Das Star Wars Kochbuch

von Frankie Frankeny, Robin Davis, Wesley Martin
Rezension von Janett Cernohuby | 16. November 2011

Das Star Wars Kochbuch

Star Wars ist Kult. Und Star Wars hat Fans, die sich regelmäßig in die Gewänder ihrer Helden hüllen und auf eigenen Conventions treffen. Da diese oftmals viele Stunden dauern, muss hierbei natürlich auch für Verpflegung gesorgt werden. Und genau da gab es doch noch eine klitzekleine Marktlücke: Es fehlte ein Star Wars Kochbuch. Keine Sorge, dieses ist nun im Panini Verlag erhältlich: "Wookiee Cookies und andere Galaktische Rezepte" lautet sein Titel und wir wollten uns diese galaktischen Menüs nicht entgehen lassen.

Die Macht ist ein wichtiger Verbündeter, doch sie macht nicht satt. Wie gut würde ein Jedi-Meister kämpfen, müsste er mit leerem Magen auf seine Mission gehen? Was könnte ein junger Padawan lernen, wenn er nicht gestärkt in seinen Unterricht ginge? Ganz klar also, dass auch im Star Wars Universum geschlemmt wird. Und das beginnt - genau wie bei uns - natürlich mit dem Frühstück. Egal ob Pfannkuchen à la C-3PO, Tatooine Toast oder gar ein Sith Speeder Müsli, die Grundlage für den Tag ist auf jeden Fall gesichert.
Doch über den Tag verteilt gibt es verschiedene Mahlzeiten. So bekommt man vielleicht zwischendurch plötzlich Hunger. Was nun? Hier schaffen ein Macht Mus, ein Amidala Zopf oder Zungenfertige Nachos Abhilfe. Als Hauptmahlzeit kann man wiederum ganz unterschiedliche Gerichte präsentieren - so unterschiedlich wie die Planeten der Galaxie. Egal ob Greedos Burritos, Han-Burger, Obi-Wan Kebab oder Darth Doppeldogs - verhungern muss man weder im Imperium, noch bei der Rebellion. Auch in Sachen Süßspeisen wird dem Hungrigen einiges geboten: Wookiee Cookies, Wampa Schnee oder Panakaküchlein.
Doch Essen allein macht nicht satt. Manchmal wird man auch vom Durst übermannt. Keine Sorge, auch dafür bietet das Kochbuch einige Rezepte; etwa ein spritziges Yoda Soda oder eine wärmende Hoth Chocolate.

Ein Star Wars Kochbuch? Wie geil ist das denn?
So oder ähnlich reagiert man vielleicht, wenn man zum ersten Mal von dem Buch hört oder dieses im Laden sieht. Zahlreiche Erwartungen, Vorstellungen und vielleicht sogar Geschmacksideen kreisen da plötzlich durch den Kopf - nur um nach dem Kauf zu zerplatzen. Denn anders als es der reißerische Klappentext verspricht - "wirkliche Leckereien", "galaktische Rezepte aus einer weit, weit entfernten Galaxie" - wird man diese leider nicht finden. Stattdessen sind es einfache, schlichte Snacks oder Rezepte, denen ein neuer Name, ein anderes Gewürz und natürlich für das Buch auch ein entsprechendes Star Wars Design verpasst wurden. Das wars dann auch schon. Hinter schönen Namen wie "Tatooine Toast" versteckt sich lediglich eine Scheibe Brot mit zwei Löchern, in eine Pfanne gelegt, sowie zwei darauf gebratene Spiegeleier; hinter "Sith Speeder Müsli" verbergen sich Haferflocken mit Melone und Milch; hinter der "Sith Schorle" eine Fruchtschorle aus Blau- oder Bromberen; hinter "Amidala Zopf" nichts anderes als ein Hefezopf mit leicht veränderten Zutaten. Auch die Hauptspeisen sind keine Offenbarung und eher als Snacks zu bezeichnen. Zwei Hotdogs zusammengesteckt, in der Mitte ein Baguette ergibt da mal den "Darth Doppeldog"; und der "Han-Burger" bleibt auch trotz seines Namens nichts anderes als eine Frikadelle in einem Hamburgerbrötchen mit Tomatenschiebe und Sauce.
Aber eines kann man dem Buch gewiss nicht absprechen: Dass allen Gerichte einen beeindruckenden Namen haben und für die Präsentation im Buch hervorragend präpariert sind. Da lässt etwa Meister Yoda sein Soda aus dem Sumpf auftauchen, wie einst Lukes Schiff. Luke hängt in der Eishöhle des Planeten Hoth über einem Eisbecher, der aussieht wie ein Schneehügel und beim knusprigen Opee Killerfisch weiß man gerade nicht, ob der Seeteufel oder das panierte Fischfilet in seinem Maul das Gericht darstellen.
Dennoch, wirklich überzeugen kann "Das Star Wars Kochbuch" trotzdem nicht. Im Gegenteil. Es ist ein Gag, eine nette Geschenkidee für einen Star Wars Fan der schon alle Figuren, die und Gimmicks besitzt, die für die Illustration verwendet werden. Es ist vielleicht eine auch Anregung, wie man das Menü des nächsten Kindergeburtstags aufpeppen kann. Aber mehr leider nicht. Weder vermitteln die hier vorgestellten Gerichte und Getränke das Gefühl, tatsächlich dem Film, beziehungsweise den Star Wars Geschichten, entsprungen zu sein, noch laden sie zum Nachkochen ein. Der zudem hohe Preis von 16,95 EUR ist für dieses Werk daher nicht gerechtfertigt.

Mit großer Spannung und Neugier haben wir "Das Star Wars Kochbuch" zur Hand genommen, doch bereits nach wenigen Seiten mussten wir enttäuscht feststellen, dass wir uns darunter doch etwas anderes vorgestellt hatten. Denn hier werden keine Gerichte vorgestellt, wie sie dem Star Wars Universum entsprungen sein könnten, sondern altbekanntes in neuem Look aufbereitet. Für Fans mag das Buch vielleicht gewissen Sammlerwert haben oder einfach nur mal den Reiz bieten, just-for-fun etwas nachzukochen. Aber ein ernst zu nehmendes Kochbuch ist es leider nicht.

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