Protagonistin mit, wenn sie auf ihrer Queste immer wieder sehr kurz vor dem Erfolg einen Rückschlag erleidet. Kann sie ihre unmöglich erscheinende Aufgabe erfüllen? Das erweist sich als zunehmend schwierig, denn niemand erzählt die ganze Wahrheit. Weder ihre Mutter noch der magische Anwalt und schon gar nicht die Geister, mit denen sie sich auseinandersetzen muss. Nicht ganz zu Unrecht hat man beim Lesen das Gefühl, dass die Autorin die große Bombe erst kurz vor Ende platzen lassen wird …

„Banshee Blues – der Fluch der Todesfeen“ ist ein Roman von Nina Blazon, der Volksglauben neu interpretiert, in die Moderne holt und mit vielen weiteren Elementen garniert. Romantik, eine Mordserie, Geister und ein Roadtrip durch mehrere Länder bieten Spannung, Unterhaltung und ein kleines bisschen Grusel. Man begegnet Charakteren, die man unter Umständen sogar nochmals wiedertreffen könnte.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Genre:
  • Erschienen:
    10/2022
  • Umfang:
    416 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    14 Jahre
  • ISBN 13:
    9783570165256
  • Preis (D):
    20,00 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gefühl: