Star Trek Destiny

Götter der Macht

von David Mack
Rezension von Stefan Cernohuby | 16. August 2010

Götter der Macht

Wenn man damit beginnt, ein komplexes Universum zu erschaffen, hat man damit im Normalfall auch etwas vor. Was jetzt wie eine theologische Feststellung anmuten könnte, bezieht sich tatsächlich auf die aktuelle Fortführung des "Star Trek"-Universums. Denn hier versucht eine ganze Truppe an Autoren Romane zu schreiben, die alle Teil eines Metaplots sind. Und mit "Star Trek Destiny", genauer gesagt dem Werk "Götter der Macht", werden diese Einzelhandlungen nun zu einer zentralen Erzählung zusammengeführt.

Was als Jadzia Dax begonnen wurde, wird von Ezri Dax fortgeführt - die Erforschung des gestrandeten und havarierten Raumschiffs U.S.S. Columbia. Denn irgendetwas stimmt nicht mit dem Wrack, was ein tödlicher Unfall zweier Besatzungsmitglieder zeigt. William Riker und seine Frau Deanna haben ganz andere Probleme. Sie versuchen ein Kind zu zeugen, was aber nicht zu klappen scheint. Nach einer Fehlgeburt prognostiziert Dr. Ree bereits die nächste Katastrophe, die nicht nur etwas mit seiner niederschmetternden Diagnose zu tun hat. Stichwort Katastrophe: Auf der U.S.S. Enterprise in Ausführung E haben Captain Picard und Beverly bereits geschafft, wonach sein ehemaliger erster Offizier momentan noch strebt. Seine nunmehrige Frau ist schwanger, was sich angesichts der derzeitigen Borg-Bedrohung (und ihrem nicht absehbaren Ende) als einziger Silberstreif am Horizont darstellt. Doch auch Tom Paris hat nicht nur seine Frau und seine Tochter verloren, selbst sein ungeliebter Vater stirbt bei einem der aktuellsten Angriffe der Borg. Das größte Abenteuer in diesem Roman zieht sich aber über mehrere Jahrhunderte und wird von Captain Erika Hernandez erlebt, der Kommandantin der Columbia. Denn sie wird wohl den Schlüssel über Sieg und Niederlage gegen die Borg darstellen...

David Mack ist der Autor, dem man den ersten Teil des "Mega-Crossovers" anvertraut hat. Letztere ist die offizielle Bezeichnung unter der "Star Trek Destiny" läuft - zumindest laut Klappentext. Und der routinierte Schriftsteller gibt sich alle Mühe, den Erwartungen gerecht zu werden. Er schafft es, so gut wie jedem wichtigen Charakter aus allen Reihen zumindest eine Rolle zuzuweisen, die dem Roman angemessen erscheint. Auch die Erzählung um Captain Hernandez und eine neue übermächtige Rasse, die an ihrer eigenen Einstellung scheitert, ist gut gelungen. Trotzdem stellt das Buch ein ziemliches Flickwerk aus verschiedenen Erzählfäden dar, die sich erst gegen Ende wirklich zu verdichten beginnen. Für Quereinsteiger ist das Werk daher denkbar schlecht geeignet. Wirklich auf ihre Kosten kommen werden nur jene Leser, die "Star Trek Titan", "The Next Generation" und den Einzelroman "Gesetze der Föderation" gelesen haben. Alle anderen werden viele der neuen Anspielungen nicht verstehen und durch die alten nicht unbedingt restlos befriedigt sein. Allen treuen und langjährigen Fans kann man das Werk dennoch ans Herz legen, es wird die Leser nicht enttäuschen. Denn insgesamt betrachtet ist es solide und bringt den neuen Metaplot ein schönes Stück weiter. Das sollte einem die 12,80 Euro Kaufpreis wert sein.

David Mack hat nach eigenen Angaben bereits einige Bücher geschrieben. Die meisten von ihnen waren solide Arbeit, so auch "Götter der Macht". Der einzige Wermutstropfen ist, dass der Roman wirklich fast nur für Leser aller aktuellen "Star Trek"-Reihen im Cross Cult Verlag interessant ist. Denn alle Handlungsstränge laufen nun ineinander. Daher ist das Buch für Quereinsteiger nicht geeignet. Treue Fans werden aber definitiv auf ihre Kosten kommen.

Details

  • Autor*in:
  • Band:
    1
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    06/2010
  • Umfang:
    430 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • ASIN:
    3941248839
  • ISBN 13:
    9783941248830
  • Preis (D):
    12,8 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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