Stranger Things

Stranger Things: Sechs

von Jody Houser, Edgar Salazar (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 07. Januar 2020

Stranger Things: Sechs

In vielen Erzählungen in unterschiedlichen Medien gibt es Andeutungen auf Ereignisse, die früher stattgefunden haben. In der Serie „Stranger Things“ ist einer der deutlichsten Hinweise, dass ein kleines Mädchen, eine Probandin aus einer Reihe wissenschaftlicher Versuche, die Bezeichnung „Eleven“ also „Elf“ trägt. Wer waren also die anderen zehn? Bei Panini Comics ist nun ein Comic erschienen, das den Titel „Sechs“ trägt. Ob das einen Teil der Antwort offenbart?

Francine ist nicht immer ein glückliches Mädchen. Ihre Eltern streiten permanent, oft geht es um Geld. Da hilft es nur bedingt, dass sie ein gewisses Talent dazu hat, die Zukunft zu sehen, aber nie wirklich genau. Zwar schafft sie es über Lottogewinne, ihren Eltern ein Eigenheim zu finanzieren, besonders ihr Vater ist aber niemals wirklich zufrieden. Er drängt, stresst und bedroht Francine. Eine Hilfe ist ihr nur der nette Nachbarssohn, der ihr nach einiger Zeit ein Angebot macht. Es gibt da eine Forschungseinrichtung, die versucht, jungen Menschen mit speziellen Talenten zu helfen, diese Talente zu nutzen. Geleitet wird diese Einrichtung von einem Dr. Brenner im Hawkins National Laboratory. Dieser scheint zwar wirklich daran interessiert zu sein, Francine – oder Sechs, wie sie dort als Probandin heißt – zu helfen, aber er hat definitiv auch seine eigene Agenda. Und es gibt andere Probanden. So stellt sich auch heraus, dass der nette Nachbarsjunge tatsächlich ein auf sie angesetzter Spitzel war – mit der Spezialfertigkeit, dass ihm andere Menschen vertrauen. Und als sie Gedanken mit einer Dunkelheit hat und Visionen davon, dass etwas wirklich Böses auf dem Weg ist, ist sie sich nicht mehr sicher, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat.

Die Serie „Stranger Things“ hat in manchen Bereichen eingeschlagen wie eine Bombe. Eine Mischung aus nostalgischer 1980er-Handlung, nerdigen Charakteren und einer ganzen Reihen an Anspielungen, die man als zu dieser Zeit aufgewachsener Erwachsener versteht, hat viele Seher überzeugt. Mit Comics versucht man nun, diese Erfolgsstory weiter auszubauen. Ob das jetzt allerdings in dieser Form auch funktioniert, ist zumindest fraglich. Zwar hat Jody Houser eine spannende Geschichte geschrieben, die von Edgar Salazar in angemessener Form gleichzeitig stilvoll und düster gezeichnet wurde, einige wichtige Aspekte der Serie schaffen es aber nicht auf die 100 Seiten des Comics. Besonders die Chemie zwischen den verschiedenen Charakteren kann man hier nicht auf die gleiche Weise darstellen – und die Geschichte könnte auch so gut wie irgendwann angesiedelt sein, weil die Hauptaspekte der Handlung zeitlich unabhängig sind. Für alle Fans der Reihe ist es aber ein guter Ergänzungsband, der einige weiter zurückliegende Ereignisse der Serie ans Tageslicht bringt – obwohl auch dieses reichlich düster ist.

„Sechs“ ist, dem Namen zum Trotz, der zweite Band der Comicreihe zur Serie „Stranger Things“. Verfasst von Jody Houser und Illustriert von Edgar Salazar wird hier das Möglichste versucht, um das Flair der Reihe in Comicform zu adaptieren. Ganz gelingt dies zwar nicht, doch die Aufarbeitung früherer Ereignisse um das Institut, Dr. Brenner und seine Probanden ist den Kauf des Werks allemal wert.

Details

Bewertung

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