Classic BattleTech

En Garde

von Michael A. Stackpole
Rezension von Stefan Cernohuby | 13. Januar 2006

En Garde

Jede Große Saga hat ihren Beginn. So auch die Romanreihe von BattleTech. Und auch wenn es sich bei der „Warrior-Trilogie“ laut offizieller Reihenfolge nicht um den Beginn des BattleTech Zyklus handelt, ist sie doch jene Serie, welche den Hintergrund des Universums maßgeblich geprägt hat. Denn nach der „Gray Death“-Trilogie und Ardath Mayhars Einzelroman „Das Schwert und der Dolch“ beginnt in „En Garde“ das Karussel der Politik zum ersten Mal wirklich zu kreisen. Jener klassische BattleTech-Roman wurde nun aufgelegt.

En Garde ist allerdings nicht nur ein Roman, der sich um politische Ränke dreht. Er ist auch ein Werk, der sich mit einzelnen Schicksalen beschäftigt. Allen voran Major Justin Xiang Allard, dessen Einheit während eines Übungsgefechtes aus dem Hinterhalt überfallen wird. Er wird von einem übermächtigen Gegner in einem „Kampfschützen“ überwältigt, und erleidet ein Schicksal, wie es für einen MechKrieger schlimmer kaum kommen könnte. Er verliert seinen linken Unterarm, was eine weitere Karriere als Pilot eines Mechs – der gewaltigsten Kampfmaschinen dieser Zeit – unmöglich zu machen scheint. Zu allem Überfluss wird er noch im Zuge einer Anklage wegen seines Capellanischen Erbes als Verräter tituliert und von Prinz Hanse Davion höchstpersönlich aus seinem Reich verbannt. Voller Zorn schwört er Rache, und begibt sich nach SolarisVII, der Spielwelt. Dort kämpfen, wie im alten Rom, Krieger in Gladiatorenkämpfen – Mech gegen Mech. Hier will er mit seiner Vergeltung beginnen, indem er, mit einer mechanischen Hand ausgestattet, jeden Krieger Davions im Zweikampf töten will. Gray Noton, ein Veteran vergangener Kämpfe, steht ihm dabei zur Seite. Doch was Justin nicht weiß, Noton ist jener Mann, von dem er aus dem Hinterhalt überwältigt wurde, genau ihm verdankt er seine mechanische Hand.
Andrew Redburn, aus Justins ehemaliger Einheit, wird nach dem überlebten Hinterhalt als Held gefeiert. Er bekommt einen Spezialauftrag, der ihn tief in militärische Geheimnisse seines Prinzen einbindet. Gemeinsam mit Ardan Sortek, dem engsten Vertrauten seines Souveräns, wird er Melissa Steiner vorgestellt, der designierten Archon des mächtigen Reiches der lyranischen Allianz. Denn die Häuser Davion und Steiner haben einen Plan, der ihre beiden Reiche unzertrennbar aneinander schmieden soll. Die Hochzeit von Melissa Steiner und Hanse Davion.
Während aller politischen Pläne und Intrigen, die beispielsweise der Cousin des Prinzen Michael Hasek-Davion planen, verlässt ein geheimnisvoller draconischer Krieger sein Exil. Yorinaga Kurita, der legendäre MechKrieger, bekommt den Auftrag eine Einheit zu gründen. Eine Einheit, welche die Elitesöldnertruppe der Kell Hounds, welche im Dienste Davions stehen, vernichten soll.

Ehre, Intrigen, Blut, Gewalt und der Hammer des Schicksals, der die Hauptakteure der Handlung auf dem Amboss der Geschichte trifft. So oder ähnlich könnte man die Elemente von „En Garde“ beschreiben. Selbst Leser, die noch keine Ahnung vom Universum des Tabletop-Universums „BattleTech“ besitzen, werden unwillkürlich von der Stimmung des Romans vereinnahmt. Viele Leser sind der Meinung, dass Michael A. Stackpole mit der „Warrior“-Trilogie seine besten Romane in diesem Universum abgeliefert hat. Eine nicht unumstrittene Behauptung. Aber wie dem auch sei, En Garde, der erste Roman der „Warrior“-Trilogie liefert einen hervorragenden Einstieg in BattleTech selbst, genauso wie es den furiosen Auftakt einer Geschichte bietet, die sich noch über eine ganze Generation ziehen soll. Auch wenn einem uneingeweihten Leser die zahlreichen Mechkämpfe etwas kryptisch vorkommen können, ist der Roman für jeden Science-Fiction Fan uneingeschränkt. empfehlenswert.

„En Garde“, der erste Teil der „Warrior“-Trilogie aus dem Universum von „BattleTech“ gehört mit zu dem Besten, was die Autoren zwischen 1990 und 2005 abgeliefert haben. Jeder Fan des Spiels und der Spielwelt sollte sich diesen Band unbedingt zulegen. Aber auch Quereinsteiger werden von diesem Roman positiv überrascht sein.

Details

Bewertung

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  • Erotik:

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