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Venedig - Gründung und Glanz der Lagunenstadt

von Klaus-Jürgen Wrede
Rezension von Janett Cernohuby | 27. Januar 2009

Venedig - Gründung und Glanz der Lagunenstadt

Venedig - Stadt der Brücken und Gondoliere. Einst war die berühmte Lagunenstadt nichts weiter, als eine Gruppe von Inseln in einem Sumpfgebiet. Hier siedelten sich nach und nach Menschen an und es entstanden erste Fischersiedlungen. Zu Beginn lebten die Menschen noch in flachen Booten. Doch bald wurden die Einwohner dieser überdrüssig und begannen, erste Errichtungen auf Holzpfählen zu bauen. So wuchs Venedig im Laufe der Zeit immer mehr und entwickelte sich zu einer der größten und mächtigsten Handelsmetropolen des Mittelalters. Und genau diese Entwicklung wird in dem neuen Spiel "Venedig - Gründung und Glanz der Lagunenstadt" aus dem Hause Amigo nachgespielt.

Zwei bis fünf Baumeister haben sich zusammengefunden und errichten in dem öden Sumpfgebiet eine blühende Handelsstadt. Hierzu müssen sie Häuser (Casa), Plätze (Campo), Brücken (Ponte), Paläste (Palazzo) und Basilika bauen. Diese Tätigkeit können sie entweder alleine oder in einer Gruppe verrichten. Nach erfolgreichem Bau werden sie je nach Gebäudeart entlohnt. Gespielt wird auf dem mitgelieferten Spielbrett, welches Venedig mit fünf seiner 18 Inseln zeigt. Doch bevor es losgehen kann, müssen noch einige Vorbereitungen getroffen werden. Zuerst werden die Sumpfplättchen auf verschiedenen Hexfeldern des Spielbretts verteilt. Einige Gebäude gibt es schon in der Lagunenstadt, die vor Spielbeginn ebenfalls aufgestellt werden. Schließlich werden noch entsprechende Gebäudekarten an die Spieler verteilt und dann kann es auch schon losgehen. Ein Spielzug gliedert sich in drei Schritte. Im ersten Schritt kann der jeweilige Spieler entscheiden, ob er bauen möchte. Hierzu hat er zwei Möglichkeiten: Entweder er hat die erforderlichen Anzahl Karten auf der Hand, dann kann er das Gebäude sofort errichten, oder er eröffnet eine Baustelle, an der sich alle anderen Mitspieler beteiligen können. Ist er mit dem ersten Schritt fertig, darf seine Gondel entsprechend der errichteten Gebäude eine Anzahl an Spielfeldern auf dem Canal Grande vorwärts rücken. Im zweiten Schritt kann der Spieler nun ein bis zwei Sumpffelder trocken legen, auf denen dann später gebaut werden kann. Im dritten und letzten Schritt zeiht er schließlich neue Gebäudekarten, die in der nächsten Runde zum Einsatz kommen. Nun ist sein Zug beendet und der nächste Spieler kommt an die Reihe. Ziel des Spiels ist es, seine Gondel als erstes durch die Inseln von Venedig in den Hafen zu bringen. Das Spiel endet aber auch, sobald eine Gebäudeart komplett verbaut wurde. Durch Goldschätze, die unter bestimmten Vorraussetzungen für den Bau verteilt werden und den Sumpfplättchen, kann der Spieler zusätzliche Felder mit seiner Gondel ziehen.

"Venedig - Gründung und Glanz der Lagunenstadt" ist ein unterhaltsames und leichtverständliches Brettspiel, das gerade durch seine Schlichtheit besticht. Man muss sich nicht in umfangreiche und komplexe Spielregeln einlesen und braucht deswegen auch während des Spiels nicht ständig im Regelbuch nachzuschlagen. Stattdessen kann man sofort loslegen, ohne den Spielfluss durch wiederholtes Nachschlagen auszubremsen. Sehr schön ist übrigens auch, dass man im Team arbeiten kann. So kann ein Spieler, wenn er nicht alle erforderlichen Gebäudekarten auf der Hand hat, sich dazu entscheiden in der Gruppe zu bauen. Er ist der Baumeister und erhält am Ende auch die höhere Punktzahl. Durch diese Regel erhält das Spiel zusätzlichen Reiz und beschleunigt dadurch auch den Spielverlauf. Die Erreichung des Ziels zieht sich nicht in die Länge und es kommt bei den Spielern keine Langeweile auf. Diese ist besonders im Hinblick auf jüngere Spieler vorteilhaft, da das Spiel bereits ab 10 Jahren gespielt werden kann. Eine Altersbegrenzung, die übrigens sehr passend und überlegt gewählt wurde.

Mindestens zwei, maximal fünf Spieler können sich am Bau von Venedig beteiligen. Hier hat Klaus-Jürgen Wrede eine raffinierte Idee einfließen lassen: Damit das Spiel mit zwei Parteien nicht zu langweilig wird, spielt ein imaginärer Dritter mit. Für diesen werden lediglich die Gebäudekarten gezogen und eingebracht; eine eigene Figur oder Punkte erhält er nicht.
Als durchschnittliche Spieldauer von "Venedig" gibt Amigo 60 Minuten an. Dies ist eine durchaus zutreffende Zeitangabe, obwohl sie je nach Spielart variieren kann.

Ausgestattet ist das Brettspiel mit dem erforderlichen Spielplan, 86 Sumpfplättchen, 18 Schatzplätzchen, 42 Gebäuden, 42 Gebäudekarten, 5 Gondeln, 4 Baumeisterfiguren und - natürlich auch - der Spielanleitung. Die Gebäude-, Gondel- und Baumeisterfiguren sind schlicht, aber keinesfalls billig gestaltet. Einfache Holzfiguren, die ihre Bedeutung deutlich erkennen lassen aber dennoch auf überflüssige Verschnörkelungen verzichten, begleiten die Spieler während des Baus von Venedig. Ebenso wie die sorgfältig gestalteten Spielplättchen und Karten versprechen sie eine lange Lebensdauer und hohen Spielspaß.

Zusammengefasst ist "Venedig - Gründung und Glanz der Lagunenstadt" ein Brettspiel für die ganze Familie. Durch seine einfache Gestaltung und Spielregeln spricht es jede Altersgruppe an. Für Kinder ist es leicht verständlich aber auch für Erwachsene bedeutet es unterhaltsamen, abwechslungsreichen Spielspaß, der ohne großes Zusatzwissen und strategische Entscheidungen in geselliger Runde genossen werden kann.

Details

  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    02/2007
  • Umfang:
    diverse Spielmaterialien
  • Typ:
    Spiel
  • Altersempfehlung:
    10 Jahre
  • ASIN:
    B000N3TXMA
  • EAN:
    4007396073300
  • Spieldauer:
    45 Minuten

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
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