John Constantine - Hellblazer
Hellblazer, Band 2
von Simon "Si" Spurrier
Rezension von Stefan Cernohuby
| 27. Juli 2021
In Zeiten einer Krise entwickeln sich einige Dinge nicht so, wie man es geplant hat. Dies macht leider nicht einmal vor Comicreihen halt. Simon Spurrier hatte ein spannendes und atmosphärisches „John Constantine“-Debüt hingelegt und so den Grundstein für eine komplette Reihe geschaffen. Leider kam es anders und so musste die Reihe rasch zu einem Ende gebracht werden – und dieser zweite und letzte Part liegt nun als Sammelband vor.
Irgendwer spielt immer aus dem Augenwinkel von John Constantine herum und beeinflusst die Dinge in seinem Dunstkreis. So wie eine Meerjungfrau, die durch ein magisches Artefakt angelockt wurde und deren Schicksal leider kein Glückliches ist.
Der Adel hat seine eigenen Präferenzen, besonders in England. So gehören hier Pferderennen gewissermaßen zum guten Ton. Und auch die Herkunft und die Zucht eines Pferds spielen eine große Rolle.
Doch letztendlich ist es wie so meist er selbst, mit dem John Constantine die meisten Probleme hat. In diesem Band noch weit mehr als sonst. Es geht um alte Schulden, um neue Möglichkeiten und die bange Frage, wer eigentlich seine Seele will – egal ob jetzt oder in einer fernen, theoretischen Zukunft.
Man stelle sich vor, eine interessante Interpretation eines klassischen Stoffs vor sich zu haben. Gewissermaßen eine Geschichte wie aus einem Multiversum. Man erzählt tolle, stimmungsvolle Abenteuer, die der Rolle voll und ganz gerecht werden. Und dann heißt es. Die Welt muss enden. Crescendo! Simon Spurrier hat das Beste daraus gemacht, was möglich war. Er hat alle eingebrachten Charaktere nochmals auftreten lassen. Er hat den Antagonisten, mit dem sich John Constantine sonst vermutlich noch 2-3 Miniserien hätte herumschlagen müssen, in ein Finale geführt, in dem es keine Gewinner gibt, schon gar nicht den Protagonisten. Es ist ein Band, der besonders in der zweiten Hälfte psychedelisch wird, aber dennoch spannend und stimmungsvoll bleibt. Auch die Illustrationen von Aaron Campbell und Matias Bergara sind gelungen. In ihren Stilen zwar sehr unterschiedlich, aber doch passend für die jeweilige Geschichte. So wurde zwar nie das gesamte Potenzial ausgeschöpft, das möglich gewesen wäre, aber dennoch das Maximum.
Es ist sehr schade. Simon Spurrier hätte eine weitere Inkarnation von John Constantine prägen können. Er war am besten Weg dazu, illustriert von Aaron Campbell und Matias Bergara. Doch leider waren die äußeren Umstände dagegen. Geblieben ist ein sehens- und lesenswerter Zweiteiler, der hier zu Ende geht. Fans sollten trotzdem unbedingt zugreifen und sich dann ausmalen, was sonst möglich gewesen wäre.
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