The Beatles: Yellow Submarine


Die Graphic Novel
von Bill Morrison
Rezension von Stefan Cernohuby | 07. Dezember 2018

The Beatles: Yellow Submarine

Wer die Werke der Beatles, inklusive ihrer Filme kennt, weiß, dass es einen sehr unüblichen Film namens „Yellow Submarine“ gibt. Einen Trickfilm, mit seltsamen Gestalten, verrückten Charakteren, einem ganz eigenen Zeichenstil und natürlich viel Musik. Ein Werk, das nun nicht nur als Graphic Novel umgesetzt wurde, sondern auch bei Panini auf Deutsch erschienen ist.

Pepperland ist ein wundervolles, buntes Land. Es hat glückliche Einwohner und tolle Musik, allen voran „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“. Das alles ändert sich aber schlagartig, als die bösartigen „Blaumiesen“, die vor allem Musik hassen und das Wort „Ja“ nicht kennen, beschließen ins Land einzufallen. Sie entziehen dem Land die Farbe, machen alles bewegungslos und sperren auch die Band ein. Nur Fred, geschickt vom Lord Mayor, entkommt mit einem gelben Unterseeboot, macht sich auf die Suche nach Hilfe. Dabei stößt er auf die vier Beatles, die auf ihre eigene Weise zwar einschüchternd aber sehr hilfsbereit sind. Gemeinsam begeben sie sich auf eine gefährliche Rückreise, wo sie unter anderem den „Nowhere Man“ kennenlernen und mitnehmen. Irgendwann wird klar, dass die vier Pilzköpfe die Äquivalente der Mitglieder der „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ sind. Und doch liegt eine schwierige Aufgabe vor ihnen, denn sie müssen ein ganzes Land retten.

„Yellow Submarine“ ist gespickt mit Anspielungen auf Beatles-Songs, auf Situationen in Karriere und Leben der Beatles und versehen mit einer großen Menge Wortwitz und Wortspielen. Problematischerweise funktionieren nicht alle in der Übersetzung. Zum Glück verzichteten die Übersetzer in manchen Situationen darauf, Wortspiele zu übersetzen, wenn sie überhaupt keinen Sinn mehr gemacht hätten, aber auch so sind einige Reime jetzt ziemlich holperig. Tatsächlich gibt es im Buch wie auch im Film so viele Anspielungen, dass selbst ausgewiesene Beatles-Fans und –Experten vermutlich viel Zeit damit verbringen könnten, alle herauszufinden, um dann doch immer wieder neue zu entdecken. Das macht das Werk ganz klar zu einer Empfehlung für alle großen Beatles-Fans, die in der englischen Sprache nicht ganz so sattelfest sind. Denn um die volle Genialität – oder eben den vollen Wahnsinn – des Werks nachzuvollziehen, wäre die Lektüre eher auf Englisch zu empfehlen. Und man benötigt ständig die Möglichkeit, kleine Details nachzuschlagen und zu verifizieren, um weitere Nuancen zu erfassen, sowie alle Beatles-Songs und idealerweise Kenntnis von selbigen. Dementsprechend kann man der deutschen Version trotz toll aufgemachtem Hardcover und ambitionierter Redaktion keine Bestwertung ausstellen.

Die Comic-Version von „Yellow Submarine“ ist eine etwas psychodelische und sprachlich herausfordernde Reise in ein Land voller Blaumiesen. Denn die Beatles müssen es mit fremden Wesen aufnehmen, dabei aber mit ihrer Musik nicht nur den Tag retten, sondern ein ganzes Volk. Aufgrund der naturgegebenen Schwächen der Übersetzung – insbesondere im Hinblick auf Liedtexte, kann man leider keine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen.

Details

  • Autor*in:
  • Originaltitel:
    The Beatles: Yellow Submarine - The Graphic Novel
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch, Englisch
  • Erschienen:
    10/2018
  • Umfang:
    116 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • ISBN 13:
    9783741609893
  • Preis (D):
    25,00 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:
  • Sound: