Destiny Quest

Im Feuer der Dämonen

von Michael J. Ward
Rezension von Stefan Cernohuby | 30. Januar 2017

Im Feuer der Dämonen

Bei einer Buchreihe stellt man sich immer die Frage, wie sich der zweite Band zum ersten verhält. Muss man den Vorgänger gelesen haben um ihn zu verstehen oder handelt es sich um lose zusammenhängende Werke, die einander zwar berühren aber nicht aufeinander aufbauen? Im Fall von „Destiny Quest“, der Abenteurer-Spielbuchreihe von Michael J. Ward ist es zwar von Vorteil den ersten Band zu kennen, aber nicht unbedingt notwendig. „Im Feuer der Dämonen“ lautet der Titel des neuen Buchs.

Erneut ist man ein namenloser Charakter, der mitten in ein Abenteuer geworfen wird. Allerdings ist es klar ein anderer, als beim ersten Mal. Diesmal stellt sich zu Beginn heraus, dass man etwas anders ist – Visionen von der Zukunft sieht. Etwas, das gewissen Autoritäten nicht zusagt, weswegen man einer Elysium-Behandlung unterzogen wird, die dauerhafte Folgen hat. Während zu Beginn alles noch relativ harmlos wirkt, begegnet man kurz darauf seiner Nemesis, der man beinahe das ganze Buch nachjagt: einem Dämon namens Cernos. Wieder ist das Buch in drei unterschiedliche Spielabschnitte unterteilt, die man erst durch das Bezwingen eines „Endgegners“ wechseln kann. Es gibt beinahe 900 Sprungpunkte, eine Menge Rätsel, bei denen man Köpfchen benötigt und nicht einfach schummeln kann und wiederkehrende Charaktere. Als neues Element in diesem Spielbuch gibt es Gruppenqueste, bei denen man unter anderem die Möglichkeit hat, den eigenen Spieler gemeinsam mit jenem aus dem Vorgängerband in den Kampf zu schicken. Ideal für den potenziell schummelnden Spieler ist auch das Fakt, dass man bei regulären Aufgaben nicht sterben kann – man kehrt bei Versagen wieder auf die Karte des aktuellen Aktes oder Abschnittes zurück.

Es ist erstaunlich, wie viel Zeit man mit diesem Band verbringen kann. Geplant war für unsere Redaktion zwei oder maximal drei Tage zu investieren, um einen Eindruck zu erhalten. Letztendlich wurde eine ganze Woche, in der alle Quests auf Herz und Nieren untersucht wurden. Man scheitert oft, weiß aber zumindest, dass man stets eine weitere Chance erhält, das hält einem bei „Im Feuer der Dämonen“ bei der Stange. Man leidet mit dem Protagonisten, der sich gegen seinen Willen immer weiter vom Menschsein entfernt, mit dunklen Werkzeugen umzugehen lernt und dessen einzige Hoffnung ist, denjenigen zu töten, der ihm all das angetan hat. Ob ihm das gelingt? Nun, auch der erste Band hatte kein wirklich positives Ende.
Die Quests sind hervorragend ausgearbeitet und bieten unglaublich viele Möglichkeiten – und das bedeutet nicht nur links oder rechts abzubiegen. Wer schon immer ein absoluter Fan des Konzepts eines Abenteuer-Spielbuchs oder gar eines Fantasy-Spielbuchs war, der sollte hier unbedingt zugreifen. Denn im Vergleich zu früheren Werken des Genres bekommt der Spieler hier nicht nur einige Stunden guter Unterhaltung geboten sondern definitiv einige Tage – außer natürlich, man spielt 24 Stunden durch. Dementsprechend kann man die Reihe „Destiny Quest“ und speziell auch ihren zweiten Band „Im Feuer der Dämonen“ aus dem Hause Mantikore nur empfehlen.

„Im Feuer der Dämonen“ ist der zweite Band der im Mantikore Verlag erschienen Fantasy-Spielbuchreihe „Destiny Quest“. Wie schon im Vorgängerband erlebt ein unbekannter und namenloser Held Abenteuer, die ihn gegen seinen Willen auf die schiefe Bahn führen. Sein Ringen um Menschlichkeit, die gewaltigen Herausforderungen und der unglaubliche Variantenreichtum des Abenteuers machen es zu einem absoluten Pflichtkauf für Fans des Genres.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
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  • Spieltiefe:

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