Marvel Knights: Black Panther

von Christopher Priest, Joe Quesada, Mark Texeira (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 14. März 2018

Marvel Knights: Black Panther

Man kann in einem weit entfernten Reich Herrscher sein – und dennoch wird man woanders nicht respektiert. T’Challa alias Black Panther kennt dieses Gefühl. Ein Teil seiner Geschichte wird in „Marvel Knights: Black Panther“ thematisiert. Denn es ist nicht nur so, dass sein Land Wakanda gegen den Rest der Welt antreten muss. Kaum befindet er sich selbst außer Landes, kommt es auch dort zu Unruhen.

T’Challa glaubt zu wissen, was Verantwortung bedeutet. Das ist auch einer der Hauptgründe, warum er sich persönlich nach New York begibt, um einen Kindermörder zu verfolgen. Doch die Geschichte wird aus Sicht eines traumatisierten Regierungsbeamten namens Ross erzählt, der viele Dinge gesehen hat, die er lieber niemals gesehen hätte. Dazu gehören nicht nur Gangs, Kämpfe in den Straßen und Technologie weit außerhalb seines Verständnisses. Es gibt da sogar eine Begegnung mit dem Teufel, die ihn buchstäblich mit heruntergelassenen Hosen erwischt hat. Und zusätzlich geht es um innen- und außenpolitische Intrigen, mit denen sich T’Challa und seine Leibgardistinnen auseinandersetzen müssen, ehemalige und unzuverlässige Verbündete und verräterische Nachbarn.

Christopher Priest und Joe Quesada haben mit „Marvel Knights: Black Panther“ einen Quereinstieg geschaffen, der voraussetzt, dass man bereits ein wenig über den König von Wakanda weiß – das kleine Land mitten in Afrika, das Technologie außerhalb jeder Vorstellungskraft besitzt. Zwar rollt das Werk ein wenig die Hintergrundgeschichte rund um den Tod des vorherigen Black Panthers und die Auseinandersetzung mit Ulysses Klaw auf, dennoch geht es in dieser Geschichte um ganz etwas anderes. Die Handlung schwankt regelmäßig zwischen erster Geschichte und Satire hin und her. Und sie tut das auf gelungene Art und Weise. Zwar vermag das Werk nicht vollständig zu überzeugen, ist aber dennoch gut erzählt, spannend und von Mark Texeira leidlich gut illustriert. Es handelt sich um ein Werk, das man Quereinsteigern durchaus empfehlen kann, besonders wenn sie sich aufgrund des Kinofilms für den Helden aus dem Herzen von Afrika interessieren.

„Marvel Knights: Black Panther“ ist eine Neudefinition des ursprünglichen Charakters von Stan Lee. Christopher Priest und Joe Quesada schaffen es, den Herrscher von Wakanda mit seiner düsteren Hälfte überzeugend darzustellen. Auch wenn der Comic nicht zu den besten Neuerscheinungen des Jahres gehört, kann er im Angesicht des erfolgreichen Kinofilms dennoch sehr empfohlen werden – am Besten in Kombination mit ein oder zwei weiteren Bänden.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: