Die Unglaublichen

von Walt Disney
Rezension von Stefan Cernohuby | 19. Juni 2009

Was machen Superhelden, wenn sie heiraten und dann dazu gezwungen werden, ihr Dasein als Verbrecherjäger aufzugeben? Sie versuchen, ein ganz normales Leben zu führen. Etwas, was schon von vornhinein zum Scheitern verurteilt ist. Zu außergewöhnlich sind sie, allen voran Mr. Incredible. Zudem hat ein Ehepaar aus ehemaligen Superhelden auch keine normalen Kinder, das ist etwas, von dem man ausgehen kann. Auch wenn sie durchaus alltägliche Probleme bekommen können. Der Comic Die Unglaublichen" erzählt nun die gleiche Geschichte wie der bekannte Blockbuster.

Mr. Incredible ist desillusioniert. Er fristet sein Dasein als Versicherungsvertreter, was mit seiner Auffassung von Ehrlichkeit und Heldenhaftigkeit überhaupt nicht übereinstimmt, da sein Vorgesetzter als einziges Ziel anscheinend Bereicherung auf Kosten der Versicherten verfolgt. Den Problemen seiner Kinder kann er auch nicht so begegnen, wie es seiner Frau nach pädagogisch richtig wäre, was ihn zusätzlich frustriert.
Auch die kleinen Abenteuer mit seinem ehemaligen Kampfgenossen Julius alias Frozone führen nicht zu viel Abwechslung. Da kommt es Mr. Incredible gerade recht, dass ihn ein unbekannter Auftraggeber gegen einen hohen Geldbetrag für einen Einsatz auf einer einsamen Insel engagiert. Eine wild gewordene Vernichtungsmaschine soll zur Strecke gebracht werden. Endlich hat der ausrangierte Superheld wieder einen Grund, sein Trikot anzuziehen. Auch wenn es, wie er feststellen muss, nicht mehr ganz passt.
Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Die Eifersucht ehemaliger größter Fans, die verschmäht wurden; das Verschwinden von zahlreichen anderen Superhelden und familiäre Zusammenhänge führen zu einem turbulenten Finale.

Im Gegensatz zu anderen Animationsfilmen, die in Comicform neu geschaffen wurden, hat man hier keine Ausschnitte aus dem Film verwendet, sondern herkömmlich gezeichnete Bilder. Etwas, was der Handlung in jedem Fall gut tut, denn so muss sich nicht jede Szene sklavisch an die Szenen des Films halten. Es wird witzig dargestellt, wie die Familie Parr von einer Familie mit mehr oder weniger normalen Problemen zu einer Superfamilie mit... nunja, noch größeren Problemen wird. Aber wie sagte einst ein alternder Barbar: Wähle immer einen großen Feind, denn er ist leichter zu treffen."
So ist es auch mit Problemen für Superhelden. Während sie sich scheinbar unentwirrbar in Alltagsproblemen verstricken, ist es offenbar weit einfacher die Bedrohung der ganzen Welt abzuwenden. Vielleicht ist es aber tatsächlich so, dass angesichts größerer Widrigkeiten so manche Kleinigkeit an Bedeutung verliert. Der Zeichenstil des Comics ist ansprechend, die wichtigsten Szenen des Films wurden ebenfalls eingefangen.

Somit sind Die Unglaublichen" auch als Comic eine interessante, abwechslungsreiche und witzige Kost, auch wenn so ziemlich alle Inhalte, so wie die Fähigkeiten der Helden und der Hintergrund der "Pensionierung" der Superhelden aus anderen Comics oder Comic-Universen entlehnt wurden. Dennoch ist die Handlung unterhaltsam und in jedem Fall ungewöhnlich genug um aus sich von herkömmlichen Superheldencomics abzusetzen.

Details

  • Autor*in:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    11/2004
  • Umfang:
    47 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ISBN 13:
    9783770429271
  • Preis (D):
    6,5 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration: