Trinity

Trinity - Die vergessene Welt

von Patrick Zircher, Jack Herbert, Tyler Kirkham, James Robinson
Rezension von Gabriel Zupcan | 11. April 2019

Trinity - Die vergessene Welt

Die drei größten Helden von DC Comics (und der Erde selbstverständlich) befinden sich auf einer noblen Queste: Themyscira, die Heimat der Amazonen, ist verschwunden. An ihrer Stelle findet das Triumvirat aus Superhelden einen mysteriösen Sturm, der sie in eine vergessene Welt versetzt, wo Magier und Dinosaurier lauern.

Das DC-Dreigestirn ist eine hervorragende Truppe. Nicht zu groß, so dass keine Charaktere in den Hintergrund gedrängt werden und ein jeder Leser kennt die Protagonisten. Die Kombination aus verschiedenen Persönlichkeiten ist ebenfalls für interessante Zwischenmenschlichkeiten zuträglich. Egal in welches Szenario man diese drei hineinwirft, es sollte unterhaltsam werden. Autor James Robinson schießt beim letzten Band der aktuellen Trinity-Serie jedoch den Vogel ab. Ausgerechnet eine mittlerweile eher obskure Sword & Sorcery-Serie von DC hat er hervorgekramt, um unsere drei Justice Leaguer herauszufordern. Skartaris war DCs Version einer Edgar Rice Burroughsschen Abenteuerwelt gefüllt mit Magie, Urzeitmonstern und wilden Stämmen. Dorthin verschlug es den US Air Force-Piloten Travis Morgan, der dann als leicht bekleideter Muskelheld „Warlord“ mit Schwert und 44er eine zweite Karriere machte. Selbstverständlich darf Warlord auch in der neuesten Inkarnation von Skartaris nicht fehlen. Gleich nach der Ankunft machen er und sein Blackbird-Wrack unseren Helden eine Aufwartung. Der Warlord warnt als Projektion die Neuankömmlinge vor Deimos, seinem Erzfeind. Dieser, seines Zeichens ein finsterer Zauberer, der über Heere an Kreaturen und Kriegern gebietet. Dieser rückt dem Warlord übel auf die Pelle. Es gilt also sich durch die wilde Landschaft von Skartaris und all die Monster, die sie bevölkern, durchzuschlagen, um dem belagerten Warlord in seiner Hauptstadt zu Hilfe zu eilen. Doch einiges scheint faul zu sein. Woher kommen die modern ausgerüsteten menschlichen Söldner im sonst eher primitiven Skartaris? Und wieso hat Superman seine Kräfte verloren und Wonder Woman ist auf einmal blind?

Die Mischung von Superhelden in einer klassischen Sword & Sorcery-Welt im Stile des Goldenen Zeitalters ist auf positive Art etwas trashig und cool gleichzeitig. Während Wonder Woman praktisch in ihrem Element ist, sind Batman und Superman derart fehl am Platz, dass es nur gut werden kann. Robinson hatte offensichtlich einen Heidenspaß. Er lässt das Trio auf Einhörnern reiten und dank göttlicher Autorenwillkür ist es nicht zu einfach für die sonst sehr kampfstarken Justice Leaguer, die sich mit Echsenmenschen und Ogern herumprügeln müssen. Einige sehr augenzwinkernde Dialoge lassen auch durchblicken, dass unsere Protagonisten das Geschehen zwar nicht immer todernst nehmen, aber es wird tunlichst vermieden, einfach alles lächerlich zu machen. Deimos entpuppt sich als formidabler Gegner und auch die Verbündeten der Trinity sind nicht ohne. Etwas schade, dass auf einige interessante Aspekte der Welt von Skartaris, wie das ewige Sonnenlicht, nicht eingegangen wurde, aber dafür reichte der Platz wohl nicht.
Das magische Abenteuer ist ebenfalls sehr schön dargestellt. Die Bilder sind modern, erinnern jedoch oftmals in ihrer Darstellung und dem Design der Figuren an alte Abenteuercomics, was zusätzliche Nostalgiegefühle hochkommen lässt.

Statt Conan und Turok metzeln sich hier DCs bekannteste Gesichter durch Horden von Dinosauriern und anderen Kreaturen. Das ist eine große Show, nicht nur für die Fans der drei, sondern auch für Fans von klassischen Fantasycomics aus einer mittlerweile vergessenen Zeit. Wer der absichtlich leicht trashigen Unternote etwas abgewinnen kann, darf auch gerne einen weiteren Stern auf die Wertung aufaddieren. Für Skartaris!

Details

Bewertung

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