Star Trek Destiny

Gewöhnliche Sterbliche

von David Mack
Rezension von Stefan Cernohuby | 07. Oktober 2010

Gewöhnliche Sterbliche

Man sagt oft, jeder ist seines Schicksals Schmied. Dabei stellt sich natürlich immer die Frage, wie fiktionale Helden zu dieser Aussage stehen würden. Sie werden von ihren Schöpfern in Abenteuer geschickt, ohne sich jemals entscheiden zu können, nicht an ihnen teilzunehmen. So geht es auch den verschiedenen Charakteren in der neuesten "Star Trek"-Reihe, die den Titel "Star Trek Destiny" trägt. Dennoch stellt sich die Frage, ob der neuste Roman der Reihe seinen Namen zu Recht trägt, heißt er doch "Gewöhnliche Sterbliche".

Wieder einmal sind die Borg im Anmarsch und es ist ihnen kaum etwas entgegen zu setzen. Kaum deshalb, weil sowohl die Enterprise unter Captain Picard, als auch die Avantine unter Captain Dax einige selbst entwickelte Spezialwaffen an Bord haben. Aus diesem Grund gelingt es ihnen auch, einen Borg-Kubus zu vernichten. Doch gilt es einige Eventualitäten abzuwägen, gibt es doch die Subraum-Tunnels, welche einerseits den Borg als Transportmöglichkeit dienen könnten, andererseits aber auch Nutzen bringen könnten. Als man sich schließlich dazu entschließt, die Kanäle kollabieren zu lassen, birgt dies zahlreiche Risiken in sich. Doch auch auf der Titan ist nicht alles wundervoll. So wurde eine Hälfte der Besatzung auf dem Planeten der Caeliar gefangen gehalten, während die andere Hälfte zur Untätigkeit verdammt ist. Hinzu kommt, dass Deanna Troys ohnehin nicht unter einem guten Stern stehende Schwangerschaft eine kritische Phase erreicht. Gleichzeitig wird auf dem Planeten erläutert, warum Captain Hernandez, die sich seit mehreren hundert Jahren dort befindet, immer noch am Leben ist.
Ganz nebenbei versucht Präsidentin Bacco die Mächte des Alpha-Quadranten auf eine Seite zu bekommen, um sich gegen die Borg koordiniert zur Wehr setzen zu können. Keine einfache Aufgabe, berücksichtigt man, wie viele Völker miteinander im Clinch liegen. Und auch die Besatzung der Voyager hat nichts zu lachen, als sie herausfinden, welche Gefahr der Föderation tatsächlich droht.

Wieder einmal zeigt sich David Mack für einen wichtigen Roman im "Star Trek"-Universum verantwortlich. Und wieder erweist er sich dieses Vertrauens würdig. Die Konvergenz der verschiedenen Handlungsströme ist perfekt geglückt. So begegnen einem sowohl die streitbare Präsidentin der Föderation, als auch klassische Charaktere wie Picard, Dax oder Tuvok. Ermüdend ist allerdings die nicht enden wollende Thematik der Borg, für die der Autor allerdings weniger kann, als diejenigen, die den gesamten Metaplot für das neue konsistente Universum entworfen haben. Denn es ist zwar schön, auf viel altbekannte Charaktere zu treffen, aber es wäre besser gewesen, neue Wege zu beschreiten, anstatt die altbekannten Pfade immer und immer wieder neu auszutreten. Dementsprechend muss der nächste Band wirklich mit einer tollen neuen Überraschung aufwarten, um der Handlung noch den notwenigen Aufschwung zu geben. Denn während die Reihe zu "Star Trek Titan" mit frischen neuen Ideen begonnen hat, folgt nun alles wieder Schema F. Schade, so hätte das konsistente Universum viel mehr Potenzial, würde man nicht immer wieder auf alte Handlungsfäden setzen sondern mehr Mut zum Neuen zeigen.

"Gewöhnliche Sterbliche" von David Mack, zugehörig zur Reihe "Star Trek Destiny", wäre an sich ein leidlich guter Roman. Wäre nicht die immer noch von den Borg handelnde Erzählung. Denn diese stutzt das Werk leider wieder auf Mittelmaß zurück. Insofern kann das Buch tatsächlich nur wirklich großen "Star Trek"-Fans empfohlen werden. Schade darum, hier wäre definitiv mehr möglich gewesen.

Details

  • Autor*in:
  • Band:
    2
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    07/2010
  • Umfang:
    419 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3941248847
  • ISBN 13:
    9783941248847
  • Preis (D):
    12,8 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:

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