Marvel: Eat the Universe


Das offizielle Kochbuch
von Justin Warner
Rezension von Stefan Cernohuby | 22. März 2021

Marvel: Eat the Universe

Andere Welten und andere Realitäten üben schon lange einen Reiz auf uns auf. Kein Wunder, dass es verschiedene Kochbücher gibt, die den Gelüsten nach authentischen Parallelwelt-Gerichten Rechnung tragen. Nach „Game of Thrones“, Star Wars oder „Mittelerde“ ist nun auch ein Kochbuch für das Marvel-Universum erschienen. Wie darf man sich das vorstellen? Allein schon diese Frage macht es interessant, sich dem Werk zu widmen.

Essen wir das Marvel-Universum?

Die Frage beantwortet sich schon auf den ersten Seiten. Justin Warner, der Verantwortliche für dieses Buch, ist nicht nur Koch, er ist auch kreativer Leiter der Online-Videoreihe „Eat the Universe“. In dieser nimmt er sich immer wieder Figuren aus dem Marvel-Universum vor und lässt sich entweder von diesen inspirieren, kocht Gerichte, die diesen möglicherweise schmecken würden oder mit ihnen assoziiert werden könnten. Das kann sowohl optischer Natur sein als auch mit der Charakter-Geschichte zu tun haben. Und das ergibt dann eine wilde Mischung aus Gerichten, die man wirklich essen kann (und vielleicht sogar will) und anderen, die eher dem Effekt geschuldet und als Witz oder Hommage zu verstehen sind.

Ein Streifzug durch die Kapitel

Wenn einem Phoenix als „scharfes Hühnchen“ begegnet und Rocket ein Resteomelett zubereitet, ein Hulk-Gericht aber hauptsächlich aus der Farbkombination Violett-Grün besteht, hat man schon ein erstes Gefühl davon, was einem beim Rest des Buchs erwartet. Tatsächlich sind die Gerichte zu einem Großteil als humorvolle Hommagen zu verstehen. So wie ein Tomahawk-Steak als Thors Hammer. Wie würde Wolverine wohl Flusskrebse essen? Richtig: am Spieß! Oder worin würde Mysterio seinen Salat anrichten? Ebenfalls richtig, in einem runden, glasförmigen Terrarium. Doch neben unvermeidlichen regionalen Rezepten (Black Widows Borschtsch, Herkules Souvlaki) und rein effekthascherischen Umsetzungen (Venoms Zunge, Bifröst-Joghurtschüssel) gibt es doch das eine oder andere Rezept, das man beim Durchlesen umsetzen möchte. In unserem Fall ein Rezept, das dem PG-18-Nichtsuperheld Deadpool gewidmet wurde.

Im Selbsttest

Wer steht für die Haute Cuisine des Marvel-Universums schlechthin? Korrekt, Deadpool. Eng mit seinem Namen ist der Begriff Chimichanga verbunden, obwohl er hier eher das Aussprechen des Gerichtnamens mag, als die Mahlzeit selbst. Um ihn gleich noch etwas mehr zu locken, fügt man noch ein „itas“ an und erhält so Chimichangitas.
Wie man kann auf den Fotos erkennen kann, handelt es sich um eine gesunde und vollwertige Mahlzeit – zumindest, wenn man einen Stoffwechsel und Selbstheilkräfte wie Deadpool besitzt. Allerdings sind Hühnchen, Reis, Cheddar und Bohnen in Tortilla-Wraps und in siedendem Öl herausgebacken in jedem Fall schmackhaft und als Party-Gericht oder Fingerfood durchaus geeignet. Wenn man die Zeit für die Vorbereitung aufbringen kann.

 

„Eat the Universe – das offizielle Kochbuch“ ist mehr als nur ein Begleitbuch zur gleichnamigen Fernsehserie von Justin Warner. Man muss das Werk jedoch aus zwei unterschiedlichen Gesichtspunkten betrachten. Einerseits besteht es aus tollen und witzigen Hommagen an verschiedenste Charaktere und Gruppierungen, die wirklich gelungen sind. Andererseits sind die daraus resultierenden Rezepte nur zum Teil wirklich „alltagstauglich“ – also Rezepte, die man auch wirklich kochen, beziehungsweise auch essen möchte. Dementsprechend ist das Werk eher etwas für Fans und Sammler, als für Köche, obwohl doch das eine oder andere Rezept enthalten ist, das man auch nachkochen kann. Aber manches ist doch eher etwas fürs Auge als für den Magen.

Details

  • Autor*in:
  • Originaltitel:
    Eat the Universe: The official Cookbook
  • Verlag:
  • Erschienen:
    02/2021
  • Typ:
    Hardcover
  • ISBN 13:
    9783833239113
  • Preis (D):
    30 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Anspruch:
  • Illustration:

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