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Batman/Lobo

von Sam Kieth
Rezension von Stefan Cernohuby | 09. Mai 2010

Batman/Lobo

Auch Rowdies und nicht ganz so sympathische Charaktere können mitunter ihre Anhänger finden. So ist auch der als Karikatur einer Konkurrenzfigur entstandene DC-Antiheld Lobo mit einer relativ großen Fangemeinde gesegnet. Da aber laut eigenen Angaben in Zeiten der Finanzkrise mit seiner eigenen Serie nicht genügend Geld zu holen ist, musste das vorliegende Crossover mit Batman entstehen. Ob es qualitativ auch wirkt, als wäre es in der Not entstanden, muss sich erst zeigen.

Als Batman plötzlich aus seiner Wohnstatt direkt in ein Raumschiff teleportiert wird, ahnt er noch nicht, was alles auf ihn zukommt. Nicht nur, dass es auf dem ganzen Schiff keine Männer mehr gibt, sondern nur Frauen. Auch die Tatsache, dass ein wildgewordener Parasit offenbar jede Frau zu einer hirnlosen Killermaschine macht, ist nicht das Schlimmste. Denn der schlimmste anzunehmende Fall tritt ein: Batman muss sich mit Lobo herumschlagen.
Der außerirdische Söldner und Kopfgeldjäger ist dort gestrandet und muss sich wohl oder übel mit dem irdischen Flattermann zusammentun, so verhasst er ihm auch ist. Denn die zahlreichen infizierten Frauen töten alles, was nicht schnell genug läuft. Als die Gefahr dann auch noch Kurs auf die Erde nimmt und Lobo seine „weibliche Seite“ entdeckt, wird die Angelegenheit mehr als gefährlich. Kolateralschäden sind definitiv nicht zu vermeiden.

Zuerst muss man vorausschicken, dass sowohl Batman als auch Lobo zwei der absoluten Publikumslieblinge im DC-Universum darstellen. Charaktere, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Während Batman von einem umfassenden und unvermeidbaren Moralkodex geleitet wird, ist Lobo völlig anders gestrickt. Er tötet gerne, säuft, raucht, fährt laute und stinkende Motorräder - von seinen Frauenbekanntschaften gar nicht zu reden. Trotzdem scheint das Duo gemeinsam genauso ineffektiv zu sein, wie allein. Die Geschichte von Sam Kieth selbst ist eigentlich nur eine Aneinanderreihung seltsamer Situationen, die teilweise von Brachialhumor getrieben werden und stellenweise einfach nur grotesk wirkt. Genauso muss man leider auch die Zeichnungen bezeichnen. Kantig, ungelenk und keineswegs stimmungsvoll wirken die Illustrationen, die ebenfalls von Sam Kieth stammen. Dies führt insgesamt zu einem Eindruck, der sich tatsächlich mit dem witzig gemeinten Zitat von Lobo zu Beginn des Buchs deckt. Wohl kaum ein Fan der beiden Charaktere kann wirklich mit dem Band zufrieden sein. Es empfiehlt sich, lieber die richtigen Serien zu beziehen als dieses Crossover.

Da sowohl Batman als auch Lobo Zugpferde der DC-Comics sind, durfte sich der Leser von einem Crossover wie diesem einiges erwarten. Leider ist das Ergebnis der Arbeit eher fragwürdig. Mit einer unterdurchschnittlichen Geschichte und äußerst gewöhnungsbedürftigen Illustrationen gibt es eigentlich niemanden, dem man diesen Comic wirklich ans Herz legen kann.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    66
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    04/2010
  • Umfang:
    108 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • EAN:
    419546871495166
  • Preis (D):
    14,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
  • Illustration:
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