X-Men

X-Men: Die Dark Phoenix Saga

von Chris Claremont, John Byrne (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 28. November 2018

X-Men: Die Dark Phoenix Saga

Es gibt Charaktere in Comic-Universen, die aufgrund ihrer Nebenrolle oder ihres mangelnden Charismas zu ewigen Randfiguren verdammt sind. Und es gibt solche, wo ein Autor irgendwann das Ruder herumgerissen hat. Ein klassisches Beispiel ist Jean Grey von den X-Men des Marvel-Universums. Jene wegweisende „Dark Phoenix“-Saga aus den 1980ern ist nun, wohl auch anlässlich des bevorstehenden Kinofilms, endlich wieder in einem Sammelband aufgelegt worden.

Die X-Men sind nach der Auseinandersetzung mit Proteus gerade wieder dabei, sich auf ihre Kernaufgaben zu besinnen: neue Mutanten zu finden und sie vorsichtig an ihre Fähigkeiten heranzuführen. Während sich zwei Teams aufmachen, um ein junges Mädchen namens Kitty Pride und eine Sängerin namens Dazzler zu suchen, wissen sie nicht, dass Jean Grey bereits aus dem Hintergrund manipuliert wird. Ein Mutant namens Mastermind aus dem Hellfire-Club spielt mit ihrem Verstand und lässt die Lage eskalieren. Jean wechselt die Seiten und beginnt als Black Queen Angst und Schrecken zu verbreiten. Danach gelingt es den anderen zwar, sie von Masterminds Einfluss zu befreien, doch es ist zu spät. Die Phoenix-Kraft nimmt überhand und sie wird von Phoenix zu Dark Phoenix. Sie verzehrt einen Stern, um ihre Macht zu vermehren und reißt dabei Milliarden Lebewesen in den Tod. Etwas, worauf Lilandra, Kaiserin der Shi’ar aufmerksam wird. Sie stellt Jean vor Gericht, was in einer gewaltigen Auseinandersetzung der X-Men mit den Helden der Shi’ar mündet.

Die Saga rund um „Dark Phoenix“ ist ein absoluter Klassiker und vielen nur in der kleinformatigen Ausgabe der Condor-Comics bekannt. Ein Format, dass dieser Geschichte einfach nicht gerecht wurde. Panini hat diese wegweisende Saga nun erneut veröffentlicht. Dass dies in Zusammenhang mit dem gleichnamigen Kinofilm steht, ist sicherlich zu verschmerzen. Ein wenig traurig ist nur, dass die darauf folgende Episode „What if“ nicht enthalten ist. Es könnte aber natürlich sein, dass Panini diese im Nachgang ebenfalls veröffentlicht. Klarerweise kann der Zeichenstil aus dem Jahr 1980 mit dem heutigen Standard nicht mithalten, aber die Geschichte von Chris Claremont ist über jeden Zweifel erhaben – selbst Professor Xavier wirkt in seinen Bänden realistischer, menschlicher und weniger überlegen als in vielen der späteren Handlungsbögen. Wer diese Geschichte noch nicht sein Eigen nennt, aber Marvel-Fan ist, sollte sie sich unbedingt besorgen. Das Werk ist völlig zurecht einer der absoluten Klassiker.

„Die Dark Phoenix Saga“ ist einer der absoluten Meilensteine der X-Men. Hier wird ein eher unbedeutender Nebencharakter zu einer Bedrohung für das gesamte Universum. Kein Wunder, dass man diesen Handlungsbogen zu den Klassikern im Marvel-Universum zählt. Jeder Fan, der das Werk noch nicht besitzt, sollte hier zugreifen – auch wenn die Geschichte, die 1980 erstmals erschien, selbstreden nicht ganz zeitgemäß illustriert ist.

Details

Bewertung

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