Classic BattleTech

Wiege der Basilisken

von Reinhold H. Mai
Rezension von Stefan Cernohuby | 22. November 2011

Wiege der Basilisken

Manchmal kann es geraume Zeit dauern, bis ein Roman erscheint. Denn es ist nicht nur möglich, dass ein Schriftsteller den vereinbarten Abgabetermin nicht einhalten kann. Auch Verzögerungen des Verlags oder sogar der Verlust einer Lizenz können Gründe dafür sein. Reinhold H. Mai hat im Fall seines zweiten "BattleTech"-Romans "Wiege der Basilisken" beinahe fünf Jahre bis zur endgültigen Veröffentlichung warten müssen.

Das Team Albatros ist eine Spezialeinheit von Agenten, die bereits einmal eine Gefahr, die sich militärisch nicht nur auf das Lyranische Commonwealth auswirken hätte können, entschärft hat. Doch dieses Mal sind es nicht technologische Spielereien, mit denen sich das Team auseinandersetzen muss, sondern eine genetisch-biologische Bedrohung.
In der Klaatu-Station auf dem Planeten Berceuse läuft seit Sternenbundzeiten ein wissenschaftliches Programm, das immer wieder unterbrochen wurde. Es behandelt die Anpassung eines Symbionten aus der heimatlichen Fauna an menschliches Erbgut - mit keinem geringeren Anspruch als einen beinahe unverletzlichen Supersoldaten zu schaffen. Ein Projekt der Vereinigten Sonnen, das nun endlich seine Früchte trägt. Rachel und Ramon sind zwei "Basilisken" aus der Testreihe "R" und ein Liebespaar. Als Rachel durch ein übereiltes Experiment beinahe getötet wird, fliehen die beiden mit Hilfe von Rachels "Mutter", der Wissenschaftlerin Dr. Laitman in den Dschungel, der die Station umgibt. Dort leben jede Menge urzeitlicher Riesenechsen, die auch als "Saurier" bekannt sind. Doch durch schnelle Regenerationsfähigkeit und die starren gelblichen Augen, mit denen die beiden in der Lage sind, das Infrarotspektrum wahrzunehmen, betrachten die beiden die Saurier als mindere Bedrohung. Ganz anders sieht es da schon mit den DEST-Kommandos des Hauses Kurita aus, die genauso wie das Team Albatros auf der Suche nach den Ergebnissen des Forschungsprojektes sind. Ein Zusammentreffen der verschiedenen Parteien lässt sich daher kaum vermeiden...

Einige der bisher als "Battletech"-Romane erschienenen Werke haben Kontroversen hervorgerufen. Grund dafür war, dass sie zwar Mechs und Kämpfe enthielten, jedoch die Welt selbst nur ein Medium zum Transport der Handlung war. Prominenteste Beispiele dafür sind "Fernes Land" von Peter Rice und "Höhenflug" von Nigel Findley. Auch "Wiege der Basilisken" hat schon kurz nach Erscheinen etliche Diskussionen ausgelöst. Ein Grund dafür ist möglicherweise, dass sich die verschiedenen Helden durch den Urwald kämpfen und dabei nicht nur gegen Saurier kämpfen müssen sondern sich auch mit sogenannten "Übermenschen" verbünden. Doch nicht nur die Saurier müssen daran glauben, es gibt auch mehrere Kämpfe mit den Draconiern und nette Nebencharaktere, darunter auch einen sympathischen Tech namens Stefan Cernohuby. Einige Scherze und Anspielungen werden nebenbei eingebracht, zum Beispiel das Vogonsystem und manche Anspielung auf das 20. und 21. Jahrhundert. Die Handlung selbst ist nicht unbedingt sehr überraschend und einige Aspekte sind dabei durchaus vorhersehbar. Die Hauptkritikpunkte liegen für einige der Fans aber sicher anderswo - hauptsächlich in der Saurier- und Supermenschenhandlung. Darüber hinaus gibt es ein- oder zweimal ein paar Unklarheiten beimMechkampf. So sind es einmal Kurzstreckenraketen und nicht Langstreckenraketen, für die der Pilot seinen Mech vom Gegner entfernt. Und auch beim Einsatz von Partikelprojektorkanonen gibt es Einschränkungen, die man aber auch umgehen kann. Wie dem auch sei, an diesen Kleinigkeiten darf man nicht die ganze Kritik eines Romans festmachen. Insgesamt ist das Werk zwar nicht herausragend, aber doch als solider Durchschnitt zu bezeichnen.

Reinhold H. Mai zweiter Roman in der Welt des BattleTech, zumindest als Autor, ist insgesamt als mittelmäßig zu bewerten. Zwar können die Fans, die schon eine ganze Weile ohne Mechkämpfe in Romanform auskommen mussten, wieder ein spannendes Abenteuer erleben, es hat aber leider auch einige kleinere Schwächen. Zum einen die "inoffizielle" Geschichte, die verständlicherweise in keinem anderen Roman erwähnt wird, zum anderen einige kleinere Unklarheiten in technischen Beschreibungen. Trotzdem erhält man für 10 Euro eine angemessene Menge Mechs, Kämpfe und Unterhaltung.

Details

Bewertung

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