Sophies Freunde

Meine süßen Babys

von Ubisoft
Rezension von Janett Cernohuby | 27. Januar 2009

Meine süßen Babys

Um einen möglichst großen Kundenkreis anzusprechen und eine entsprechende Fangemeinde aufzubauen, setzen Herausgeber von Medienprodukten schon lange auf Serien und Reihen. Diese legen ihren Fokus auf ganz spezielle Themen, wodurch Anhänger bei neuen Produkten schon eine Ahnung haben, was auf sie zukommt. Eine solche Reihe ist "Sophies Freunde", die ganz speziell für junge Mädchen entwickelt wurde. Hier erschien nun die Simulation "Meine süßen Babys", welche wir uns genauer ansehen wollten.

In diesem Spiel schlüpfen die Spielerinnen in die Rolle einer jungen Frau, die gerade ihr Studium begonnen hat. Dafür ist sie in eine Großstadt gezogen, um dort an der örtlichen Universität zu studieren. Doch ein Studium kostet Geld und so entschließt sich die junge Studentin, einen Nebenjob anzutreten. Da sie selber Erziehung studiert, liegt für sie nichts näher, als einen Job als Babysitterin anzufangen. Zum Glück kennt sie bereits jemanden in der Stadt, der ihr erste Kontakte vermittelt. So passt die junge Studentin auf Babys auf, wickelt sie, füttert sie, geht mit ihnen in den Park um dort zu spielen oder macht kleine Lernspiele mit ihnen. Nach einiger Zeit findet sie sogar einen Aushilfsjob in der örtlichen Kinderkrippe. Hier kann die junge Frau für ein paar Stunden am Tag auf die Kinder aufpassen und mit ihnen lustige Spiele spielen.
Eines Tages erhält die Protagonistin Besuch von einem alten Bekannten; dem Storch Storky. Eigentlich ist es Storkys Aufgabe, Eltern ihre Babys zu bringen. Leider ist er bei seiner letzten Lieferung in ein schreckliches Unwetter geraten. Dabei stürzte er ab und schlug sich den Kopf an. Dem Baby ist zum Glück nichts passiert, doch Storky hat sein Gedächtnis verloren und weiß nun nicht mehr, zu wem er das Baby bringen sollte. Ob seine Freundin ihm helfen kann, die Eltern zu ermitteln? Natürlich verspricht sie ihm zu helfen und kümmert sich vorübergehend um das Baby.

Nach dem Starten der DS-Konsole und des Spieles befindet sich der Spieler im Hauptmenü. Hier hat er nun verschiedene Möglichkeiten. Entweder er startet das Hauptspiel über den Button "Abenteuer" oder er spielt die verschiedenen Babysitter-Runden unabhängig vom Hauptspiel. Diese Option ist jedoch erst dann verfügbar, wenn er im Hauptmenü den Storch getroffen hat.
So wird man nach dem ersten Start mit dem "Abenteuer" beginnen. Hier gibt man seiner Heldin zuerst einen Namen und beginnt dann, sie durch ihr Studienleben, oder vielmehr Arbeitsleben während des Studiums zu begleiten. Gesteuert wird das Spiel nur über den Pen und den Touchscreen; Steuerkreuz und anderen Knöpfe werden bei diesem Spiel nicht benötigt. So bewegt man die Spielfigur nun von einem Haus zum nächsten und nimmt die verschiedenen Babysitter-Aufgaben wahr. Diese unterteilen sich in drei Kategorien: Babysitter-Runden, Lernrunden und Parkrunden. Bei den Babysitter-Runden muss man das Baby versorgen und mit ihm spielen. Dies kann entweder über verschiedene Spielsachen geschehen, die man sich kaufen kann, oder über Musikinstrumente. Bei diesen verlangt das Baby, dass man bestimmte Melodien nachspielt. Klavier, Rassel und Trommel bieten hier eine bunte Mischung und Abwechslung. Doch neben dem Spiel ist die Versorgung sehr wichtig. Ob nun Windeln wechseln, baden, füttern oder in den Schlaf wiegen - es warten jede Menge Aufgaben auf den Spieler.
Bei den Lernrunden gibt es verschiedene Spiele, mit denen man das Gedächtnis, die Beobachtungsgabe oder die Geschicklichkeit trainieren kann. Bei den Gedächtnisaufgaben zeigt das Baby verschiedene Motive oder Tonfolgen, die man später wiederfinden und wiedererkennen muss. Bei Beobachtungsaufgaben muss der Spieler die Unterschiede zwischen Bildern und Formen erkennen. Besonders knifflig erweist sich die Geschicklichkeitsübung, bei der man vorgezeichnete Formen nachmalen muss. Etwas, das mit dem Pen und Touchscreen nicht immer leicht ist.
Die Parkrunden erweisen sich als kurzweiligste und leichteste Aufgabe. Hier geht man mit seinem Schützling in den Stadtgarten und unterhält ihn an verschiedenen Spielelementen.
Neben dem Hauptspiel kann man "Meine süßen Babys" auch im Multiplayer-Modus spielen. Hier kann man sein Baby mit dem einer Freundin zusammen in der Kindergrippe beim gemeinsamen Spielen steuern.

"Meine süßen Babys" ist ein Simulationsspiel für junge Mädchen. Das Hauptaugenmerk liegt zweifellos auf der Betreuung von Babys und so geht man von einer Familie zur nächsten und kümmert sich um die Schützlinge. Viel mehr erwartet den Spieler jedoch nicht. Zwar gibt es zwischendurch immer mal wieder unterschiedliche Aufgaben zu lösen - so etwa das Ablegen von Prüfungen an der Universität oder das Auffinden der Eltern des vom Storch gebrachten Babys - aber insgesamt liegt keine nennenswerte Spieltiefe vor. Hat man die Diplomprüfung bestanden, erinnert sich Storky auf einmal wieder an den Namen und die Adresse der Eltern des Babys und fliegt mit diesem davon. Damit endet auch schon das Spiel und man kann nun endlos weiter die Babys betreuen. Somit wird dieses Spiel wohl sicherlich nur eine Interessengruppe bis ungefähr zwölf Jahren ansprechen, da für ältere Spieler zweifellos der Anspruch und die Abwechslung fehlen.
Die Grafik des Spieles erfüllt ebenfalls keine hohen Ansprüche. Da Babys sind gut proportioniert und sehen niedlich - oder besser gesagt süß - aus. Dennoch ist die gesamte Grafik sehr comicähnlich und weniger realitätsnah gehalten. Die verwendeten Farben sind kräftig und knallig. Auch hier zeigt sich deutlich die angesprochene Altersgruppe.
Natürlich ist das Spiel auch mit Musik und Geräuschen hinterlegt. Diese entsprechen dem gleichen Niveau wie Spieltiefe und Grafik. Einfache Melodien und ebenso schlichte Geräusche begleiten den Spieler. Bei einigen Minispielen kommt es auf das Gehör an und man muss bestimmten Stimmen Tiere zuordnen. Hier zeigt sich, dass Eule und Maus aufgrund ihres leisen Klangs doch recht schwierig zu erkennen sind.
Kann man dem Spiel einen pädagogischen Wert beimessen? Wohl eher nicht. Zwar betreut der Spieler Babys und muss auch einige Fragen rund ums Babysitten beantworten, doch allzu hohen Lehrwert kann man dem Spiel nicht zusprechen. Darauf ist es aber auch keineswegs ausgelegt. Vielmehr verspricht es Spaß und Unterhaltung - und je nach Interesse der Spieler wird dieses auch geliefert.

Zusammengefasst ist "Meine süßen Babys" ein unterhaltsames Simulationsspiel für junge Mädchen. Auch wenn eine bestimmte Spieltiefe fehlt, gelingt es dem Spiel kurzweilige Unterhaltung zu bieten. Sein Thema spricht zweifellos viele junge Nintendo-DS-Feunde an. Ältere Zielgruppen jedoch werden wohl schnell das Interesse verlieren, woran auch das relativ kurze Abenteuer seinen Teil beitragen wird.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    09/2008
  • Umfang:
    1 Konsolenspiel
  • ASIN:
    B001DX9FK4
  • EAN:
    3307211310131

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Spieltiefe:
  • Grafik:
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