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AQUA - A Symphony of Life

von Erdenstern
Rezension von Stefan Cernohuby | 09. Juli 2015

AQUA - A Symphony of Life

Betrachtet man die vier Elemente, kann man ihnen bestimmte unterschiedliche Eigenschaften zuordnen. Doch nicht nur meaphorische Ähnlichkeiten sind vorhanden, man kann tatsächlich einige wichtige Behauptungen und Fakten nennen. Zum Beispiel dass Wasser die Wiege des Lebens darstellt. Ihr neues Konzeptalbum hat die Band „Erdenstern“ dem Element „Wasser“ gewidmet. Passend dazu trägt es den Titel „AQUA – A Symphony of Life“.

Der erste Track des Albums enthält sphärische Klänge, die durch ausdrucksstarke gesprochene Worte ergänzt werden, welche wohl eine Einleitung und einen Überblick über die folgenden Lieder bieten.
„The Origin of Life“ startet sehr ruhig, lässt aber durch gezielten Einsatz unterschiedlicher Streicher bereits zu Beginn durchklingen, welche Kraft noch auf ihre Entfaltung wartet. Obwohl sich am Tempo des Lieds nichts ändert, werden die Instrumente immer eindringlicher und das Klangspektrum größer, bis das Lied beinahe symphonische Ausmaße erreicht, um dann wieder ruhig zu enden. Ein sehr verheißungvoller Beginn.
Mit „Shallow Waters“ beginnt das zweite Lied eher minimalistisch, variiert ein wenig über das Grundthema, bleibt aber insgesamt ohne große Tiefe. Als Hintergrundlied, ohne zu sehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen zu wollen, ist es mit Sicherheit geeignet.
Schon ein wenig druckvoller und rhythmuslastiger beginnt „The Dolphin’s Coast“. Mit ein wenig irisch oder schottisch anmutenden Klängen kann man sich einen Tanz auf den Wellen vorstellen, auch wenn der Hintergrundrhythmus vor allem im ersten Drittel des Liedes nicht ganz perfekt zu passen scheint. Gegen Ende wird das Lied deutlich aktiver und die Delfinküste arbeitet auf ein Crescendo hin.
„Exciting Chase“ klingt vom Titel her eigentlich relativ dramatisch. Wie endet diese Jagd? Zwar deuten Streicher eine Bedrohung an, doch weder spitzt sich das Thema gegen Ende zu, noch vermag das Lied vollends zu überzeugen.
Mit dem Titel „Strong Current, Large Shoals“ wird suggeriert, dass widrige Umstände starke Fischschwärme hervorbringen. Durchgehend unter Spannung ist das Lied defnitiv geeignet um eine Szene mit stetiger Bedrohung oder hintergründiger Spannung zu betonen.
„Off Shore“ ist ein Song, bei dem man durchaus das Gefühl hat dass das Land weit entfernt ist und man die Weite des ruhigen Meeres spürt. Ein passendes Lied – selbst für eine Flaute.
Weniger euphorisch ist „Sinking“, wie auch der Titel schon suggeriert. Hier geht es ein wenig atonal und mit Vibrato zur Sache – dennoch klingt das Lied nicht unbedingt nach Überlebenskampf, sondern eher nach Resignation.
Das „Aquatic Life“ ist bekanntlich ziemlich vielfältig. Das erwartet man dann natürlich auch von diesem Lied. Dafür bleibt es über weiter Strecken erstaunlich getragen, mit kurzen Ausflügen, die ein bissichen an Greensleeves erinnern.
„Deeper“ suggeriert im Titel auf jeden Fall Tiefe. Das Lied klingt allerdings eher gedämpft, wie der Eindruck großer Tiefe – gut möglich, dass das beabsichtigt war.
Gefährlicher geht es in „Predators“ zu. Der Einsatz rhythmischer Schlaginstrumente schafft Unruhe und ein bedrohliches Ambiente.
„Streams and Storms“ beginnt ziemlich ruhig, steigert sich aber dann zu Intensität, dass man Teile des Lieds ohne weiteres als Titelmelodie für die eine oder andere Fantasy-Filmreihe verwenden könnte.
Wenn man zwischendurch schon außerhalb der Reichweite der Sonnenstrahlen ist, schafft man es in „A light in the Dark“ doch wieder, ein wenig Hoffnung zu fassen. Aber wirklich nur ein Kleinwenig.
Wer immer schon musikalisch von einem Riesenkraken angegriffen werden wollte, kann das mit dem beinahe gleichnamigen Lied „Kraken“ erleben. Auch für den Einsatz im Rollenspiel ist dieses Stück ein Highlight.
Während in „Black Smokers“ sparsam Stimme zum Einsatz kommt, sind es die Akzente in „Like Demons and Fairies“. Der „Abyss“ ist bekanntlich die tiefste und unwirtlichste Umgebung, konkret handelt es sich um die Tiefengräben im Meer. Dementsprechend düster und bedrohlich wird auch die Musik.
„Pitch Black“ klingt dabei gar nicht so düster wie erwartet, woraufhin „Is there Anything Beyond“ ein Lied ist, das sich selbst immer weiter aufbaut und aufschaukelt – es wird ebenfalls durch eine Gesangsstimme unterstützt.
Den Abschluss macht „The Last of their Kind“. Mit wandernden Terzzerlegungen wird eine wechselhafte Stimmung erzeugt, die nicht nur das Ende eines Abenteuers illustrieren könnte, sondern auch dem Tonträger einen runden Abschluss verleiht.

Erdenstern steht schon seit über 10 Jahren für phantastische Musik. Musik, die einerseits für Rollenspiele verwendet werden kann, andererseits aber auch für sich selbst bestehen kann. Dieser Spagat hat bei „AQUA – A Symphony of Life“ wieder voll und ganz funktioniert. Neben zwei bis drei Tracks, die man ohne weiteres in Hörspielreihen oder Fernsehserien unterbringen könnte, hat man auch eine ganze Menge an Musik in unterschiedlichen Stimmungslagen, die man problemlos für die richtige Situation im Rollenspiel einsetzen kann. Man merkt definitiv, dass mittlerweile eine gewisse Routine mit im Spiel ist und Erdenstern die richtigen Werkzeuge zur richtigen Zeit verwendet. Allen Fans, Wasser-Liebhabern und Spielleitern auf der Suche nach neuer Hintergrundmusik kann das aktuelle Album nur empfohlen werden.


Tracklist:

1.    The Ocean
2.    The Origin of Life
3.    Shallow Waters
4.    The Dolphins` Coast
5.    Exciting Chase
6.    Strong Current, Large Shoals
7.    Off Shore
8.    Sinking
9.    Aquatic Life
10.    Deeper
11.    Predators
12.    Streams and Storms
13.    Kings of the Deep
14.    Beyond the Rays of the Sun
15.    A Light in the Dark
16.    Kraken
17.    Black Smokers
18.    Like Demons and Fairies
19.    Abyss
20.    Pitch Black
21.    Is There Anything Beyond?
22.    The Last of Their Kind

Details

  • Autor*in:
  • Erschienen:
    05/2015
  • Umfang:
    1 CD, 79:42 Minuten Spielzeit
  • Typ:
    CD

Bewertung

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