Commonwealth-Saga, Die Chronik der Faller

Der Abgrund jenseits der Träume

von Peter F. Hamilton
Rezension von Stefan Cernohuby | 20. Januar 2016

Der Abgrund jenseits der Träume

Es gibt Trilogien die sich als länger erweisen als erwartet. Dann haben sie letztendlich fünf Bände. Oder solche, zu denen es später ein Prequel gibt. Und dann gibt es noch Zweiteiler, die inmitten eines großen Zyklus eine eigene Geschichte erzählen. So auch die „Die Chronik der Faller“ von Peter F. Hamilton, die sich mitten in der ohnehin gewaltigen „Commonwealth-Saga“ zu positionieren versucht, obwohl sie schlussendlich wohl nur zwei Bände haben wird. Ob „Der Abgrund jenseits der Träume“ überzeugen kann, wollten wir uns näher ansehen.

Als Laura Brandt aus der Suspension geweckt wird, ist nichts wie sonst. Es handelt sich um eine Notmaßnahme, denn ihr Schiff ist nicht dort, wo es sein soll. Die Molekular-Physikerin erfährt von ihrem Captain, dass sie in der Leere gelandet sind. An einem seltsamen Ort, an dem jegliche Technik über kurz oder lang versagt und außer den geheimnisvollen Skylords niemand lebt. Verzweifelt untersuchen sie einen Planeten, stellen aber fest, dass es dort Strukturen gibt, wie Eier geformt, die Menschen alles andere als wohlgesonnen sind.
Als Nigel Sheldon, einer der Gründer des Commonwealth, erfährt, dass ein Schiff der Raiel, einer außerirdischen Spezies, in der Leere gestrandet ist, kribbelt es bereits in ihm. Dann wird klar, dass unter anderem auch ein Expeditionskorps des Commonwealth in die Leere verschlagen hat, fasst er einen gewagten Plan.
Slvasta ist ein pflichtbewusster Soldat, der sein ganzes Leben der Bekämpfung der Faller gewidmet hat. Die Kreaturen, die in ihrem Anfangsstadium wie Eier aussehen und ihm einen Arm gekostet haben, locken andere Wesen in die Falle, um sich selbst Körper zu beschaffen. Doch Slvastas Leben ändert sich, als er einem Händler namens Nigel trifft, der eine Saite in ihm zum Klingen bringt, die bisher noch kaum jemand berührt hat. Er bringt ihn auf die Idee Widerstand zu leisten, gegen das alte, starre und unfaire Regime, das seit Jahrhunderten herrscht...

Peter F. Hamilton hat mit der „Commonwealth-Saga“ bereits eine Geschichte mit gewaltigen Ausmaßen verfasst. Der Roman „Der Abgrund jenseits der Träume“ reiht sich nach dem zweiten und vor den bis jetzt übrigen drei Romanen ein. Dabei schafft es der Autor problemlos drei unterschiedliche Zeitebenen in das Werk einzuflechten, die einander ergänzen und trotz gewaltiger zeitlicher Differenzen ineinander übergehen. Das macht das Werk zwar auf den ersten Blick schwer zu verstehen, erweist sich aber mit dem Leseverlauf als weit geringeres Problem als erwartet. Auch die ursprüngliche Nachricht, die einem uneingeweihten Leser mit „Die Chronik der Faller 1“ suggeriert hat, dass es sich um eine eigenständige Reihe und keinen Band der „Commonwealth-Saga“ handelt, kann man letztendlich verzeihen. Denn die Spannung, die im Roman vorherrscht, die ihn trotz verschiedener Handlungsstränge von der ersten bis zur letzten Seite im Griff behält, ist auch den Sprung inmitten ein unbekanntes Universum wert. So können sogar Leser, die bis dato keine Ahnung von all den bereits existierenden Romanen der Saga hatten und einfach nur gerne Science-Fiction lesen, voll auf ihre Kosten kommen. Vor allem die Handlungen auf völlig unterschiedlichen Technologie-Leveln machen die Geschichte interessant. Man darf sich als Leser daher auf ein weiteres Werk über die Faller freuen.

„Der Abgrund jenseits der Träume“ ist ein Roman von Peter F. Hamilton, der einerseits den Zweiteiler „Die Chronik der Faller“ eröffnet und andererseits Teil des „Commonwealth-Zyklus“ ist. Doch auch ohne die gesamte Reihe zu kennen kann man als Fan von Werken aus dem Genre Science-Fiction mit diesem Buch nichts falsch machen. Die spannende Geschichte, die auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichen Zeiten erzählt wird, kann sowohl Kenner als auch Neueinsteiger überzeugen.

Details

Bewertung

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