John Constantine - Hellblazer

Lady Constantine

von Andy Diggle, Goran Sudzuka
Rezension von Stefan Cernohuby | 18. Juni 2009

Lady Constantine

Welten rund um Protagonisten entwickeln manchmal ein Eigenleben. Hat man als Autor nur eine unbedachte Äußerung fallen gelassen oder einen Charakter mit einer offensichtlichen Verbindung zu einem anderen eingewoben, können sofort die interessantesten Mutmaßungen entstehen. Wenn die Angelegenheit richtig ausgeschlachtet wird, entstehen aber nicht nur Gerüchte, sondern eine eigene Geschichte. So ist es auch im Fall der Mini-Serie "Lady Constantine", die in der Reihe "Hellblazer" erschienen und hierzulande von Panini Comics erhältlich ist.

Jahrhunderte bevor John Constantine das Licht der Welt erblickte, war das Schicksal seiner Familie bereits mit den düsteren Plänen der Hölle verstrickt. So auch jenes von Lady Johanna Constantine, die eingeweihte Leser vielleicht von ihren Kurzauftritten in der "Sandman"-Reihe oder aus der Serie "Dreaming" kennen. In diesem Band nimmt sie im Jahr des Herrn 1785 einen brisanten Auftrag der englischen Krone an. Sie soll eine Truhe mit geheimnisvollem Inhalt und gewaltiger Macht aus einem Schiffswrack bergen. Sie tut dies nur im Gegenzug für einen neuen, erblichen Adelstitel, der ihrer Familie einst aberkannt wurde.
Allerdings muss sie es dabei mit mächtigeren Gegnern aufnehmen, als sie jemals erwartet hätte. Die mächtige Magierin Lady Blackwood ist ebenfalls der Kiste auf der Spur, denn eine uralte Geschichte verbindet sie mit selbiger. Zum Glück hat sie ihre magischen Fähigkeiten und einige wenige Verbündete die treu zu ihr stehen. Darunter sind Kapitän Rafe McCallister und der Verfluchte Jack-In-The-Green, eine alternative Version des Sumpfdings. Doch Johannas Pläne gehen nicht ganz auf, denn der wahre Hintergrund, aus dem sie das ganze Abenteuer auf sich genommen hat, wird ihr tragischerweise aus den Händen gerissen...

Im Bezug auf Spin-Offs kann man immer geteilter Meinung sein. Neil Gaiman hat in seiner beiläufigen Art dem Verlag eine Vorlage geliefert, die von anderen Autoren mit Begeisterung aufgegriffen und auch hervorragend umgesetzt wurde. Sie fügt sich nahtlos in die "Hellblazer"-Reihe ein. Erschreckende Elemente gibt es genügend. Monströse und mörderische Homunculi, rachsüchtige Magierinnen und nicht minder bösartige Dämonen machen das Werk spannend und unterhaltsam. Andy Diggle hat als Autor seine gewohnte Arbeit geleistet. Auch die Illustrationen von Goran Sudzuka weisen überdurchschnittlich gute Qualität auf und sind somit in der Lage, dem Band das geplante Flair zu verleihen. Alle Fans von John Constantine, die immer schon mehr über seine berühmt-berüchtigte Ahnin erfahren wollten, haben hier die Chance dazu. Auch Fans von Neil Gaimans "Sandman" werden sich über eine ganz bestimmte Aussage in diesem Band freuen. Selbst für Personen, die nur gelegentlich ein Comic genießen, ist "Lady Constantine" dank der abgeschlossenen Handlung durchaus zu empfehlen.

Der Comicband "Lady Constantine", der in der Reihe "Hellblazer" erscheint, erzählt die Geschichte von John Constantines Vorfahrin Johanna, die ebenfalls die eine oder andere Rechnung mit dunklen Mächten zu begleichen hat. Obwohl es sich hierbei "nur" um ein Spin-Off der "Sandman"-Serie handelt, ist die Umsetzung erfreulich gut gelungen. Jeder Constantine-Fan kann hier bedenkenlos zugreifen.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: