Das kleine Gespenst

Das kleine Gespenst

von Otfried Preußler, Alain Gsponer (Regie)
Rezension von Janett Cernohuby | 08. April 2017

Das kleine Gespenst

Seine Bücher zählen zu den erfolgreichsten Kinderbüchern, mit einer weltweiten Gesamtauflage von rund 50 Millionen Exemplaren. Die Rede ist von Otfried Preußler, Schöpfer der kleinen Hexe, des Räuber Hotzenplotz, des kleinen Wassermanns und des kleinen Gespensts. Dieses kam als Realverfilmung 2013 in die Kinos und ist natürlich auch als DVD für das Heimkino erhältlich.

Es spukt nicht nur nachts

Die beschauliche kleine Stadt Eulenberg kann nicht nur auf eine beeindruckende Geschichte zurückblicken, sondern über ihr thront auch eine romantische Burg. In dieser lebt das kleine Gespenst, das in jeder Nacht zwischen Mitternacht und ein Uhr durch die Burg streift. Sein Schlüsselbund mit den 13 Schlüsseln öffnet ihm jede Tür. Auch die zu Vitrinen mit besonderen Ausstellungsstücken. Doch eins kann das kleine Gespenst nicht: Tagsüber bei Sonnenschein die Burg erkunden. Doch genau das wünscht es sich so sehr. Sein Freund, der Uhu Schuhu verrät ihm, dass es für jedes Gespenst eine Uhr gibt, die über deren Wach- und Schlafzeiten bestimmt. Das kleine Gespenst muss nur seine Uhr finden. Das tut es auch schon bald und mit großen Augen sieht es zum ersten Mal die Welt bei Tageslicht. Allerdings mit fatalen Auswirkungen, denn plötzlich wird aus dem weißen Gespenst ein schwarzes Gespenst und versetzt die Bewohner von Eulenstein in Angst und Schrecken. Nun können nur noch die Kinder Karl, Marie und Hannes helfen...

Kleines Gespenst, großer Film

Was soll man groß sagen? Die Umsetzung des beliebten Kinderbuchs als Film ist großartig gelungen. Die Geschichte des Buchs wurde 1:1 übernommen. Bereits damit kann die Produktion alle Fans überzeugen und in ihren Bann ziehen. Über die Handlung selbst muss man nicht mehr viel sagen. Das herzige und liebenswerte kleine Gespenst spukt sich innerhalb kürzester Zeit in die Herzen von Kindern und Eltern.
Für die Umsetzung zum Film wählten die Macher nicht irgendeinen beliebigen Ort. Es musste ein Städtchen sein, das den Charme der fiktiven Stadt Eulenberg treffend ausstrahlt. Man fand sie in Sachsen-Anhalt. Mit seinem historischen Stadtkern, den verwinkelten Gassen und den zahlreichen intakten Fachwerkhäusern war Quedlinburg einfach das perfekte Eulenstein. Als Burg Eulensteinfuhr man in das 30 Kilometer entfernte Wernigerode, wo hoch oben das neugotische Schloss über die Stadt wacht. Genauso wie man es sich von Burg Eulenstein vorstellt. Moderne Computertechnik brachte dann beide Orte zusammen.
Überhaupt hat Regisseur Alsin Gsponer es großartig geschafft, Spezialeffekte und moderne Erzählweise so zu arrangieren, dass die Stimmung und die Atmosphäre des Kinderbuchs nicht verloren gehen. Dazu kommt noch, dass das kleine Gespenst nach Vorgaben und Wünschen Otfried Preußlers am Computer erstellt wurde. Nur leider konnte der großartige Autor die Filmpremiere nicht mehr sehen, da er ein Dreivierteljahr davor verstarb. Es hätte ihm gefallen, wie großartig der Film gelungen ist und wie wunderbar sein kleines Gespenst auf der Leinwand herüberkommt.

"Das kleine Gespenst" ist eine großartige Umsetzung von Otfried Preußlers erfolgreichem Kinderbuch. Der Film überzeugt mit tollen Schauspielern, einer atmosphärischen Kulisse und einem herzigen, liebenswerten Gespenst. Kinder sind von der ersten Minute an begeistertert und sitzen gespannt vor dem Fernseher um zu erfahren, ob das kleine Gespenst wieder weiß wird – und vor allem wie. Der Film ist sehr zu empfehlen.

Details

Bewertung

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