WELTENWANDLER

Hunting Hope 1: Zerbrochene Herkunft

von Jacqueline Mayerhofer
Rezension von Stefan Cernohuby | 08. Februar 2019

Hunting Hope 1: Zerbrochene Herkunft

Es gibt Themen, die in der Literatur immer wieder vorkommen, unter anderem aber auch deshalb, weil sie einfach funktionieren. Einer dieser Dauerbrenner ist ein Held, der nach dem tragischen Tod seiner Familie gegen alle Widrigkeiten aus einfachsten Verhältnissen dennoch sein Glück erzwingt. Die österreichische Autorin Jacqueline Mayerhofer hat eine derartige Geschichte in ihrem in mehreren Episoden erscheinenden Roman „Hunting Hope“ verarbeitet, welcher zu der Reihe Weltenwandler gehört. Die erste Episode heißt „Zerbrochene Herkunft“.

Man weiß nie wirklich, wo die Liebe hinfällt. Selbst zwischen fremdartigsten menschenähnlichen Wesen. So gibt es ein Kind der Liebe, das aber angesichts einer Bedrohung durch die „Verborgenen“ nie die Chance erhält, bei seinen Eltern aufzuwachsen. Feynel landet über Umwege bei einem herrischen Mann, für den er als Schrottsammler schuften muss. Mit nur noch verschwommener Erinnerung an seinen Vater möchte Feynel trotz allem nichts wie weg aus diesem Höllenloch, in dem er gelandet ist. Gemeinsam mit seiner Freundin Ollvya planen sie eine überstürzte Flucht, bei der leider nicht alles glatt läuft. Und so muss Feynel, der von allen als Mischling und Spitzzahn bezeichnet wird, nicht nur vor Kopfgeldjägern fliehen, sondern sich seinen Platz im Universum selbst erkämpfen. Nicht einfach, für jemanden der noch so jung ist…

Heftromane würden davon leben, dass man direkt in die Handlung geworfen wird und sich den Rest rundherum irgendwie mit der Zeit selbst zusammenreimt, beziehungsweise durch Erinnerungen und Fragmente vorgesetzt bekommt. Das ist beim ersten Abschnitt von „Hunting Hope“ jedoch nicht der Fall. Es wird ziemlich viel Vorgeschichte erzählt, die nachher für den Protagonisten nicht relevant ist – unter anderem auch, weil er selbst nichts davon weiß. So beginnt die Geschichte sogar bevor Feynel geboren wurde, reißt die Bedrohung an, gegen die sein Vater kämpfen musste und lädt ihn danach bei einem Sklavenreiber ab. Betrachtet man das ganze aber als Episodenroman, der zu einem späteren Zeitpunkt als Gesamtwerk erscheint, ergibt das ein anderes Bild. So wird man behutsam an die eigentliche Handlung herangeführt, die leider zu dem Zeitpunkt, als es interessant wird, zu Ende ist. Bleibt also eigentlich nur, sofort die zweite Novelle zu kaufen, die zum Glück schon erhältlich ist. Für sich allein stehend ist „Zerbrochene Herkunft“ solider Durchschnitt, der Appetit darauf macht, was passiert – und was hoffentlich wirklich gut ist.

„Zerbrochene Herkunft“, der erste Abschnitt eines Episodenromans mit dem Titel „Hunting Hope“ von Jacqueline Mayerhofer, gehört zur Reihe Weltwandler. Dieser erste Teil ist im Grunde ein Vorgeschmack, der den Leser auf die Gesamthandlung vorbereitet, die bestimmt im zweiten Band mehr Fahrt aufnimmt. Um sofort vollends zu überzeugen ist das vorliegende Werk noch ein wenig zu fragmentarisch und wechselt den Erzählfokus zu oft. Man sollte aber dem zweiten Teil auf jeden Fall eine Chance geben.

Details

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