Ära der Götter

Verflucht

von Ben Peek
Rezension von Stefan Cernohuby | 27. August 2014

Verflucht

Viele Philosophen sind der Meinung, dass sich Mensch in ihrem täglichen Leben und Streben durch ihre eigene Sterblichkeit definieren. Denn in kurzer Zeit gilt es, das zu verfolgen was einem wirklich wichtig ist. Anders sieht es da mit Lebewesen aus, die gewissermaßen unsterblich sind, so wie Götter. Doch während bei Menschen das Ende irgendwann und unvermeidlich kommt, gestaltet sich der Tod von Göttern deutlich anders. Dies ist unter anderem Thema der Fantasy-Reihe "Ära der Götter" von Ben Peek deren erster Band mit dem Titel "Verflucht" uns als Rezensionsmuster erreichte.

Ayae lebt in keiner einfachen Zeit. Ihre Heimat Mireea wird ständig von Feinden überfallen, die Preise für Lebensmittel steigen und Panik geht in der Bevölkerung um. Als Assistentin des legendären Kartographen Samuel Orlan hat sie jedoch eine weitgehend gesicherte Existenz, bis sie von einem zu neuem Leben erweckten Toten angegriffen wird. Dabei offenbart sich, dass sie offensichtlich magische Kräfte besitzt und dem Feuer gebieten kann. Doch in einer Zeit, in der die Götter für die meisten Menschen längst tot sind, ist dies keine Gabe. Im Gegenteil - man gilt als verflucht. Auch Söldnerhauptmann Bueralan kommt nach Mireea. Seine Truppe ist jedoch keine reguläre Einheit, es handelt sich um professionelle Infiltratoren und Saboteure. Er wird in der Stadt, die auf dem Rücken eines sterbenden Gottes errichtet wurde, angeworben. Und er verlässt die Stadt in Begleitung eines Mannes, der kein normaler Sterblicher ist.
Was die meisten nicht wissen, das Sterben von Göttern dauert bereits seit Jahrtausenden an - denn Götter sterben nicht wie Menschen. Und darüber hinaus existieren mehrere Personen, die auf Umwegen die Macht der "im Sterben liegenden Götter geerbt" haben. Einer von ihnen ist Zaifyr, der sich einst Quan nannte, und die Macht besitzt, mit den Toten zu sprechen. Als er in die Geschehnisse eingreift ist nicht mehr klar, welche gewaltigen Auswirkungen die nächsten Taten haben könnten. Denn jemand anders greift nach absoluter göttlicher Macht...

Der australische Autor Ben Peek hat mit der Reihe "Ära der Götter" eine Serie gestartet, die noch einiges Aufsehen erregen könnte. Piper hat die Übersetzung des Titels aber wieder einmal ziemlich frei interpretiert, der Originaltitel lautet nämlich "Godless". Davon aber unabhängig ist die Handlung. Sie ist durchgehend spannend und springt zwischen drei wichtigen Erzählsträngen hin und her, die sich teilweise überschneiden und mitunter verschmelzen. Ein wiederkehrendes Thema ist dabei die Unfähigkeit der Menschen, selbst in einem Zustand scheinbarer Unsterblichkeit, aus eigenen Fehlern zu lernen. Obwohl nach vielen Jahrhunderten die Kinder der Götter einen einigermaßen stabilen Frieden untereinander ausgehandelt haben, rufen sie doch immer wieder neue Probleme hervor. Obwohl - oder gar besonders - wenn sie eigentlich helfen wollen. Man darf daher gespannt sein, wie sich die weiteren Ereignisse entwickeln, denn es bleiben trotz zahlreicher blutiger Auseinandersetzungen noch viele Fragen offen. Allen Fantasyfans können wir diesen Roman als Auftakt einer verheißungsvollen neuen Saga nur empfehlen.

"Verflucht" ist ein gelungener erster Band der neuen Reihe "Ära der Götter" von Ben Peek, auch wenn der eigentliche Titel der Reihe in der Übersetzung ziemlich verfremdet wurde. Der Roman ist spannend, unterhaltsam und ziemlich actionreich. Wer sich für High-Fantasy-Sagas interessiert und einen ersten Blick in eine Welt werfen möchte, in der die Götter sterben und Sterbliche nach ihrer Macht trachten, hat hier die Chance dazu.

Details

  • Autor*in:
  • Band:
    1
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    07/2014
  • Umfang:
    448 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • ASIN:
    3492269710
  • ISBN 13:
    9783492269711
  • Preis (D):
    12,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung