Necroscope

Auferstehung

von Brian Lumley
Rezension von Stefan Cernohuby | 21. Juli 2009

Auferstehung

Viele Erzählungen drehen sich um Tod und Untod. Besonders in den letzten Jahren haben sich Geschichten und Filme über Vampire vervielfacht. Aber gerade das macht es interessant, den ersten Roman einer Dark-Fantasy-Reihe zu lesen, die mittlerweile zu den Klassikern des Genres zählt. Konkret handelt es sich dabei um den ersten Teil von Brian Lumleys "Necroscope"-Reihe, mit dem Titel "Auferstehung", der aktuell im Festa Verlag erschienen ist.

Harry Keogh ist ein seltsames Kind. Oft scheint er einfach ins Nichts zu starren und Angst zu haben. Und doch hat er offenbar eine hohe mathematische Begabung, weswegen ihn einer seiner Lehrer fördert und ihm Weiterbildung ermöglicht. Die Wahrheit ist allerdings viel komplizierter und phantastischer. Denn Harry kann mit den Toten sprechen und von ihnen lernen. Während er aufwächst hilft ihm diese gruselige Gabe weiter, sogar wenn es darum geht, den Tod seiner Mutter aufzuklären. Allerdings wartet auf den Necroscopen eine viel schwierigere Aufgabe inmitten der Konfrontation verschiedener Großmächte.
Denn Boris Dragosani vom sowjetischen Geheimdienst hat ebenfalls eine Gabe, er ist Nekromant. Das bedeutet in seinem Fall, dass er in der Lage ist, den Toten ihre Geheimnisse zu entreißen - gegen deren Willen. Zudem ist er das Produkt eines Vampirs, der mit ihm große Pläne hat. Doch diese kollidieren mit seinen eigenen. So möchte er nicht nur den russischen Geheimdienst übernehmen, sondern plant, seine Macht auszubauen. Ein Vorhaben, das ihn auf Konfrontationskurs mit Harry Keogh bringt...

Liest man ins Buch hinein, wird man schon nach wenigen Seiten ein wenig misstrauisch. Ein Mann, der einen anderen ausweidet, in dessen Innereien wühlt und daraus Informationen liest? Ein anderer, der sich mit Leuten unterhält, die längst tot sind und daher zum Autor mutiert? Brian Lumley setzt bei seinen Lesern sichtlich voraus, dass sie ein gewisses Toleranzlevel besitzen, was Absurditäten und ekelhafte Begebenheiten angeht. Sieht man darüber und über einige etwas unmotiviert wirkende (aber nichtsdestotrotz ausschweifende) Sexeinlagen hinweg, bekommt man einen sehr spannenden Roman zu lesen. Obwohl keine der zu Grunde liegenden Ideen völlig neu ist, hat Lumley es 1986 geschafft, die verschiedenen Elemente effektvoll zu verknüpfen und einen Roman zu schaffen, dessen Geschichte auch heute noch zu überzeugen weiß. In "Necroscope" gibt es keine romantischen Vampire, die sich in unschuldige kleine Mädchen verlieben. Im Gegensatz dazu gibt es aber auch keine großen Vereinigungen von Untoten, deren gesamtes Procedere von A bis Z reglementiert ist. Alle Menschen, Wesen und sonstigen Existenzen haben bei ihm Stärken und Schwächen - einmal abgesehen vom Protagonisten, der mitunter ein wenig übermächtig wirkt. Zudem findet man in "Auferstehung" zwei Bände der ursprünglichen Übersetzung, was die Bücher im Regal für künftige Käufer minimiert. Dies, die düstere Aufmachung und der qualitativ hochwertige Hardcovereinband rechtfertigen den Preis von knapp 30 Euro.

Mit "Auferstehung" ist nun der erste Roman des "Necroscope"-Zyklus von Brian Lumley bei Festa erschienen. Als Hardcover und direkte Übersetzung (ein deutsches Buch für ein englisches) weiß das Werk nicht nur optisch zu überzeugen, sondern auch durch seinen Inhalt. Wer ein abstruse Handlungen, Dark-Fantasy und ein wenig Blut mag, kann hier bedenkenlos zugreifen. Abenteuer, Magie und untote Wesen wurden erfolgreich nebeneinander platziert. Nicht umsonst gilt Lumleys Saga mittlerweile als Klassiker.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    1
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    05/2009
  • Umfang:
    447 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • ASIN:
    3865521010
  • ISBN 13:
    9783865521019
  • Preis (D):
    28,9 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik: