John Constantine - Hellblazer

Die giftige Wahrheit

von Simon Oliver, Moritat
Rezension von Stefan Cernohuby | 03. September 2017

Die giftige Wahrheit

Wie viele Chancen braucht ein echter Mistkerl, um zu beweisen, dass er sich um niemanden als sich selbst schert? Eigentlich nur eine. Dennoch bekommt John Constantine Chance um Chance seinen schlechten Leumund zu verteidigen. Auch die Reihe „Hellblazer“ bekommt eine Wiedergeburt. „Die giftige Wahrheit“ ist es diesmal, mit der man sich auseinandersetzen muss. Eine Wahrheit, die wir genau in Augenschein nehmen wollten.

Schon immer hatte John Constantine eine Fähigkeit, die seine magischen Talente und seine ungerechtfertigte Arroganz überstiegen, nämlich sein beinahe unglaubliches Großmaul. Diese verhindert schon zu Beginn des Bandes, dass er von einem Höllenfürsten in seine Domäne gezerrt wird. Dennoch schleppt er einen Fluch mit sicher herum. Aus New York reist er zurück in seine Heimat London, wo er auch seinen alten Freund Chaz wieder trifft. Der Taxifahrer ist allerdings nicht erfreut, dass John Constantine sich bei ihm einquartiert – genauso wenig wie dessen Frau. Als er von Swamp Thing um Hilfe gebeten wird, weist Constantine ihm tatsächlich den richtigen Weg, wird dabei aber vom gleichzeitigen Auftauchen mächtiger und uralter Kreaturen beinahe auf dem falschen Fuß erwischt. Es entwickelt sich eine Geschichte auf mehreren Ebenen der Realität, bei der sich letztendlich entscheiden muss, ob er nicht doch bereit ist, auch für andere Wesen ein Risiko einzugehen...

Gerade erst hat man sich an einen Reboot von John Constantine gewöhnt, kommt auch gleich der nächste. Das wer ist definitiv wieder näher am Original und mit einem ähnlich angelegten Charakter. Im Gegensatz zu „The Hellblazer“ scheint der übersinnlich begabte Trickser allerdings eher einen schlechten Ruf zu besitzen als wirklich böses zu tun. Es sieht zwar ständig so aus, als würde er sich um Nichts und Niemanden kümmern wollen, dann löst er die Probleme der Welt und der Menschen rund um sich herum eher nebenher und in letzter Sekunde. Es ist wohl Geschmackssache, wie das beim Leser ankommt. In unserem Fall würden wir das Gesamtergebnis zwar weit näher am klassischen Original einordnen, aber vom Stil und Erlebnis her hinter den kürzlich erschienenen Bänden. Wer das A… John Constantine immer schon mochte, wird allerdings auch hiermit seine Freude haben.

„Die giftige Wahrheit“ betrifft nicht nur einen Charakter, sondern mehrere. Trotzdem ist die von Simon Oliver verfasste und von Moritat illustrierte Neufassung von „Hellblazer“ – also John Constantine – trotz ihrer klassischen Ausrichtung nicht für jeden Leser eine Offenbarung. Kenner und Liebhaber der früheren Geschichten rund um Constantine können hier allerdings bedenkenlos zugreifen.

Details

Bewertung

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