Perry Rhodan Neo - Platin Edition

Angriffsziel Terrania

von Perry Rhodan
Rezension von Stefan Cernohuby | 11. August 2015

Angriffsziel Terrania

Wenn jemand einen neuen Staat ausruft, der unabhängig von den Großmächten der Erde sein will, erntet er nicht nur Begeisterung. Im Gegenteil, besonders dann wenn der neue Staat Ressourcen besitzt, von denen sich andere viel versprechen. Mit einem ähnlichen Szenario müssen sich auch die Charaktere im zweiten Platinband der Reihe „Perry Rhodan Neo“ auseinandersetzen. Nicht umsonst trägt dieser den Titel „Angriffsziel Terrania“. Man darf sich also auf eine spannungsgeladene Geschichte freuen.

Nach dem einzigen Ausflug aus dem geschützten Bereich rund um die gerade erst errichtete Stadt Terrania überleben zwar die Piloten der STARDUST, das Raumschiff selbst ist jedoch nur noch Schrott. Diese Tatsache, das Fehlen des Arkoniden Crest und der Dauerstress durch den Beschuss des Schutzschildes ermüden sogar Perry Rhodan. Dabei hat er Helfer, von denen er noch nicht einmal etwas weiß. John Marshall ist einer von ihnen, doch er hat eine vorrangige Aufgabe. Er muss zuerst mit Unterstützung einiger anderer den Geist seines Schutzbefohlenen Sid heilen. Dabei erfährt vor allem der Leser viel Neues. Nicht nur über die Vergangenheit von Sid selbst, der eigentlich Chico heißt. Sondern vor allem über die graue Eminenz Clifford Monterny, der viele Fäden in der Hand zu halten scheint – selbst bis zum Präsidenten. Dabei kommen Personen vor, die stark an Charaktere des klassischen Perryversum erinnern, aber doch wichtige Unterschiede aufweisen?
Währenddessen wurde Crest festgesetzt und erwartet einen Schauprozess von Seiten der Vereinigten Staaten von Amerika. Will man ihn dort zum Tode verurteilen? Vermutlich. Doch es gibt unterschiedliche Gruppierungen, die etwas gegen seinen Tod haben. Zum einen wären da Perry Rhodan und seine Freunde, dann eine altruistische Gruppe rund um Homer G. Adams und nicht zuletzt erweist sich ein langwieriger Feind letztendlich sogar als besserer Verbündeter als viele, die Uneigennützigkeit vorgaukeln...

Viele Geschichten im zweiten Platinband der Reihe „Perry Rhodan Neo“ drehen sich nicht direkt rund um die Protagonisten, die über weite Strecken der Handlung ohnehin zur Untätigkeit verdammt sind. Tatsächlich bestreiten junge Helfer einen Großteil der Herausforderungen, denn sie versuchen auf ihre Art und mit ihren eigenen Mitteln – die in manchen Fällen keineswegs zu unterschätzen sind - die Zukunft der Erde zu beschützen. Denn dafür steht der ehemalige amerikanische Astronaut in den Augen der meisten. Interessant ist, dass sich die Macher des „Neustarts“ dazu entschlossen haben, einige wichtige Charaktere der klassischen Reihe bereits in Teilen zu entsorgen. Beispielsweise Iwan Iwanowitsch Goratschin, der – so viel sei verraten – nur ein halber Mann ist, im Vergleich zu seinem früheren Ich. Es gibt also viele Sichtweisen, viele Erzählperspektiven aber ein gelungenes Gesamtergebnis. Einzig und allein das Ende von „Angriffsziel Terrania“ kommt ein wenig plötzlich. Da werden auf zwei Seiten Ergebnisse abgehandelt, für die man sicherlich auch fünfzig Seiten hätte aufwenden können. Aber da nicht notgedrungen alles immer streng chronologisch verläuft, kann dies durchaus noch passieren.
Um noch ein Wort zur exklusiv enthaltenen Neo-Kurzgeschichte zu verlieren, diese schließt eine wichtige Lücke in der Erzählung, ohne jedoch alles preiszugeben.

„Angriffsziel Terrania“ ist der zweite Platinband der Reihe „Perry Rhodan Neo“. In diesem wird nicht nur der Erzählstrang abgeschlossen, wie Terrania tatsächlich den ersten Schritt von einer Geisterstadt zu einer bevölkerten Metropole macht, es wird auch die Hintergrundgeschichte zahlreicher wichtiger Charaktere aufgearbeitet – und definitiv anders als in der klassischen Serie. Selbst Kenner dürfen sich auf die eine oder andere Überraschung freuen.

Details

Bewertung

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