Der Rote Baron

Der Rote Baron - Blutiger Regen

von Pierre Veys, Carlos Puerta (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 22. November 2016

Der Rote Baron - Blutiger Regen

Niemand lernt all seine Fähigkeiten von einem Tag auf den anderen. Selbst die größten Helden benötigen eine ganze Weile, um sich den Status zu erarbeiten, für den sie nachher bekannt sind. Auch Manfred von Richthofen, besser bekannt als der Rote Baron, muss erst das Fliegen erlernen, bevor er zum König des Himmels wird. Davon handelt unter anderem der zweite Band der gleichnamigen Reihe, welcher den Titel „Blutiger Regen“ trägt.

Mit Müh und Not und einer Menge Glück überleben Bordschütze Manfred von Richthofen und sein Pilot Georg den ersten Feindkontakt. Danach bricht ein Streit aus, bei dem Manfred behauptet, wäre er geflogen, hätten sie den Feind in Kürze abgeschossen. Und auch wenn er sich letztendlich entschuldigt und an Bord eines anderen Flugzeugs seinen ersten Abschuss schafft, lässt ihn der Gedanke nicht mehr los. Er nimmt selbst Flugstunden. Nach anfänglichen Fehlschlägen und Bruchlandungen meistert er die Pilotenprüfung – und kann kurz darauf tatsächlich seinen ersten Abschuss als Pilot und Schütze verbuchen. Als er dann einen alten Freund wiedertrifft, entschließt er sich, diesem von seinen verborgenen Fähigkeiten zu erzählen – er kann die Gefühle anderer Leute erkennen und sie so anderen überlegen. Als sein Freund ihm nicht glaubt, beschließt er den Beweis dafür anzutreten...

Ein zweites Mal wagen sich Autor Pierre Veys und Illustrator Carlos Puerta an die Materie des „Roten Baron“. Und wieder ist es vor allem die Kombination aus beinahe-historischer Erzählung mit leichten phantastischen Elementen und des nahezu unglaublichen Zeichenstils, die das Gesamtbild des Buchs bestimmen. Die Illustrationen schwanken von lebensechtem Realismus zu verschwommenen Darstellungen, wenn Geschwindigkeit oder schnelle Bewegungen zum Ausdruck gebracht werden. Auch wenn es um eine Legende der deutschen Flieger im ersten Weltkrieg geht, ist der typisch frankobelgische Zeichenstil wohl der einzige, der dem Thema auch nur im Ansatz gerecht werden kann. Die übernatürliche Note wird im zweiten Band der Reihe nicht zu stark betont, der kalte und wechselhafte Charakter des Protagonisten in den Vordergrund gestellt. Somit begleitet man eine Person, die von ihrer Persönlichkeit her alles andere als ein Held ist – und doch begleitet man sie gerne. Alle Fans des Genres und historischer Kriegsdarstellungen sollten hier unbedingt zugreifen.

„Blutiger Regen“ ist der Name des zweiten Bands der Reihe „der Rote Baron“. Ein Werk, in dem weniger die Geschichte selbst, sondern mehr die Illustrationen der Handlungen eines Protagonisten von zweifelhafter Moral im Mittelpunkt stehen. Mit einer Mischung aus historischen Inhalten und ein wenig Phantastik trifft dieses Werk in jedem Fall ins Schwarze. Zudem ist das Werk nicht nur für Fans historischer Fliegerasse eine Empfehlung wert.

Details

Bewertung

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