Dark Avengers

Götter unter uns

von Brian Michael Bendis
Rezension von Stefan Cernohuby | 20. September 2010

Götter unter uns

Götter sind auch nur Menschen. Zumindest im Bezug auf ihre Fehler, dann kann man dieses Statement auf manche der klassischen Götter anwenden. Neben Klassikern wie Thor macht im Marvel Universum in letzter Zeit vor allem Ares die Comicwelt unsicher. Doch im Bezug auf den eigenen Nachwuchs ist der Gott dem gleichen Verhalten unterworfen, wie jeder Vater. Dies ist unter anderem Thema des dritten Bandes der "Dark Avengers", mit dem Untertitel "Götter unter uns".

Wenn man von Ares eines behaupten kann, dann ist es, dass er immer sehr beschäftigt ist. Das hängt nur am Rande mit seiner Tätigkeit für Norman Osborns neue „Avengers“ zusammen, sondern liegt eher in der Natur der Sache. Denn als Kriegsgott hat man immer etwas zu tun. So merkt der stolze Vater beinahe nicht, dass sich sein Sohn unbemerkt mit der Gegenseite einlässt – konkret gesagt sogar mit Nick Fury, der schließlich den größten Widersacher für Osborn darstellt.
Noch immer ist relativ wenig bekannt darüber, was den Sentry so mächtig macht. Ein Fakt ist aber, dass er durch seine fast unbegrenzten Fähigkeiten schon beinahe als Gott zu bezeichnen ist. Doch auch der Molecule Man ist kein gewöhnlicher Sterblicher. Er ist in der Lage alle Moleküle in seinem Umfeld und nun auch die jedes Wesens nach seinen Wünschen zu verändern. Wenn der Sentry, der Molecule Man und Ares aufeinander treffen, kommt einiges an Spannung auf und man kann auch davon ausgehen, dass die Angelegenheit nicht ohne Gewalttätigkeiten ausgeht...

Brian Michael Bendis ist bekannt dafür, bei der „Dark Reign“-Reihe in vielfacher Hinsicht die Hand mit im Spiel zu haben. In diesem Fall handelt es sich um eine beinahe göttliche Aufgabe, mit der sich die Charaktere der Dark Avengers konfrontiert sehen. Die damit verbundene Geschichte ist sehr interessant und spannend, der Hintergrund allerdings etwas dünn, wenn man berücksichtigt, dass jemand nur in Ruhe gelassen wird. Zeichnerisch, spannungstechnisch und unterhaltungstechnisch kann das Werk allerdings überzeugen, wodurch sich insgesamt eine eher mittelprächtige Lektüre ergibt, die sich mit ihren 100 Seiten für knapp 13 Euro vermutlich nicht jeder Fan leisten wollen wird – und das zu Recht. Daher wird dieser Comic nicht unbedingt seinen Weg in alle Hände finden, was auch kein größeres Drama darstellt. Einzig eine Enthüllung bezüglich des Sentry ist interessant.

„Götter unter uns“, der dritte Teil der Reihe „Dark Avengers“, kann nur teilweise überzeugen. Zu wenig Substanz hat die Erzählung von Brian Michael Bendis diesmal. Dafür, dass der Preis für den Umfang auch relativ hoch angesetzt ist, wird der Comic seinen Weg nur zu den absoluten Fans finden. Und auch diese werden nur durchschnittlich zufrieden sein.

Details

Bewertung

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  • Humor:
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  • Erotik:
    Keine Bewertung
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