Venom - Space Knight

Galaktische Symbiose

von Robbie Thompson, Ariel Olivetti (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 03. Februar 2017

Galaktische Symbiose

Bei einigen Charakteren hat man für immer die Hoffnung darauf verloren, dass diese jemals etwas Positives zustandebringen können. Denn selbst mit den besten Absichten und einem strengen Moralkodex versauen sich diese jede zweite Chance. Doch manchmal ändert sich etwas, so im Fall von Spider-Mans Erzfeind Venom. Dieser hat in seiner neuen Inkarnation eine eigene Serie erhalten: „Venom – Space Knight“. Ihr erster Band trägt den Titel „Galaktische Symbiose“.

Viel ist geschehen. Der Venom-Symbiont hat einen neuen Träger, nämlich Flash Thompson. Nachdem das Alien, das sich als Kampfanzug namens Klyntar herausstellt, von seinen einstigen Besitzern gereinigt wurde, hat Flash die volle Kontrolle über ihn. Und auch der Hass, der den Symbionten infiziert hatte, ist nicht mehr vorhanden. Doch dafür scheint er nun ein Agent des Kosmos zu sein und hört immer wieder eine Stimme, die ihn zu intergalaktischen Krisenherden führt. Nach einem kurzen Intermezzo mit anderen Agenten, die ihn auf seine Eignung untersuchen wollen, macht er sich auf um verschiedene Planeten und ihre Bewohner zu retten, während er gleichzeitig verfolgt wird. Doch Flash beweist überraschende Improvisationsgabe, als er Feinde zu Verbündeten macht und letztendlich auch eine treue Schar an Freunden unterschiedlicher Spezies um sich schart. Da macht es beinahe nichts aus, dass der Symbiont plötzlich wieder seine Stimme hat und selbst humanoide Gestalt annehmen kann, falls er ihn gerade nicht braucht. Oder etwa doch?

In flottem und witzigen Stil hat Robbie Thompson das erste eigenständige Abenteuer von Venom als Space Knight – beziehungsweise eben als Agent des Kosmos – angelegt. Zwar kommt es zu einigen ernstzunehmenden Auseinandersetzungen, doch insgesamt bleibt alles eher locker und auf unterhaltsamen Level. Ein wenig überraschend, wenn man bedenkt, welch unsympathischer Zeitgenosse Flash früher einmal war. Dennoch zeichnet sich bereits über die Handlung ab, dass die Läuterung des Symbionten vermutlich eher eine vorübergehende Angelegenheit ist. Ariel Olivetti ergänzt die Geschichte mit teils stimmungsvollen, teils amüsanten Darstellungen. Auch wenn die Story nicht mit Tiefgang aufwarten kann, trifft das Werk trotzdem den richtigen Ton, um potenzielle Leser an sich zu binden und den möglichen Aufstieg und Fall von Flash Thompson und seines Alien-Symbionten zu verfolgen. Wir können diesen ersten Band in jedem Fall empfehlen und sind gespannt auf den folgenden.

„Galaktische Symbiose“ lautet der Titel des ersten Bands der Reihe „Venom – Space Knight“. Eine Reihe, in der Flash Thompson einmal der Held sein kann, der er immer sein wollte. Die Verbindung mit dem außerirdischen und einst bösartigen Symbionen einmal abgesehen. Doch genau diese ist es, die den Leser bei der Stange hält, der wissen will, wann die scheinbare Idylle zu Ende ist und das Grauen im All losbricht. Doch der Erstling ist zuallererst amüsant, unterhaltsam und dementsprechend empfehlenswert.

Details

Bewertung

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