Marvel Zombies Collection

Marvel Zombies

von Robert Kirkman
Rezension von Stefan Cernohuby | 24. November 2013

Marvel Zombies

Leben und Tod sind in unserer Gesellschaft die größten Gegensätze. Anfang und Ende, Alpha und Omega. Doch was, wenn das Ende nur ein neuer, unheiliger Anfang ist? Dieses Thema wird nicht nur in Vampirromanen angeschnitten, sondern auch in allen Werken, die mit Zombies zu tun haben. Ein Vorreiter des Themas ist der amerikanische Autor Robert Kirkman, bekannt durch seine Reihe "The Walking Dead". Doch er hat auch seine Spuren im Marvel Universum hinterlassen. Eine Sammlung aus der Reihe "Marvel Zombies" liegt uns nun als Rezensionsmuster vor.

Wie immer ist es ein Virus, der Menschen und Mutanten infiziert hat, doch er hat ein wenig andere Auswirkungen. Die Geschichte beginnt zu einem Zeitpunkt, als ein Gutteil der Allgemeinheit bereits infiziert ist und Magneto gerade sichergestellt hat, dass die letzten nicht infizierten Personen entkommen konnten. Er selbst allerdings hat weniger Glück. Obwohl er als einer der mächtigsten Mutanten gilt, wird er schließlich überwältigt und - nunja - gegessen. Der deutlichste Unterschied zu anderen Zombie-Geschichten ist jedoch, dass die Zombies, abgesehen von ihrem Hunger auf das Fleisch Lebender, ihre komplette Persönlichkeit und ihr Wissen behalten. Das macht es für Nicht-Zombies nocht schwieriger, zu entkommen, ganz zu schweigen von den immer noch vorhandenen Super-Fähigkeiten der Mutanten. Und die Zombies verspeisen immer größere Brocken, inklusive einer Person, die normalerweise ganze Welten isst. Und da irgendwann die Erde leer gegessen ist, machen sie sich - verstärkt durch kosmische Energie - auf, um im All weiter nach Nahrung zu suchen. Wobei manche von ihnen, zum Leidwesen der anderen, ihrer Persönlichkeit treu bleiben. Und letztlich vergeht auch der Hunger... während die Zombies feststellen, doch nicht alle Überlebenden gegessen zu haben.

Wie immer integriert Robert Kirkman einen gewissen gesellschaftskritischen Hintergrund in die Geschichte. Während "The Walking Dead" sich mit der Entwicklung der Gesellschaft nach der Zombie-Apocalypse beschäftigt, geht es in "Marvel Zombies" darum, wie Wesen damit umgehen, dass sie hunderte, tausende und abertausende andere Wesen ihres Fleisches wegen getötet haben - bei vollem Wissen über der Tragweite ihrer Handlungen. Doch natürlich darf der eine oder andere (ein wenig ekelhafte) Scherz nicht fehlen, besonders da Spider-Man mit von der Partie ist. Die Geschichte selbst ist düster, mit verständlicherweise wenigen Lichtblicken und immer hart an der Grenze des guten Geschmacks. Aber bitte, als Leser weiß man schon im Vorfeld, dass man es mit Zombies zu tun hat. Unter diesem Gesichtspunkt ist das Ergebnis sehr gut gelungen. Die Abenteuer der Zombies sind aberwitzig, die Situation löst sich keineswegs in Wohlgefallen auf und man kann bestimmt weitere Sammelbände erwarten. Warum auch nicht? Zombie-Fans gibt es genügend.

Der erste Teil der "Marvel Zombies Collection" von Robert Krikman, Illustriert von Sean Phillips ist nun erschienen. Und er enthält alles, was der Zombie-Liebhaber braucht, inklusive intelligenter, vom Hunger auf lebendes Fleisch besessener Marvel-Superwesen. Alle Zombie-Fans sollten umbedingt zugreifen. Allerdings muss man warnen. Dieser Band ist nichts für Leser mit schwachem Magen.

Details

Bewertung

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