Perry Rhodan RPG

Die Liga Freier Terraner

von Rainer Castor
Rezension von Stefan Cernohuby | 12. Oktober 2010

Die Liga Freier Terraner

Veränderungen sind unvermeidlich. Diese kosmische Konstante ist nicht nur auf die Realität anwendbar, sondern auch auf jede fiktionale und ferne Zukunft. Insbesondere in einem Universum, in dem seit beinahe 50 Jahren die Handlung stetig vorangetrieben wird. Die Rede ist von "Perry Rhodan", zu dem es bekanntlich auch ein gut ausgearbeitetes Rollenspiel gibt. Und in selbigem ist nun ein Band erschienen, der sich der aktuellsten Entwicklung im Bezug auf die Erde widmet. Es trägt den Titel "Die Liga der freien Terraner".

Nicht vieles ist im Universum gleich geblieben, aber eine Konstante im "Perryversum" ist natürlich Perry Rhodan selbst. Als Unsterblicher war er natürlich stets tonangebend in der Politik des Erdensektors. Und wo er auch immer gerade im Weltall unterwegs war, veränderten sich Name und Einstellung der politischen Machtblöcke.
Doch begonnen wird das Werk mit einer kurzen Übersicht über die aktuelle politische Lage, die zu einem Gutteil auch durch Hyperstürme beeinflusst wird. Die Verwendung unterschiedlicher Technologien hat sich auch gewandelt und eine Art Rückschritt gemacht. Denn seit dem Hyperimpedanz-Schock erleben einige Technologien eine Renaissance, so wie Sonnenanzapfung oder Transmitter.
Dann geht es erst einmal um die Geschichte der heutigen "Liga Freier Terraner". Über die Dritte Macht, und diverse Imperien hinweg wird selbige erzählt. Dieser Überblick umfasst beinahe 40 Seiten, es folgt ein Situationsbericht über die aktuelle Lage in der Liga. Dies umfasst das politische System, wichtige Persönlichkeiten, Glaubenssysteme und Freizeitgestaltung.
Natürlich darf danach eine Übersicht der Flotte nicht fehlen. Von kleinen Beibooten bis hin zu größten Schlachtschiff sind Zahlen, Danten und Fakten vorhanden.
Als letzter großer Punkt in diesem Werk folgt eine Übersicht über das Solsystem und die einzelnen Planeten. Dabei beschränkt man sich allerdings keineswegs auf Temperatur und Bevölkerungszahl, sondern geht sehr stark in die Tiefe. Es werden die wichtigsten Siedlungen jedes Planeten behandelt und geht gegebenenfalls auch wichtige Orte, Personen und Lebewesen ein. Selbstredend wird Sol III (die Erde) am genauesten beschrieben.

In einem Universum, das über einen so langen Zeitraum derartig genau beschrieben wurde, wie bei "Perry Rhodan", ist es sehr schwierig ein Regelwerk zu schaffen, das allgemein gültig ist. Das ist auch das größte Problem für "Die Liga Freier Terraner". Denn wirkliche Relevanz hat es nur dann, wenn man das Rollenspiel spielt und dann auch in der aktuellsten Zeitschiene. Zwar kann man auch andere Informationen aus dem Buch extrahieren, aber diese sind natürlich eher in der Unterzahl. Um jedoch einen Überblick über die aktuelle galaktopolitische Lage zu gelangen oder eine Geschichtsstunde über die Entwicklung von Erde und Umfeld im Laufe der Jahrhunderten zu erhalten, ist das Buch bestens geeignet. Die Frage ist nur, ob ein Regelwerk für ein Rollenspiel, das nur ziemlich eingeschränkt nutzbar ist, wirklich sinnvoll ist. Wobei dieser Gedankengang jetzt keinesfalls bedeuten soll, dass an der Qualität von "Die Liga Freier Terraner" irgendetwas auszusetzen wäre. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist mehr als in Ordnung. Jeder, der nur in irgendeiner Form begeistert von Perry Rhodan ist, kann mit diesem Regelwerk nicht nur zahlreiche Wissenslücken auffüllen, sondern es auch als Nachschlagewerk nutzen. Sollte man tatsächlich in der Position sein, Spielleiter für das Perry Rhodan Rollenspiel zu sein und seine Spielaktivitäten in die aktuellste Zeitphase der Liga Freier Terraner verlegt hat und dann auch noch in ihrem Machtbereich - man könnte sich kein besseres Regelwerk vorstellen. Insofern wurde der Zweck des Buchs auf jeden Fall erfüllt. Die Frage ist nur, wie oft selbiges wirklich gegeben ist.

Der Quellenband "Die Liga Freier Terraner" für das "Perry Rhodan" Rollenspiel ist ein Brunnen der Weisheit für alle Spielleiter. Zumindest all jene, die ihre Spielgruppe genau in dieser Region und in der aktuellsten Zeitperiode angesiedelt haben. Denn nur für diese ist der Band tatsächlich problemlos anwendbar. Ansonsten ist das Werk eher nur zum Nachschlagen von Informationen zu verwenden. Etwas, was zwar durchaus eine Möglichkeit ist, aber nicht im ursprünglichen Sinn des Buchs lag. Insgesamt kann man dem Quellenband nichts vorwerfen. Er ist hervorragend ausgearbeitet und weist ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auf.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
    Keine Bewertung
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Spieltiefe:

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